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0483 - Das Girl, das zuviel wußte

0483 - Das Girl, das zuviel wußte

Titel: 0483 - Das Girl, das zuviel wußte
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dahinterzustecken, als es den Anschein hat!«
    Wir fuhren mit dem Lift wieder in den elften Stock hinauf und kamen in den quadratischen Vorraum, in dem die Blondine hinter der Theke saß und abwechselnd ihre vier Telefonappärate bediente.
    Die Tür zu Mr. Carsons Büro stand jetzt weit offen, und wir konnten ihn im Raum herumgehen sehen.
    Die Blondine knallte sämtliche Telefonhörer auf die Gabeln, als sie uns auf Carsons Allerheiligstes zugehen sah, und flitzte hinter ihrer Theke hervor. Sie kam uns um zwei Nasenlängen voraus und meldete uns genau in dem Moment an, als wir schon halb im Büro drin waren.
    Carson sah wütend auf. Als er uns erkannte, versuchte er ein geschäftsmäßiges Lächeln, aber es gelang ihm nicht ganz. Der Mann, mit dem er gerade noch gesprochen hatte, war ein junger, kräftiger Bursche mit einem energischen Gesicht und wachen hellen Augen. Im Augenblick sah er aber ratlos zu Mr. Carson hinüber und sagte gerade, als wir hereinkamen:
    »Aber, Mr. Carson, das ist doch nicht meine Schuld. Das Labor hat schließlich…« Er wurde von Carson unterbrochen, der scharf sagte:
    »Wessen Schuld das ist, interessiert mich nicht. Wenn ich die Standaufnahmen sehen will, dann schaffen Sie mir gefälligst die richtigen Abzüge her, und nicht nur diesen Probemist! Was heißt, sie sind verschwunden? Schließlich hat sie niemand zum Frühstück verspeist, oder! Los, gehen Sie!« Carson winkte den jungen Mann hinaus, der ihm noch etwas sagen wollte, dann aber mit einem Schulterzucken verschwand. Carson wandte sich an uns. Sein Gesicht war gerötet.
    »Nun, was gibt es noch? Ich habe sehr wenig Zeit, wenn Sie sich vielleicht beeilen könnten!«
    Ich schloß langsam die Tür hinter dem jungen Mann und fragte:
    »Wer ist das?«
    »Steward Martens, der Kameramann. Er hat die Fotos von dem Juwelenfilm verloren. Ach, verflixt, das geht hier wie in einem Taubenschlag zu!« Er ließ sich aufschnaufend in einen Sessel fallen und steckte sich eine Zigarette an.
    »Nun?« bellte er dann. »Was ist los? Warum interessieren Sie sich für Martens?«
    »Wir interessieren uns für alle Angestellten Ihrer Firma!« sagte ich. Bevor Carson antworten konnte, läutete das elfenbeinfarbene Telefon auf seinem Tisch. Carson hob ab und krächzte etwas Unverständliches hinein.
    »So, schön, dann soll er neue machen, aber ich will sie in einer halben Stunde hier haben, meinetwegen feucht!« Er knallte den Hörer wieder hin und sah uns an.
    »Was sagten Sie da eben? Wofür interessieren Sie sich? Der Schmuck ist aus meinem Haus, und ich will jetzt nichts mehr damit zu tun haben. Ich hatte schon genug Aufregung mit dem Film!«
    »Ich fürchte, Sie werden noch ein paar mehr bekommen!« Ich zeigte Carson meinen Ausweis und unterrichtete ihn kurz.
    Ohne eine Reaktion zu zeigen, nahm Carson den Telefonhörer wieder ab und sagte: »Verbinden Sie mich mit Lennox, schnell!« Dann drückte er seine Zigarette im Aschenbecher aus und sagte weiter:
    »Barry, sind Sie es? Hier hat es scheinbar eine große Schweinerei gegeben. Ich weiß nicht, ob Raganto den Film überhaupt voll bezahlen kann. Stellen Sie sofort die Arbeiten daran ein und machen Sie sich ans nächste Projekt, bis wir klarsehen!«
    Dann drückte er einen Knopf an seinem Apparat herunter und sagte:
    »Laura, keine Gespräche auf meinen Apparat, wimmeln Sie das alles an Clinton ab!«
    Carson wandte sich wieder uns zu. »Das ist ja eine schöne Geschichte. Aber ich nehme an, daß die Versicherung den Schaden tragen wird!«
    »Wir werden versuchen, den Schmuck wiederzubeschaffen!« sagte Ray ruhig. Carson wippte in seinem Sessel und dachte nach.
    »Sie vermuten, daß einer meiner Leute der Täter ist?«
    »Der Safe war unversehrt. Selbst wenn es ein Außenstehender gewesen ist, muß er die Kombinationen gekannt haben. In wenigen Augenblicken werden die Leute vom Spurensicherungsdienst des Raubdezernates hier sein und alles auf Fingerabdrücke untersuchen, aber Sie könnten uns schon vorher einige Auskünfte geben!«
    »Gut, ich verstehe. Was für ein Interesse hat das FBI an dem Fall?«
    »Diamanten können nicht einfach im Trödlerladen gehandelt werden. Meistens arbeitet ein Netz von Schmugglern, Schleifern und Händlern zusammen, die über die Grenzen der Bundesstaaten hinweg ihre Verbindungen haben. Aber jetzt zu Ihnen. Wer in der Firma kannte die Safekombination?«
    »Mein Gott, wenn das die Presse erfährt«, murmelte. Carson und steckte sich langsam und umständlich eine
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