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0486 - Wer andern einen Mörder schickt

0486 - Wer andern einen Mörder schickt

Titel: 0486 - Wer andern einen Mörder schickt
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Zeitungen: ›BLAMAGE FÜR…‹.«
    Phil konnte einem manchmal den Nerv töten. Natürlich war ich meiner Sache nicht hundertprozentig sicher. Wir hatten es mit Gegnern zu tun, die auch nicht auf den Kopf gefallen waren.
    »Schau dir den an!« sagte ich zu Phil. »Hast du ihn schon mal gesehen?«
    Phil schüttelte den Kopf.
    Ein junger Mann verließ das Lansing-Haus durch den Hintereingang und ging in die Garage.
    »Das ist die Vorhut, Phil. Genau wie ich es mir ausgerechnet hatte. Gib die Nachricht an Pender weiter, sie sollen ihn durchlassen. Ich möchte wissen, was er vorhat. Er wird telefonieren.«
    »Bist du Hellseher?«
    »Gib es durch. — Er wird jeden Augenblick losfahren.«
    Ein grauer Chevy fuhr rückwärts aus der Garage, fuhr den Parkweg zum Tor entlang und schlug die Richtung zur City ein.
    Alles hing davon ab, daß die beiden Beamten in Zivil ihre Sache gutmachten.
    Die Minuten wurden zu Ewigkeiten. Nichts geschah. Das Haus wirkte wie ausgestorben.
    Dann rief Pender an. »Unser Mann hat eine Telefonzelle betreten. Die Leitung zum Lansing-Haus wird überwacht. Ich gebe Bescheid, sobald ich däs Ergebnis habe. Ende.«
    Wieder vergingen qualvolle Minuten, bis sich Pender meldete:
    »Unser Mann hat mit einem Arturo gesprochen. Er sagte nur einen Satz: Die Luft ist rein. — Wir rechnen mit einem Ausbruch.«
    »Verstanden, ich bleibe auf Empfang.«
    Phil beobachtete durch ein Fernglas. »Sie kommen«, sagte er plötzlich. »Sie fahren einen Lieferwagen an den Hintereingang. Die Ladefläche zeigt zur Tür. Ich kann nicht genau erkennen, was sie Vorhaben. Ich glaube mehrere Frauen zu erkennen…«
    »Frauen?« fragte ich. »Gib das Glas her.«
    Phil hatte' recht. Die Ladeluke wurde geschlossen, und der Lieferwagen rollte ein Stück vor. Dann kamen mehrere Männer heraus und verteilten sich auf drei Personenwagen.
    Arthur Lucas bestieg den letzten. »Achtung, Pender«, sagte ich durchs Mikrophon. »Sie werden gleich das Grundstück verlassen. Ein Lieferwagen und drei PKW. In den Lieferwagen befinden sich vermutlich Geiseln. Versuchen sie ihn von den drei anderen zu trennen. Stoppen Sie die Wagen, sobald sie das Tor passiert haben.«
    »Verstanden, Ende.«
    Ich erhob mich von meinem Beobachtungsplatz. »Los, Phil, wir schneiden ihnen den Weg ab!«
    Der Lieferwagen fuhr durchs Tor.
    Pender paßte auf. Im gleichen Augenblick kam ein Motorradfahrer aus einer Nebenstraße und fuhr direkt auf ihn zu. Die nachfolgenden Personenwagen wurden abgedrängt und mußten nach rechts ausweichen, wenn sie nicht mit dem Motorradfahrer zusammenstoßen wollten.
    Es klappte haargenau.
    Kaum war das Trennungsmanöver beendet, als sich von allen Seiten schwere Wagen heranschoben und die Zufahrtsstraßen blockierten.
    Leutnant Pender sprach über eine Lautsprecheranlage, die auf einem Einsatzwagen montiert war:
    »Hier Polizei. Stoppen Sie sofort. Sie sind umstellt!«
    Ich sah gerade noch, wie zwei Polizisten den völlig überraschten Fahrer vom Sitz des Lieferwagens zerrten, als auf der anderen Seite die Hölle losging.
    Einer der Ausbrecher fuhr seinen Wagen gegen ein Sperrfahrzeug. Ich kümmerte mich nur um den letzten, in dem Arthur Lucas saß. Er sprang heraus, als ich noch zehn Schritte von ihm entfernt war.
    »Hände hoch, Lucas! Geben Sie auf!«
    Er blieb stehen und drehte sich langsam um.
    »Der G-man! Ich habe Sie unterschätzt!«
    Beim Wagen zwei kam es zu einem kurzen Kugelwechsel, in dessen Verlauf ein Polizist verletzt wurde. Ein Gangster wurde getötet. Wie ich später erfuhr, war es Fatty.
    Die ganze Aktion dauerte kaum zwei Minuten. Dann war der Spuk vorbei.
    Leutnant Pender rannte auf mich zu. »Sie hatten recht, Cotton. Wir haben die ganze Bande.«
    »Und wo ist Bill Lansing?«
    ***
    Wir fanden ihn am Schreibtisch seines Arbeitszimmers. Er hatte sich erschossen.
    Die späteren Vernehmungen enthüllten dann allerdings den tatsächlichen Sachverhalt.
    Wir schnappten auch die beiden Italiener, als sie in der Trade-Bank zwei Schecks kassieren wollten.
    Für Phil und mich war der Fall abgeschlossen. Wir erfuhren Wochen später, daß die Jury sechs Todesurteile gefällt hatte. Die übrigen Beteiligten erhielten hohe Zuchthausstrafen. Unter anderem auch Costello, mein »freundlicher« Wirt des Gasthofes in Tempura.
    In Charleston hatte die Cosa Nostra aufgehört zu existieren.
    ***
    Bevor Phil und ich nach New York zurückkehrten, besuchten wir Mr. Kannon und David Schuler im Krankenhaus. Sie lagen beide zusammen in
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