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0484 - Die Rächerin aus Aibon

0484 - Die Rächerin aus Aibon

Titel: 0484 - Die Rächerin aus Aibon
Autoren: Jason Dark
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zerreißen.
    Die Mörder näherten sich von drei verschiedenen Seiten. Sie gingen langsam, als wollten sie jeden ihrer Schritte auskosten. Von den schmächtig wirkenden Gefangenen mit der so andersartigen Haut wurden sie gesehen, und in den Augen der beiden stand schon sehr bald das Wissen um das, was geschehen würde.
    Eine Chance hatten sie nicht!
    Die Killer kreisten sie ein. Sie blickten sich an. Ein diabolisches Grinsen zeichnete ihre Lippen.
    Lester Conway gab den Befehl durch ein knappes Nicken. Gemeinsam zogen sie ihre Waffen.
    Sie hatten sie von Guywano bekommen. Es waren lange, grüne Stäbe, die vorn nicht spitz zuliefen, doch wer in Aibon lebte, wußte genau, was diese Waffen zu bedeuten hatten.
    Sie waren absolut tödlich!
    Die Frau schrie, als sie den Menschen sah, der sich zu ihr herabbeugte. Sie hatte den Mund weit aufgerissen, dennoch drang ein nur wehender Laut über ihre Lippen.
    Der Mann umfaßte sie. Er umarmte die Person, die er liebte, und die er nicht mehr retten konnte.
    Sie starben fast gleichzeitig, denn die Mörder hatten nicht daran gedacht, ihnen eine Chance zu lassen.
    Dann schauten sie sich gegenseitig an, grinsten- wieder, und einer von ihnen, er hieß Zack Adler, wischte über seine Stirn. »War da nicht noch etwas?« fragte er mit rauher Stimme.
    »Ja, die Tochter«, sagte Tom Sullivan, der dritte im Bunde. Er schaute sich um, sah aber niemanden.
    »Sie hätte bei ihren Eltern sein sollen«, flüsterte Conway.
    »Guywano muß sich geirrt haben.«
    »Und jetzt?«
    Conway war der Chef. Er sollte entscheiden. Sein Schulterzucken sagte alles. »Wir werden verschwinden, Freunde. Vielleicht holen wir uns die Kleine beim nächsten Ausflug.« Er ballte die Hand und hob den Arm mit der Faust. »Eines ist sicher. Wir haben unsere Eintrittskarte nach Aibon gelöst.«
    »Und wie«, fügte Sullivan hinzu.
    Sie gingen wieder. Und sie gingen dorthin, wo sie erwartet wurden. Zu einem großen Felsen, dessen Gestein bräunlich schimmerte, bis er plötzlich eine andere Farbe annahm, als die drei Männer mit ihren Stäben gegen den Felsen schlugen.
    Da begann er zu leben. Eine unwiderstehliche Kraft saugte die drei Killer in das Gestein hinein, in dem der furchtbare Geist des Druiden-Zauberers Guywano wohnte.
    Er schaffte sie wieder zurück in ihre Welt…
    Trauer durchflutete sie! Trauer und Schmerz, der Tränen in ihre Augen drückte, die anschließend wie blasse Glasperlen an ihren bleichen Wangen entlangliefen.
    Sie war später gekommen, einfach zu spät, und sie hatte ihre Eltern nur tot gesehen.
    Ermordet, gewaltsam aus einem friedlichen Leben gerissen, das sie bis jetzt geführt hatten.
    Sie lagen vor ihnen am Boden. Das Netz war zerschnitten. Ihre Körper sahen anders aus, als, hätte jemand Glas eingeschmolzen. Es gab nur noch Klumpen.
    Keine Flügel oder Adern, einfach nichts, was an sie erinnert hätte. Nur die Vernichtung.
    Wie lange Jarveena starr vor den Toten gesessen hatte, wußte sie nicht zu sagen. Der Wind wehte in ihr Gesicht, es wurde Nacht, und die war in Aibon sehr dunkel.
    Noch immer wehte der Wind.
    Diesmal schärfer. Er war nicht mehr das geheimnisvolle Flüstern, diesmal brachte er eine andere Botschaft mit.
    Eine Botschaft, die von Ariel, dem Luftgeist, getragen wurde. Er berichtete dem Mädchen von der Untat.
    »Es waren Menschen, Jarveena, Menschen!«
    Jarveena aber reckte ihr tränennasses Gesicht dem Himmel entgegen und fragte: »Wo sind sie…?«
    »In ihrer Welt.«
    »Dann muß ich dorthin!«
    »Nicht jetzt, Jarveena. Laß dir Zeit, denn das ist dein Vorteil den Menschen gegenüber…«
    ***
    Wir waren in die »Yard-Unterwelt« gefahren und hatten den Würfel geholt. »Schau ihn dir noch einmal an«, sagte Suko. »Bald wirst du ihn nicht mehr sehen.«
    »Traurig?« fragte ich.
    »Und ängstlich.«
    »Weshalb?«
    »Versteh das, John.« Suko wand sich ein wenig bei der Antwort. »Es kommt mir vor wie der Abschied von einem alten Freund. Wenn ich den Würfel aus der Hand gebe, das tun wir ja jetzt, haben wir eine Waffe weniger.«
    »Wir sind auch ohne ihn gut ausgekommen. Ich bin der Ansicht, daß der Abbé ihn besser gebrauchen kann.«
    Suko hob nur die Schultern. Er war auch nicht davon überzeugt, als wir vor dem Krankenhaus stoppten. Wieder einmal, mußte ich sagen. In dem Gebäude vor uns hatte sich schließlich einiges abgespielt. Es hatte begonnen mit dem unheimlichen Mordengel von London, einem doppelten Zombie, den wir hatten erledigen können.
    Der Abbé lebte,
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