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0477 - Tanzplatz der Verfluchten

0477 - Tanzplatz der Verfluchten

Titel: 0477 - Tanzplatz der Verfluchten
Autoren: Jason Dark
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nicht zu sicher, böser Mann…«
    ***
    »New York, New York«, sang Frankie-Boy und stimmte damit die Passagiere richtig ein, die Kopfhörer aufhatten und sich von Musik berieseln lassen wollten.
    Auch ich hatte mir den Kopfhörer übergestreift und hörte mir dieses Lied an.
    Das Reisen riß einfach in der letzten Zeit nicht ab. Ich war selbst gespannt darauf, wann ich wieder einen Fall in London lösen könnte. Da hatte es Suko besser. Er war zurückgeblieben, obwohl er hätte mitfliegen können, doch er wollte die Stellung halten, auch wenn das Wetter mehr als ungemütlich war.
    Viel besser sollte es in New York auch nicht sein, hatte ich mir sagen lassen, wenigstens hatten wir keinen Nebel wie auf unserer Insel. Der war in den letzten Tagen zu einer wahren Katastrophe geworden, aber mich sollte er nicht mehr berühren.
    Im Westen erschien die amerikanische Ostküste. Ein grauer Streifen, der immer deutlicher wurde, Konturen bekam, sich aus Buchten und Landzungen zusammensetzte, an denen Städte, Dörfer und auch Feriensiedlungen lagen. Zwar nicht so sehr von der Sonne verwöhnt, aber die New Yorker schworen auf ihre Umgebung.
    Das sollten sie meinetwegen.
    Ich schnallte mich wieder an, nahm den Kopfhörer ab und erwartete die Landung. Neben mir saß ein junger Mann, der bis vor kurzem den gesamten Flug über in seinen Papieren geblättert hatte, die er einem Aktenkoffer entnahm. Ein Yuppie, ein dienstgeiler Karrieretyp, der auch noch auf dem Flug arbeitete. Wir hatten während der Zeit nicht ein einziges Wort gewechselt.
    Auch jetzt lehnte er sich mit einer eckig wirkenden Bewegung zurück und starrte ins Leere.
    Es spielte keine Rolle, wo man hinflog, vor der Landung breitete sich in jeder Maschine die gleiche Atmosphäre aus. Die Gespräche versiegten, jeder hing seinen Gedanken nach, viele drückten die Daumen, daß alles klappte, und das Gefühl der Spannung schwebte unsichtbar über den Köpfen der Menschen.
    Der Jet verlor an Höhe. Als guter Flugkapitän sorgte der Pilot dafür, daß alles sehr langsam, sicher und auch bedächtig ging. Das Aufsetzen war kaum zu spüren. Ich schaute aus dem Fenster und sah die Aufbauten des gewaltigen Kennedy Airports. Maschinen starteten, andere landeten, hier war immer was los, ob Nacht oder Tag.
    Mich hatte der Anruf eines Freundes nach New York gelockt. Wenn Abe Douglas mich anforderte, tat er dies nicht zum Spaß. Beim letzten Fall, den wir gemeinsam erlebt hatten, wäre es ihm, Suko und mir fast an den Kragen gegangen, denn die Vampir-Polizei war verflucht gefährlich gewesen.
    Das Heulen der Triebwerke vernahm ich nur gedämpft. Die Gespräche wurden wieder aufgenommen. Erleichterung breitete sich aus. Ein Kind begann laut zu lachen.
    Die Stewardeß verabschiedete sich und gab noch bekannt, daß sich die Besatzung einschließlich des Kapitäns freuen würde, die Passagiere wieder einmal an Bord begrüßen zu können.
    Bei mir war das sicherlich der Fall, denn ich wollte wieder zurück nach London.
    Zuvor hieß es allerdings, die Probleme in New York aus dem Weg zu räumen. Am Telefon hatte mir Abe Douglas stichwortartig erklärt, um was es ging.
    Ich hatte von schlagenden Knochen gehört und von einem bösen Mann, der sein Unwesen trieb.
    Mir war es im Prinzip egal. Ich wollte nur nicht wieder verheiratet werden, wie vor kurzem, als mich meine Totenbraut fast dazu gebracht hätte.
    Da ich Zeit hatte, befand ich mich unter den letzten Passagieren, die die Maschine verließen. Mein Nebenmann war schon vorgestürmt. Auf ihn wartete sicherlich der Schreibtisch.
    Ich sah das lockerer.
    So etwas wie Gepäckkontrolle gab es bei mir nicht, denn zwischen den Beamten sah ich das Gesicht eines blonden Mannes, der sich auf die Zehenspitzen gestellt hatte, um nach mir Ausschau zu halten. Wir sahen uns zur gleichen Zeit. Abe winkte, gab einem Kollegen vom Zoll Bescheid, der mir eine Schranke öffnete, durch die ich gehen konnte.
    »Na endlich, du alter Geisterjäger. Hat dich London entlassen?«
    »Mit blutendem Herzen.«
    »War es so schlimm?«
    »Nein.« Ich strahlte ihn an. »Irgendwie freue ich mich auf deine Stadt, trotz allem.«
    »Ist doch auch etwas.«
    »Ja, und was machen wir jetzt?«
    »Wir gönnen uns erst einmal einen Schluck. Dann essen wir was. Der böse Mann läuft uns schon nicht weg.«
    »Hunger habe ich auch. Aber bitte keine Hamburger-Bude.«
    »Ich weiß. John, damit seid ihr auch in London reichlich gesegnet.«
    »Du sagst es.«
    Wir fanden ein kleines
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