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0480 - Satan mischt die Karten

0480 - Satan mischt die Karten

Titel: 0480 - Satan mischt die Karten
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nur durch Disziplin und Unterordnung…«
    »Und wem ordnen Sie sich unter, Berger?« unterbrach Brest ihn.
    »Parascience. Das wissen Sie doch, Brest. Und jetzt halten Sie den Mund und hören mir zu. Es war ein Test. Das Potential Ihrer Gattin ist noch viel größer, als Sie ahnen. Noch bevor Sie vorschlugen, sie für Parascience zu gewinnen, fiel sie uns bereits auf; ihre Trefferquote bei den Kartenprophezeiungen liegt um wenigstens 500 Prozent über der Norm. Wir wollten Romana alias Marina Brest, und wir wollen sie immer noch. Aber ich wollte wissen, wie stark sie wirlich ist. Zugleich ließ sich das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Ich beschloß, Romanas Stärke zu erproben, indem ich sie auf Gegner unserer Gemeinschaft ansetzte. Und - es hat bestens funktioniert.«
    »Sie haben sie also tatsächlich zu einer Mörderin gemacht…«
    »Sie verstehen das falsch, Brest«, sagte Berger trocken. »Sie hat die Anlagen, und ich weiß jetzt, daß sie sie einsetzen kann, wie sie sie eben eingesetzt hat. Sie muß nur angeleitet werden. König blockierte unsere Versuche, Anteile am Möbius-Konzern zu erwerben und damit als Teilhaber in diese wirtschaftliche Machtstruktur einzusteigen. Also mußte er beseitigt werden, da er sich als unbestechlich erwies. Er war der Mann mit der Brille, den Sie Ihrer Gattin im Traum zeigen sollten.«
    Brest schluckte »Aber…«
    »Romana prophezeite ihm programmgemäß den Tod - und er starb.«
    »Und mit ihm ein anderer! Der Unfallgegner!« fauchte Brest.
    »Ach ja, Marquart. Es ergab sich so. Er hatte mittlerweile zu oft für mich gearbeitet und er wurde leichtsinnig. Also lag es nahe, auch ihn auszuschalten. Das nennt man ›zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen‹, nicht wahr.«
    »Wie haben Sie es geschafft, daß ausgerechnet diese beiden Wagen kollidierten?« keuchte Brest.
    »Nicht ich. Romanas Unterbewußtsein, das unglaublich stark ist, hat es so gelenkt. Sie weiß nichts davon. Ich sage Ihnen etwas, Brest: sie ist ein kompletter PSI-Trust einschließlich des Supervisors! Sie muß nur lernen, ihre Kräfte gezielt einzusetzen. Sie ahnen ja gar nicht, mein Bester, was für einen Schatz Sie in ihr gefunden haben!«
    Brest schüttelte langsam den Kopf. »Sie sind ein Unheuer, Berger.«
    »Und Sie sind mein Schüler. Nun, der zweite Mann steht noch aus. Der Fremde im hellen Anzug. Er ist einer unserer größten Feinde, wissen Sie das? Romana wird auch ihn in den Tod lenken. Der Para-Sektor in ihrem Unterbewußtsein sorgt dafür, daß ihre Prophezeiung sich erfüllt.«
    Brest schluckte. Dann schüttelte er den Kopf. »Nein«, murmelte er. »Nicht auf diese Weise, Berger. So will ich es nicht. Sie werden Marina nicht zu einer Bestie machen.«
    »Sie können es nicht verhindern«, sagte Berger.
    Brest fuhr herum. Er stürmte zur Tür hinaus. Irritiert sah er einen Mann im hellen Anzug und eine wesentlich luftiger gekleidete Frau bei Marina. Der Mann mußte das nächste Opfer sein! »Nein, Marina!« schrie Brest auf und lief auf sie zu.
    Hinter ihm trat Berger aus der Bürotür.
    »Bleiben Sie stehen, Brest!« rief er. »Sofort, oder Sie sind so tot wie unser Feind Zamorra!«
    ***
    Ein Mann stürmte auf den Korridor, stutzte, als er Zamorra und Nicole sah, und rannte dann weiter auf sie zu. Hinter ihm tauchte ein anderer Mann auf und rief seine Drohung. Zamorra glaubte seinen Augen nicht trauen zu dürfen - der Mann, der eine Pistole in der Hand hielt und mit ausgestrecktem Arm auf den Laufenden zielte, trug fast den gleichen, hellen Anzug wie der Parapsychologe, und auch vom Gesicht her ließ sich eine gewisse Ähnlichkeit nicht verleugnen.
    Romana, die Kartenlegerin, sprang auf, in ihren Augen flackerte beginnender Wahnsinn. »Nein!« schrie sie gellend.
    Der Pistolenmann schoß.
    Etwas Eigenartiges geschah. Auf seiner Brust bildete sich ein großer roter Fleck. Mit fassungslosem Gesichtsausdruck sank er in sich zusammen. Der Mann, auf den er geschossen hatte, rannte unverletzt weiter und schloß die Frau schützend in seine Arme. »Marina«, flüsterte er heiser und strich ihr über den Kopf. »Marina, nein… es ist vorbei… es ist vorbei…«
    Sie schien ihn überhaupt nicht zu hören. Ihr Blick verlor sich in einer Ewigkeit jenseits von Raum und Zeit.
    Zamorra ging an den beiden vorbei und näherte sich dem Mann, der ihm so ähnlich sah. Andere Türen flogen auf; der Schuß war gehört worden. Zamorra griff unter seine Jacke und zog eine seltsam geformte Waffe hervor, die in
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