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0486 - Wer andern einen Mörder schickt

0486 - Wer andern einen Mörder schickt

Titel: 0486 - Wer andern einen Mörder schickt
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Piper. »Na, du großer Stratege«, sagte Fatty böse. »Was ist jetzt mit deiner Planung? Wir haben noch die verdammten Weiber im Haus. Und der Boß…«
    »Boro ist nicht mehr der Boß. Ich allein bestimme, was zu geschehen hat.« Piper lehnte sich gelangweilt an die Wand, Auch in dieser Situation behielt er die Nerven. »Lasse dir was einfallen, Arturo. Ich bin sicher, daß einer der Gentlemen gequatscht hat.«
    Arturo verzog sein Gesicht zu einem überlegenen Lächeln. »Du bist ein Killer, Piper. Mehr nicht. Oder glaubst du, die Bullen hätten uns auch nur die geringste Chance gelassen, wenn sie wüßten, was hier passiert ist? — Nein, sie haben keine Ahnung. Zufall, daß sie Boro sprechen wollten. Einen Haftbefehl hatten sie nicht.«
    »Dann sage uns, was wir tun sollen?« Arturo ging in den ersten Stock hinauf. Die anderen folgten ihm. Im Arbeitszimmer saß Boro zusammengekauert in einem Sessel. Jim bewachte ihn.
    »Wir werden dieses gastliche Haus in den nächsten zwei Stunden verlassen«, begann Arturo. »Wir beziehen das Ausweichquartier in der Fabrik. Alles kommt mit, was laufen kann.«
    »Der da auch?« fragte Jim und zeigte auf Boro.
    »Nein, das müssen wir jetzt erledigen. Wie ich schon sagte, wir brauchen seine Leiche Es wird ein verdammtes Rätselraten geben, warum der angesehene Geschäftsmann Selbstmord begangen hat. Und danach werden die Bullen Beweise finden. Beweise, daß unser verehrter Boro ein großer Gangster war. — Na, wie gefällt euch das?«
    »Die Idee könnte von mir sein«, knurrte Fatty.
    Boro schien überhaupt nicht wahrzunehmen, was um ihn herum vorging. Er stand unter dem Einfluß starker Narkotika und war vollkommen willenlos geworden.
    Arturo entwickelte seinen Plan in allen Einzelheiten:
    »Piper bildet die Vorhut. Niemand kennt ihn in Charleston. — Du verläßt in einer halben Stunde das Haus und fährst mit deinem Wagen in die Stadt. Überzeuge dich, daß dir niemand folgt. Erst wenn du absolut sicher bist, daß wir nicht bewacht werden, rufst du mich an. — Ich bereite inzwischen alles für den Abtransport vor. Wagen stehen genügend in der Garage. Es ist sogar ein Lieferauto darunter, mit dem wir die fünf Weiber'wegschaffen werden.«
    »Und wenn das Haus bewacht wird?« wandte Piper ein.
    »Dann müssen wir umdisponieren. Auch für diesen Fall gibt es Möglichkeiten. Schließlich haben wir einige Geiseln. — Aber ich glaube nicht daran. Die Bullen sind völlig ahnungslos, wenigstens zum jetzigen Zeitpunkt.«
    »Und Boro?«
    Arturo lächelte. »Es wird ein Selbstmord sein. Wir brauchen dich nicht, Piper. — Boro soll mein Meisterstück werden. Er wird sogar einen Abschiedsbrief schreiben. — Du kannst gehen, Piper!« Nachdem der Killer das Zimmer verlassen hatte, rückte Jim Boros Sessel an den Schreibtisch heran.
    »Kannst du mich verstehen, Boro?« fragte Arturo.
    Er nickte.
    »Hier ist Papier und Federhalter, schreib!«
    Boro tat alles, was man ihm sagte. Zeile für Zeile schrieb er sein Schuldbekenntnis nieder. Arturo vergaß keine Einzelheit, um Boro, den bekannten Makler Bill Lansing, für alle Verbrechen verantwortlich zu machen.
    »Jetzt noch deine Unterschrift, Bill Lansing!«
    Kaum hatte der Makler den Halter abgelegt, als ihm Fatty den Kolben einer Pistole in die Hand drückte. Den Lauf, den er in der Hand hielt, hatte er mit einem Tuch umwickelt.
    Im Zimmer herrschte eine atemlose Spannung. Würde die Droge auch dann noch wirken, wenn es an sein Leben ging?
    Arturo trat hinter ihn.
    »Setz die Pistole an deine Schläfe. Sie ist nicht geladen, verstehst du? Es ist nur ein Spiel oder eine Mutprobe, ganz wie du willst, Boro!«
    »Eine Mutprobe«, lallte Boro, und sein Gesicht verzog sich zu einem beinahe glücklichen Lächeln.
    »Ja, eine Mutprobe«, wiederholte Arturo. »Du sollst in den Großrat aufgenommen werden, Boro!«
    »In den Großrat…«
    »Setze ihn an die Schläfe!«
    Langsam glitt seine Hand höher. Der Lauf schwankte hin und her. Arturo dirigierte ihn von hinten. Als die Mündung fest an Boros Schläfe lag, peitschte Arturos Befehl in Boros Ohr: »Abdrücken!«
    ***
    Phil und ich beobachteten die Rückseite des Lansingschen Hauses. Vor knapp zehn Minuten hatte Leutnant Pender über Sprechfunk mitgeteilt, daß der Einschließungsring geschlossen war.
    »Wenn deine Rechnung nicht aufgeht, Jerry, werden sie uns in Washington in Stücke hacken. Du hast einen Riesenpolizeiapparat in Bewegung gesetzt. Ich sehe jetzt schon die Überschriften in den
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