Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0487 - Im Tempel des Drachen

0487 - Im Tempel des Drachen

Titel: 0487 - Im Tempel des Drachen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Wer würdig sein will, die Handschuhe zu tragen, der muß auch einen Kampf bestehen können.«
    »Das habe ich mir gedacht. Aber ich möchte einen Hinweis haben, wo ich die Waffe bekommen kann.«
    »Du brauchst nur deine Füße zu setzen, mehr nicht…«
    Yakup schaute sich um, weil er den Sprecher sehen wollte. Er erkannte ihn nicht, die Stimme war allein aus den Flammen gedrungen, die ihn in größerer Entfernung umgaben.
    Dort steckte der Geist des Drachen, dem Yakup vertrauen mußte, auch wenn dieser ihn in die Hölle schickte. Es gab einfach keine andere Wahl für ihn.
    Und so ging er.
    War ihm auf der Treppe diese Welt schon unendlich vorgekommen, so hatte sich dies auch jetzt nicht geändert. Noch immer kam er sich vor, als würde er durch den Tunnel schreiten und niemals ankommen. Geheimnisvolle Kräfte umgeben ihn. Das Grün der Flammen zeichnete ein geisterhaftes Licht. Es kroch zuckend über den Boden, fand aber nie an Wänden oder Mauern ein Ziel.
    Obwohl es eigentlich nicht nötig war, dämpfte Yakup seine Schritte. Er wollte unnötige Geräusche auf jeden Fall vermeiden. Hin und wieder spürte er das Kribbeln auf seinem Rücken. Auch er war ein Mensch und keine Maschine. Er fühlte mit, die Gefahren, auch wenn nicht sichtbar, drängten sich gegen ihn.
    Manchmal atmete er scharf ein. Die Luft kam ihm stickiger vor. Sie besaß auch einen leichten Brandgeruch.
    Von der Treppe war nichts mehr zu sehen, auch nicht von seinen Freunden, sie mußten sich ohne ihn durchschlagen.
    Und Shimada?
    Hatte er ebenfalls den Weg gefunden? Schließlich wollte er die Handschuhe ebenfalls bekommen, um noch stärker zu werden. Er hatte es auch geschafft, in das Reich des Drachen einzudringen, und es war ihm dabei gelungen seine kopflosen Diener mitzubringen.
    Yakup glaubte einfach nicht daran, daß nur ein Choki in der Finsternis lauerte. Er mußte stets damit rechnen, von einem zweiten attackiert zu werden.
    Diesmal war er vorbereitet.
    Seine Bewegungen waren gleitend. Er selbst hörte kaum die eigenen Schritte. So glich er einem Phantom, das- durch die Dunkelheit schritt und nur hier und da in den Widerschein der grünen Feuerinseln geriet, wenn er in deren Nähe vorbeistrich.
    Die Spannung blieb. Irgend etwas mußte einfach geschehen. Sie konnten ihn doch nicht so ohne weiteres weitergehen lassen.
    Und es geschah auch etwas.
    Von zwei Seiten erfolgte der Angriff. Er hörte sie nicht, aber sie waren da wie schattenhafte Killer.
    Von einem Augenblick zum anderen explodierte der Ninja. Yakup zeigte, zu was er fähig war. Er duckte sich nicht nur, er lag plötzlich auf dem Boden, rollte sich herum und riß dabei sein Schwert aus der Scheide. Noch auf dem Rücken liegend, führte er die Klinge zielsicher, so daß einer der Chokis in zwei Teile zertrennt wurde.
    Es entstanden nur Geräusche, als die beiden Teile rechts und links zu Boden klatschten, ansonsten war das Sterben lautlos geschehen. Yakup stand wieder, führte die Klinge erneut, drehte sie noch und ließ den Choki auflaufen.
    Er lief sogar hinein.
    Der Stahl bohrte sich durch den dunklen, pelzigen Körper und trat am anderen Ende wieder hervor, ohne daß ein Tropfen Blut die Klinge benetzt hätte.
    Yakup zog sie wieder hervor.
    Vor seinen Füßen kippte der Choki um. Er blieb liegen und würde sich nie mehr rühren.
    Dieser Sieg hatte dem Ninja gutgetan. Um einiges gestärkt, setzte er seinen Weg fort. Der Drachengott hatte ihm nicht gesagt, wann er sein Ziel erreichen würde, er hoffte aber, daß es sehr bald geschah.
    Ohne Grenzen war der Raum, nur die Dunkelheit begleitete ihn. Eine wattige Finsternis, in der sich die Gefahr versteckte, wie Yakup es eben erlebt hatte.
    Die flackernden, grünen Feuerinseln blieben zurück. Wieder schritt er in die Tiefe der Finsternis, er stieß auch nirgendwo an, der Boden war glatt, ohne Hindernisse, die einzelnen Steine reihten sich fugenlos aneinander.
    War es vielleicht doch der falsche Weg, den er eingeschlagen hatte? Kaum, in dieser Lage log der Götze nicht. Auch er wollte, daß die beiden Handschuhe an den richtigen Mann gerieten, und so drang Yakup weiter in das Gebiet ein, das ihm unendlich vorkam.
    Bis vor ihm aus dem Boden ein Feuerpilz emporstieg. Wie eine sprühende Lampe oder gewaltige Wunderkerze, die ihren Schein derart ausbreitete, daß sie selbst den heranschleichenden. Ninja erreichte und ihn aussehen ließ wie ein grünweißes Gespenst.
    Yakup stoppte seinen Schritt!
    Er starrte in das grüne Drachenfeuer, als
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher