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0485 - Mein Killer war ein Gentleman

0485 - Mein Killer war ein Gentleman

Titel: 0485 - Mein Killer war ein Gentleman
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mir etwas ein. Murray hatte doch bei Barnes etwas von Arnold geredet. Arnold-Versicherung.
    Arnold. Irgendwie kam mir auch dieser Name bekannt vor.
    Egal. Jetzt war ich hier. Bei Cadesac. Oder?
    Auf den Zehenspitzen ging ich zur der Tür mit den frischen Ölflecken.
    Nein, es war keine Täuschung. Die Tür ging ganz leicht auf. Ich öffnete sie so weit daß ich hineinschlüpfen konnte.
    Vorsichtig drückte ich sie wieder ins Schloß.
    Sofort war es stockfinster um mich. Nur ein ganz schmaler Streifen Sonnenlicht trat unter der Tür durch. Meine Schuhe waren beleuchtet, sonst nichts. Ich mußte erst einmal stehenbleiben, um meine Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen.
    Endlich traten die Konturen der Treppe deutlicher hervor. Langsam tastete ich mich vorwärts, immer darauf achtend, kein Geräusch zu verursachen.
    Die erste Treppenstufe.
    Die zweite und die dritte.
    Nichts. Die Burschen schienen auch die Treppe geölt zu haben. Selbst ein Elefant konnte hier kein Geräusch verursachen.
    Dachte ich.
    Auf der sechsten Stufe passierte es.
    Es hörte sich an, als habe ein ungeduldiger Taxifahrer sein Überlandhorn betätigt.
    »Bleib stehen, wenn dir dein Leben lieb ist!« sagte unter mir eine Stimme.
    Im wollte mich umdrehen, aber im gleichen Moment wurde es taghell. Das verfallene Haus mußte eine Mordslichtrechnung haben, denn die Lampen hätten auch ein TV-Studio sehr gut ausgeleuchtet.
    »Nicht umdrehen, Freund, sonst schieße ich«, sagte die Stimme hinter mir.
    »Was ist?« fragte eine Stimme von oben.
    »Ich gehe wieder!« sagte ich laut.
    Der Mann hinter mir und sein Kollege oben lachten lauthals los.
    »Du bist gut!« sagte der oben.
    »Natürlich«, bestätigte ich, »das ist doch allgemein bekannt. Deshalb hat Murray mich ja auch beauftragt!«
    »Murray?« fragte der Mann über mir grenzenlos erstaunt.
    »Ja, Murray! Wer denn sonst? Ich nehme an, Sie sind Big David Cadesac?«
    »Big David was?«
    »Cadesac!« brüllte ich, so laut ich konnte.
    »Halt’s Maul!« sagte der Mann unter mir.
    »Cadesac wohnt hier nicht!« sagte der Mann oben.
    »Dann habe ich mich leider in der Hausnummer geirrt. Kann ich wieder gehen?« fragte ich.
    »Nein, Freund. Weil du dich in der Hausnummer geirrt hast, wirst du ein wenig bei uns bleiben. Wir bekommen nämlich so selten Besuch«, klang es von oben.
    Das interessierte mich wenig. Deshalb wollte ich mich herumdrehen, um wieder abwärts zu marschieren. Im gleichen Moment krachte ein Schuß.
    Das Projektil bohrte sich in die fünfte Stufe. Vielleicht würde sie jetzt doch quietschen, wenn ein Elefant drauftrat.
    »Sie!« sagte ich vorwurfsvoll. »Seien Sie vorsichtig, ich bin Rechtsanwalt!«
    Der Mann unten lachte grunzend vor sich hin.
    Der oben nahm die Sache ernster. »Rechtsanwalt?« fragte er.
    »Ja, Rechtsanwalt. Und ein gewisser Murray ist mein Klient. Er hat mich zu einem gewissen Cadesac geschickt. Können Sie mir nicht sagen, wo der wohnt?«
    »Komm rauf!«
    Ich kletterte weiter empor. Nach dem ersten Treppenabsatz wurden die Stufen so wie das ganze Haus. Verfallen und wurmstichig. Sie quietschten so, daß man Zahnschmerzen davon bekommen konnte. Die gutgeölten Stufen unten waren also eine Falle. Ahnungslos sollten ungebetene Besucher auf die Taxihupe treten.
    Oben stand ein rothaariger Riese.
    »Rechtsanwalt Neville«, sagte ich. »Gut, aber bei der Anwaltskammer nicht besonders beliebt! Dafür bei Murray um so mehr!«
    »So?« sagte er.
    »Ja. Und jetzt geben Sie mir bitte Antwort! Sind Sie Cadesac?«
    »Warum?« wollte er wissen.
    »Weil ich nur Cadesac das sagen darf, was mir Murray aufgetragen hat!« erklärte ich ihm.
    »Okay«, sagte er. . »Ich bin Cadesac!«
    »Okay«; sagte ich. »Murray läßt Ihnen sagen, daß es gut war, was Sie getan haben. Daß Sie fortgefahren sind. Er ist nicht wegen der Barnes-Sache verhaftet worden, sondern weil er im Kaufhaus gestohlen und dann geschossen hat. Die Barnes-Sache ginge klar. Aber er will seinen Anteil haben!«
    »So ein Rindvieh!« regte sich Cadesac auf.
    »Wir müssen…«, begann ich.
    Ich kam nicht dazu, den Satz zu vollenden.
    Über die Treppe raste jemand hoch. Er krachte in vollem Lauf gegen die Tür und stolperte in das Office, in dem ich Cadesac gegenübersaß.
    »Boß!« keuchte der Mann, der hereingeplatzt war, »Boß, unten steht ein schwarzer Chevy mit drei Mann. Zwei davon tragen Zivil, der dritte ist ein Captain von der City Police. Die Bullen sind da!«
    Cadesac sprang auf.
    Im gleichen Moment zuckte
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