Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0482 - Der Ring des Hexers

0482 - Der Ring des Hexers

Titel: 0482 - Der Ring des Hexers
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Carlottas Tod. Vielleicht auch den Tod Ted Ewigks, der ja losgefahren war, um sie zu holen.
    Und hier war Nicole in der Gewalt der Unheimlichen! Sie war offenbar keines klaren Gedankens fähig und wirkte auch körperlich kraftlos. Wenn der Schwarze mit dem seltsamen Ei-Kopf sie nicht festgehalten hätte, wäre sie vermutlich zusammengebrochen. Zamorras Gedanken überschlugen sich. Er mußte irgend etwas tun. Stygia würde Nicole auf jeden Fall töten, allein, um Zamorra einen Schlag zu versetzen. Ganz gleich, was ansonsten geschah.
    Sid Amos, der stehengeblieben war, knurrte wie ein wilde Tier. Für Sekundenbruchteile veränderte sich seine Gestalt, wurde zu etwas Furchtbarem, das der menschliche Verstand nicht zu erfassen fähig war. Gleichzeitig flammte ein heller Blitz aus Stygias Hand auf Nicole zu. Traf auf ein grünliches Aufleuchten, sprühte Funken nach allen Seiten. Ein anderer Blitz jagte aus dem Dhyarra-Kristall. Rano, der Hexer, wurde von dem Feuerstrahl erfaßt und tief ins Haus zurückgeschleudert, das sich um ihn herum aufzulösen begann. Zamorra schrie auf. Stygias Umrisse verschwammen. Die Dämonin verschwand einfach. Zamorra taumelte. Erst nach ewigkeitslangen Sekunden registrierte er, daß Nicole noch lebte. Er machte ein paar Schritte vorwärts. Daß er im Begriff war, an ihr vorbei ins Haus zu taumeln, erkannte er erst, als Amos ihn zurückriß. »Einsturzgefahr!« warnte der Ex-Teufel.
    Zamorra taumelte zurück, und Nicole fiel in seine Arme. Sie hielt das Amulett in der Hand. Zamorra hatte gar nicht gemerkt, daß es aus der seinen blitzschnell verschwunden war, als Stygia den Todesstrahl aus ihrer Hand abschoß.
    »Ich bin froh, daß du lebst«, sagte Zamorra leise und küßte sie. Teile des Hauses stürzten zusammen und begruben unter sich, was von Rano, dem Hexer, übriggeblieben war.
    ***
    Stygia hatte es gerade noch geschafft, zu entkommen. Sie hatte ohne den Hexer Rano in die Tiefen der Hölle zurückkehren müssen, denn im gleichen Moment, als sie sich entfernen wollten, hatte die Kraft des Dhyarra-Kristalls Rano getroffen. Um nicht mit in den Untergang gerissen zu werden, hatte Stygia ihn losgelassen und war allein heimgekehrt.
    Sie bedauerte nichts. Es wäre interessant gewesen, einen Mann als Berater zu ihren Füßen zu haben, der über magische Macht verfügte und außerdem Asmodis haßte. Stygias Position war nicht unangefochten; viele Dämonen wünschten sich nach Leonardo, Julian und ihr wieder einen »richtigen« Erzdämon an der Spitze der Schwarzen Familie, und man munkelte, daß man Asmodis, wenn er denn zurückkehrte, sofort unterstützen und den Thron für ihn bereiten wolle, ganz gleich, wer gerade darauf sitze.
    Aber Zamorra - und Asmodis selbst - hatten diesen Plan durchkreuzt. Rano war getötet worden. Für Stygia änderte sich dadurch nichts. Allenfalls konnte sie es sich als Erfolg verbuchen, der Zamorra-Crew einen Schock versetzt zu haben, indem sie Ewigks Gespielin tötete. Ob sie Ewigk selbst ebenfalls erwischt hatte, mußte sie erst noch nachprüfen lassen - das wäre einfach zu schön, um wahr zu sein.
    Falls er selbst nicht von der Explosion erfaßt worden war, war es nur bedauerlich, kein Druckmittel gegen ihn mehr in der Hand zu haben.
    Aber es würden sich andere Chancen bieten. Stygia konnte warten.
    ***
    Aus ein paar Dutzend Metern Entfernung, aber noch innerhalb der Absperrungen, sahen Zamorra und Nicole zu, wie Feuerwehrleute und Experten der Kriminalpolizei das beschädigte Haus untersuchten. Was sie fanden, waren die blutleere Leiche Ilona Marcheses im Keller sowie eine Menge Staub und Knochen- und Kleidungsreste Pietro Catalonis, nur sah das, was man von ihm fand, Pietro Cataloni nur noch teilweise ähnlich. »Der Mann muß mindestens fünfhundert Jahre alt geworden sein, wenn er wirklich bis jetzt gelebt hat«, behauptete einer von der Spurensicherung und bekam prompt einen Anpfiff vom Einsatzleiter, weil bekanntlich nicht sein kann, was nicht sein darf, unbeschadet der Realität. Die muß halt den Vorstellungen und Vorschriften angeglichen werden, auch wenn die Logik dabei zur Spirale gekrümmt wird. Deshalb hielten sich Zamorra und die anderen auch völlig aus der Sache heraus. Für den Fall, daß sie mit zu neugierigen Fragen in die Enge getrieben werden würden, waren sowohl Zamorra als auch Ted Ewigk mit einem höheren Polizeibeamten Roms gut bekannt, der als Eingeweihter in der Position war, ein paar Fäden anders zu knüpfen.
    Aber niemand
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher