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0485 - Mein Killer war ein Gentleman

0485 - Mein Killer war ein Gentleman

Titel: 0485 - Mein Killer war ein Gentleman
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trotzdem ein Fehlschlag.«
    »Ich könnte es nicht anders sagen«, gab ich zu.
    »Und jetzt?«
    »Jetzt beginnt die Jagd von vorn!«
    »Hals- und Beinbruch«, sagte Mr. High.
    »Und wenn Sie Erfolg haben, dann waren es die berühmten zwei Fliegen mit einer Klappe. Tony Boone hat seinen Computer gefragt.«
    »Und?«
    »Cadesac und seine Leute werden die Zahl der unaufgeklärten Fälle von Erpressung gewaltig sinken lassen.«
    ***
    »War das tatsächlich kein Witz von dir?« frage mich Phil.
    »Nein!« sagte ich hinter meiner großformatigen Zeitung.
    »Vielleicht ist es doch besser«, maulte er, »wenn du bei dieser Temperatur einen Hut aufsetzt. Manche Leute können die Sonne nicht gut vertragen!«
    »Okay«, sagte ich, »dann gibt mir mal meinen Hut und nimm auch deinen aus dem Schrank!«
    »Warum?«
    »Weil wir fortfahren!«
    »Wohin?«
    »Zu einem gewissen Mr. Freestep. Börsenmakler, Office in der Wallstreet.«
    »Willst du Aktien kaufen?« forschte Phil vorsichtig.
    »Nein, aber ich will sehen, daß ich für eine Baisse sorgen kann!«
    »Du sprichst in Rätseln!« gab Phil kund.
    Trotzdem holte er die beiden Hüte aus dem Schrank und war so fürsorglich, mir meinen auch noch aufzusetzen. Dann ging er an meiner Seite zum Lift.
    »Erzähl doch mal!« bat er.
    Ich ließ ihn aber noch warten, bis wir in meinem Jaguar saßen. »Mr. Freestep ist zur Zeit so was wie ein Tagesgespräch in Börsenkreisen«, sagte ich Phil. »Er hat am Donnerstag mit einem geschickten Schachzug den größten Tagesgewinn seit zehn Jahren hereingeholt. Ungefähr 1,2 Millionen Dollar fließen dadurch in seine Kasse. Stand alles am Donnerstagabend in der Zeitung. Dabei stand ein Feature über Mr. Freestep, geschmückt mit einem schönen Foto. Es stand zum Beispiel darin, daß er einen Alfa Romeo fährt. Importiert aus Italien!«
    »Weiter!« sagte Phil.
    »Ähnliche Artikel erschienen jeweils vor den Unfällen der anderen Finanzleute.«
    »Okay«, grunzte Phil. »Du kannst deinen Hut wieder abnehmen, wenn du willst!«
    Ich lachte so laut, daß die Leute an der Ampel ganz merkwürdig zu uns herüberschauten.
    Eine Viertelstunde später waren wir in der Wallstreet.
    Ein dezentes Schild an einem dezenten Haus verriet uns, daß hier ein gewisser Mr. Freestep zu finden war.
    Wir gingen in die herrlich kühle Halle. Ein livrierter Portier schaute uns außerordentlich mißbilligend an, als wir ihn nach Freesteps Office fragten. Er rührte sich einfach nicht vom Fleck.
    »Sorry, Gentlemen«, war seine einzige Reaktion.
    Phil holte seinen FBI-Stern heraus.
    Der Livrierte schaute ihn genau an. Dann hob er die rechte Hand und schnippte mit den Fingern.
    Aus dem Hintergrund kam ein Boy. Er war ebenso livriert, nur 50 Jahre jünger.
    »Zu Mr. Freesteps Anmeldung, Charles«, sagte der indignierte Portier. Vor uns machte er eine sehr sparsame Verbeugung. Er gehörte zum Wallstreetadel.
    Mr. Freesteps Sekretärin ebenfalls. Bei ihr ließen wir es erst gar nicht auf das Theater ankommen.
    »Cotton und Decker vom FBI«, sagte ich kurz und wollte meine Bitte vortragen, Mr. Freestep sprechen zu dürfen.
    Dazu kam ich nicht.
    »FBI?« wiederholte sie. »Gott sei Dank!«
    Sie drückte auf einen roten Knopf. »Das FBI, Sir!«
    Freestep kam uns in seiner Tür entgegen. »Wer hat Sie gerufen?«
    Obwohl damit für uns alles klar war, fragte ich ihn noch: »Hatten Sie Grund, uns rufen zu lassen?«
    Er schloß die Polstertür, bot uns Sessel an, atmete tief durch und sagte: »Ja, ich habe Grund. Allerdings habe ich mir bis jetzt überlegt, ob ich mich tatsächlich mit Ihnen in Verbindung setzen sollte.«
    »Sie werden erpreßt?« peilte Phil die Lage.
    »Ja«, sagte Freestep. »Heute mittag war eine Person bei mir, die 100 000 Dollar haben wollte.«
    »Andernfalls werden Sie verunglücken!«
    »Ja. Sie wissen also Bescheid!«
    »Ja, seit kurzem. Die Person war eine junge Frau, hellblond, zweifarbige Augen?« fragte ich.
    »Nein«, sagte er, »das hätte mir auffallen müssen. Sie hatte braune Augen, allerdings war das linke stark entzündet und tränte.«
    »Darf ich telefonieren?« fragte Phil. Er durfte, und ich hörte, wie er unsere Zentrale anrief: Fahndung bei allen Augenärzten und Augenoptikern, Suche nach dem Lieferanten einer braunen Haftschale.
    »Sie sind in Lebensgefahr«, sagte ich ohne Umschweife, »denn ich nehme an, daß Sie nicht bezahlt haben. Oder haben Sie eine Zahlung zugesagt?«
    »Nein«, entgegnete er. »Hätte ich das tun sollen?«
    »Es ist
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