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0485 - Die Mutanten von Erysgan

Titel: 0485 - Die Mutanten von Erysgan
Autoren: Unbekannt
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dafür.
    Atlan blickte mich mißtrauisch an, als ich leise lache.
    „Bist du nun Ervelan oder Perry Rhodan?" fragte er.
    Von Ovarons ÜBSEF-Konstante strahlte Heiterkeit aus.
    Ich grinste.
    „Natürlich bin ich Perry Rhodan", antwortete ich. „Es ist Ervelan, der mit Schwierigkeiten kämpft. Dieser fiktive Mutant ist mir so ähnlich, daß seine Persönlichkeit beinahe untergegangen wäre - und zwar in meiner Persönlichkeit, nicht umgekehrt."
    „Heißt das, der Fiktivspeicher Ervelans ist gelöscht?" fragte Remotlas scharf. Der Ganjase war offensichtlich beunruhigt, weil er befürchtete, die elektronischen Speichermuster des Erlebnis-Simulators könnten durcheinander geraten sein.
    „So schlimm wird es nicht sein", beruhigte ich ihn. „Ervelans Persönlichkeit ist schlimmstenfalls verändert. Wahrscheinlich trägt sie nun einige Züge von mir. Das dürfte aber nur einem Spezialisten auffallen."
    „Sie sind mir unheimlich, Rhodan", sagte Remotlas. Seine Augen glitzerten. „Wir haben Ihnen wertvolle Informationen gegeben. Es ist an der Zeit, daß Sie den letzten Beweis dafür antreten, daß sich die ÜBSEF-Konstante des echten Ganjos in Ihnen - befindet."
    Lassen Sie mich das übernehmen, Perry, wisperte Ovaron in mir.
    Einverstanden, dachte ich zurück.
    Ovarons Geist drängte meinen Geist zurück. Ich hatte das Gefühl, nur noch in einem Winkel meines Gehirns zu hausen und unbeteiligter Zeuge zu sein. Der Ganjo verschmolz mit meinem Körper zu einer Einheit, er hörte mit meinen Ohren, sah mit, meinen Augen, sprach mit meiner Stimme und fühlte mit meinen Nervenenden. Ich war nur noch Gast in dem Zellverband des Terraners Perry Rhodan..
    Aber Geist ist Funktion, er existiert nur in der Funktion, so wie die Zeit nur in der Bewegung der Materie existiert. Deshalb nahm ich alles auf, was um mich herum vorging. Ich kannte Ovarons Gedanken und wußte, welche er sprachlich äußerte und welche er für sich behielt, ich empfing alle Informationen, die seine Sinne aufnahmen, und wußte alles, was seine Gesprächspartner sagten. Dennoch waren es Informationen aus zweiter Hand, denn sie hatten bereits eine persönlichkeitsbedingte Wertung durchlaufen, bevor sie klar erkennbar wurden. Manchmal eilten mir die Informationen sogar davon, wenn die geistigen Entsprechungen der beiden Tryzomkörper Ovarons den Geist des Ganjos auf zwei unterschiedlichen Ebenen gleichzeitig arbeiten ließen.
    Wahrscheinlich würde ich den Verstand verlieren, wäre ich gezwungen, lange Zeit über passiver Gast eines Tryzomtänzers zu sein.
    Ovaron sprach mit überlegener Ruhe und absolut sachlich.
    Seine Erklärungen waren eindeutig und ließen keine Mißverständnisse aufkommen. Falls Remotlas noch die geringsten Zweifel gehegt hatte, daß der Geist des echten Ganjos in mir war, dann mußten sie jetzt endgültig ausgeräumt sein. Ich streckte meine geistigen Fühler weiter aus und blickte durch meine Augen, so daß ich die optischen Eindrücke unmittelbar gewann. Remotlas hörte den Ausführungen Ovarons aufmerksam zu, ich hatte das Gefühl, daß er völlig unter den zwingenden Bann der Persönlichkeit des Ganjos geraten war. Von seiner Seite würde es keine Schwierigkeiten mehr geben, davon war ich fest überzeugt.
    Atlans Gesicht blieb unbewegt, aber ich entdeckte im Hintergrund der Augen einen Funken Ironie. Mein arkonidischer Freund amüsierte sich offensichtlich darüber, daß von meinem Körper die Aura Ovarons ausstrahlte.
    Noch bevor Ovaron geendet hatte, flackerte über dem Kommunikationspult des Raumes eine orangefarbene Meldelampe auf. Remotlas beachtete es nicht, die Augen des Perdaschistenführers waren unbeweglich auf meinen Körper gerichtet und strahlten in fanatischem Glanz.
    „Ich übergebe diesen Körper jetzt wieder seinem rechtmäßigen Eigentümer", schloß Ovaron. „Aber vergessen Sie nicht, Remotlas, daß alles, was Perry Rhodan tut oder sagt, mein volles Einverständnis hat. Wenn er befiehlt, so ist es für Sie, als wenn ich Ihnen persönlich befehle."
    Remotlas erwachte aus seiner fast hypnotischen Starre. Er richtete sich hoch auf und schlug sich mit der rechten Faust gegen die linke Schulter.
    „Ich bin Ihr Diener, Ganjo!" sagte er eifrig.
    Ovaron und ich wechselten die „Plätze". Ich deutete auf die Meldelampe und sagte: „Man ruft nach Ihnen, Remotlas."
    Der Ganjase fuhr herum, sah die Meldelampe und ging steifbeinig zum Kommunikationspult. Er drückte eine Taste und meldete sich.
    „Wir empfangen eine
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