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0482 - Der Ring des Hexers

0482 - Der Ring des Hexers

Titel: 0482 - Der Ring des Hexers
Autoren: Werner Kurt Giesa
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legendäre »Rosengarten« war, das Felsmassiv in der Nähe von Bozen in Südtirol, war von der DYNASTIE DER EWIGEN überfallen worden. Laurin selbst hatte nicht einmal geahnt, daß alles nur den Zweck hatte, Zamorra in eine Falle zu locken. Zamorra, Nicole und Ted waren aus dieser Falle im letzten Moment entkommen und hatten die Ewigen zurückgeschlagen, [1]
    Statt nach Frankreich zum Château Montagne zurückzukehren, waren Zamorra und Nicole Ted Ewigks Einladung gefolgt, mal wieder tagsüber und abends durch Rom zu strolchen und sich nachts seiner Weinvorräte anzunehmen. Sie wollten einfach nur ausspannen, wie sie es auch in Frankreich getan hätten.
    Und nun tauchte Carlotta mit dieser Zeichnung eines Ringes auf, den sie liebend gern besitzen würde, weil er halt recht ausgefallen geformt war.
    Ausgerechnet Ranos Ring!
    »Und du weißt über Rano und seinen Ring wirklich nicht mehr als das, was du uns eben angedeutet hast?« hakte Carlotta nach. »Du sagtest etwas von einem Streit zwischen Rano und dem Fürsten der Finsternis! Worum ging es dabei, welcher Fürst war es, und weshalb hat er diesen Rano…«
    »Aus!« wehrte Zamorra ab. »Nervt mich nicht, Freunde! Ich weiß wirklich nur das, was ich eben gesagt habe. Mehr ging aus dem Text, den ich lesen konnte, tatsächlich nicht hervor!«
    »Wir sollten uns diesen Ring einmal in natura ansehen!« schlug Carlotta vor.
    »Und nach Möglichkeit ausprobieren, wie?« brummte Zamorra unwillig. »Aber ohne mich! Ich will nur einmal Freunde besuchen, ohne gleich in einen neuen Fall gezogen zu werden!«
    »Aber du hattest keine Gewissensbisse, Ted in die Sache mit Laurin hineinzuziehen!« warf Carlotta ihm vor.
    »Du bist ungerecht«, sagte Ted leise. »Man muß Freunden helfen, wenn sie Hilfe benötigen. Außerdem war es in meinem Interesse - unser Gegner bediente sich meiner Gestalt und spielte Doppelgänger. Das mußte aufgeklärt werden.«
    »Das hier aber auch!« beharrte Carlotta und tippte auf die Zeichnung, die Zamorra wieder mit nach unten gebracht hatte.
    Ted Ewigk seufzte. »Na gut, dann klär doch auf«, brummte er und ahnte nicht, was er damit angerichtet hatte.
    Carlotta hatte schon immer unter enormer Neugierde gelitten!
    ***
    Ilona Marchese glaubte einen Schatten gesehen zu haben, der blitzschnell zwischen den Häusern verschwand, aber sie hatte weder ein Geräusch gehört noch den Menschen gesehen, welcher diesen Schatten geworfen haben konnte. Dabei war der auch ungewöhnlich groß gewesen und schien nicht nur zwei, sondern gleich vier Arme besessen zu haben, nur schloß allein das schon aus, daß sich da wirklich ein Mensch bewegt hatte, weil es Menschen mit vier Armen nicht einmal in der Kuriositätenschau im Zirkus gab. Dennoch verblüffte es Ilona, daß sie sich so exakt an diesen Schatten erinnern konnte, den sie gerade mal für eine Sekunde gesehen hatte - falls es nicht eine Täuschung gewesen war, ein seltsamer Lichtreflex vielleicht.
    Und dann tat Pietro Cataloni gerade so, als habe er sie noch nie gesehen! »He, Pietro! Was soll der Unsinn?« wollte sie wissen. »Hast du vergessen, daß wir heute abend fürs Kino verabredet sind?«
    »Basic Instinct« wollten sie sich ansehen, der schon in der 7. Woche lief und so erotisch und prachtvoll unanständig sein sollte, daß Ilona schon darauf fieberte, nach dem Kinobesuch Pietro ins Bett zu zerren und mit ihm die betreffenden Szenen nachzuspielen, von denen ihr bis jetzt nur ihre Freundinnen vorgeschwärmt hatten.
    »Ach… so? Ja? Muß ich ganz vergessen haben«, brummte Pietro lahm. »Komm doch herein, mach’s dir gemütlich. Wann geht der Film denn los?«
    Da sah sie den Ring an seinem Finger, der so verrückt aussah, daß er eigentlich eher zu ihr gepaßt hätte statt zu Pietro Cataloni, der seriöseren Schmuck voizog - Siegel- und Verlobungsringe zum Beispiel. Aber hin und wieder machte es ihm Spaß, Ilona eine kleine, ausgefallene Schmuckverrücktheit zu schenken, weil er wußte, welchen Spaß sie daran hatte. Gerade jetzt trug sie Ohrringe in Kirschenform, an denen lebensecht wirkende künstliche Ameisen saßen, und statt einer Halskette trug sie über ihrem Dekolleté eine Art Spinnennetz mit winzigen, glitzernden Tautropfen in Straß, und dazwischen hockte eine fette, schwarzglänzende Plastikspinne mit ebenfalls funkelnden Straß-Augen.
    Der Ring, den Pietro am Finger trug, hätte prachtvoll dazu gepaßt. »He, seit wann trägst du so was selbst? Oder soll der für mich sein? Laß mich
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