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0484 - Die Rächerin aus Aibon

0484 - Die Rächerin aus Aibon

Titel: 0484 - Die Rächerin aus Aibon
Autoren: Jason Dark
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besaßen Flügel, kunstvolle Gebilde, die aus sehr feinem Glas hergestellt zu sein schienen.
    Und sie hatten eine Tochter.
    Jarveena war sie von ihren Eltern genannt worden. Einfeenhaftes Wesen mit langem Goldhaar, das besondere Eigenschaften besaß und deshalb zu den »Trooping Fairies« berufen worden war.
    Ihre Eltern konnten stolz darauf sein, denn die »Trooping Fairies« waren so etwas wie die Soldaten des Landes, die auch die Grenzen zum anderen Teil hin zu schützen hatten.
    Aber sie konnten nicht überall sein, und das Böse lauerte immer. Guywano hielt seine Finger ausgestreckt, ließ die Helfer wie Marionetten tanzen und lauerte stets auf eine günstige Gelegenheit.
    So wie an diesem Tag.
    Schon lange war ihm das Ehepaar mit seiner Tochter Jarveena ein Dorn im Auge. Er wollte ihr Land besitzen, um seinen Einfluß weiter ausbauen zu können.
    Dazu mußten die drei sterben.
    Nicht durch seine Hand, er hielt sich zurück. Es waren die Menschen, die der alten, aber negativen Druiden-Kultur frönten und von Guywano als Diener übernommen worden waren.
    Aber auch als gedungene Mörder!
    Und sie lauerten.
    Den Wechsel in die andere Welt hatten sie nicht nur ausgezeichnet überstanden, sie fühlten sich sogar wohler als auf der Erde. Aibon war als das Paradies bezeichnet worden, und so kam es ihnen auch vor. Sie befanden sich auf der anderen Seite des Landes, auf der guten, der positiven, und eigentlich wäre ihr Auftrag aus ihrem Gedächtnis gelöscht worden, aber da war noch Guywanos Einfluß. Seine bösen Gedankenströme erinnerten die drei Männer wieder daran, was sie ihrem Herrn und Meister versprochen hatten.
    Und so warteten sie.
    Sie wußten, daß ihnen die drei Menschen überlegen waren. Die Flügel auf ihren Rücken würden sie wegtragen, aber da hatten sie vorgesorgt. Zwischen den Bäumen waren hauchdünne Netze gespannt worden, in denen sich die Opfer verfangen sollten.
    Das Haus lag in einer kleinen Mulde. Umgeben war es von saftigen Wiesen, nicht weit entfernt wuchsen Bäume mit hohen Kronen in den Himmel, und das Haus selbst wurde ebenfalls von Bäumen mit ausladenden Zweigen und Ästen sowie hohen Farnen geschützt, die es auf der normalen Welt nicht gab.
    Die drei hatten Zeit. Sie lauerten an den unterschiedlichsten Stellen und hatten sich getarnt. Über ihnen schwebten die kaum sichtbaren Netze. Wenn die drei Personen herbeiflogen, würden sie die Netze nicht erkennen können, denn sie hoben sich aufgrund ihrer Farbe vom Grün der Landschaft nicht ab.
    Es verging Zeit.
    In Aibon kannte man keine Jahreszeiten. Es herrschte eigentlich immer Frühling. Keine eisige Kälte überzog den positiven Teil des gelobten Landes, aber auch keine drückende Hitze. Die Luft war wunderbar rein.
    Für Guywano, das Böse, war es nicht einfach, in den positiven Teil des Landes zu gehen. Er wurde gezwungen, Hindernissen auszuweichen und auch weißmagischen Fallen zu entgehen, die von den Bewohnern aufgebaut worden waren.
    Anders seine Diener. Sie besaßen, wenn er ihnen den Rücken stärkte, freien Zutritt.
    Noch warteten die Mörder!
    Aber sie brauchten nicht mehr lange auf der Lauer zu liegen, denn sie kamen.
    Zu sehen waren sie nicht, nur zu spüren und zu hören. Ein leises Summen am Himmel, als wären Engel dabei, einen Choral zu singen. Aber niemand sang, sie bewegten nur ihre Flügel, um in die Mulde hineinzufliegen, in der das Haus lag.
    Wo aber auch die Netze gespannt waren.
    Darin verfingen sie sich.
    Aus dem Flug wurde ein Sturz, ein verzweifeltes Bemühen, es dennoch zu schaffen. Sie schwangen ihre Flügel. Für Momente tauchten die gläsern wirkenden Schwingen über dem Grün der Bäume auf. Wie sie sich flatterhaft bewegten, ließ auf eine gewisse Hilflosigkeit schließen. Ja, sie waren hilflos. Die feingesponnenen Netze hielten sie umfangen wie Fische.
    Die langen Bänder waren ebenfalls nicht zu sehen. Doch drei Mörder wußten genau, wo sie zu ziehen hatten.
    Sie rissen gleichzeitig daran.
    Blitzschnell zogen sich die Netze zusammen. Von drei Seiten kamen sie, bildeten ein Oval, in dem die beiden Aibon-Bewohner krumm wie sich duckende Würmer gefangen waren.
    Aus - vorbei…
    »Kappen!« Es war Lester Conway, der Anführer, der diesen Befehl gab. Sie holten die Messer hervor und schnitten die Leinen durch. Das Netz fiel zu Boden und mit ihm sein Inhalt.
    Zwei Flügelmenschen, die keine Chance mehr sahen, sich zu befreien, denn sie schafften es nicht, die feinen, aber sehr harten Maschen zu
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