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0477 - Ein Kontinent verliert die Nerven

0477 - Ein Kontinent verliert die Nerven

Titel: 0477 - Ein Kontinent verliert die Nerven
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Richtung zum Boot haben.«
    Ambrose nickte und warf ein Tau über Bord. Dann sprangen Neville und Phil gleichzeitig ins Wasser.
    Der Ozean schlug wie eine grüne Decke über ihnen zusammen. Die Bleigewichte der Taucherausrüstung und ihre Schwimmstöße trieben sie in die Tiefe. Sie sahen eine Unzahl kleiner Leuchtfische. Die Korallenriffe schimmerten rötlich vom Boden her.
    Phil und Neville verständigten sich durch Handbewegungen. Das Meer war hier nicht sehr tief. Schließlich hatten sie die Korallen erreicht. Sie blickten sich sorgsam um, aber sie fanden nichts.
    Gerade das war es, was sie vermutet hatten. Dennoch überzeugten sie sich sorgfältig, daß doch nicht irgendwo eine tiefe Spalte war, die sie übersehen hatten.
    Phil wollte gerade das Zeichen zum Auftauchen geben, als er über sich ein Geräusch vernahm. Schnell wandte er den Kopf. Undeutlich sah er den Bootsleib. Gleich darauf begriff er. Ambrose hatte den Motor gestartet und rauschte ab.
    Auch Neville hatte es bemerkt. Es war sinnlos, dem Boot nachzuschwimmen. Neville sah aber auch noch etwas anderes. Er sah die kleine stählerne Kugel, die mit einem Male ins Wasser fiel. An ihrem Ende zischte es. Langsam sank die Kugel zu Boden.
    Neville schwamm, so schnell er konnte. Auch Phil begriff die Situation. Beide wußten genau, worauf es jetzt ankam. Sie mußten unbedingt die Wasseroberfläche erreichen, bevor…
    Gleichzeitig tauchten sie auf. Gleichzeitig rissen sie sich die Atemgeräte vom Mund, und gleichzeitig explodierte auch die kleine Wasserbombe, die Ambrose ihnen in die Tiefe nachgesandt hatte.
    Phil und Neville wurden von der Druckwelle erfaßt, in die Luft geschleudert und prallten wieder auf die brodelnde Wasseroberfläche. Scharfe Korallenstücke wirbelten durch die Luft. Neville schrie ärgerlich auf. Eines dieser Stücke hatte ihn am Bein erwischt, die Gummihose zerfetzt und eine übel blutende Wunde hinterlassen.
    »Wenn ich diesen Fischer kriege!« schimpfte Neville zornig. Er hatte sich auf den Rücken gelegt und ließ sich treiben. Phil schwamm langsam auf ihn zu und untersuchte die Wunde.
    Sie war zwar nicht sehr schwer, aber Neville verlor viel Blut. Phil griff Neville unter die Schulter, wandte sich selbst leicht zur Seite und bewegte sich mit ruhigen, gleichmäßigen Schwimmzügen aufs Ufer zu.
    Es waren zwar noch zwei Meilen bis zum Ufer, aber Phil glaubte, daß er sie auch mit Neville schaffen könnte.
    Sie waren etwa fünf Minuten geschwommen, da sagte Neville plötzlich:
    »Schwimm alleine weiter, Phil. Los, schwimm so schnell du kannst.«
    »Dir geht es wohl nicht gut«, brummte Phil und wandte den Kopf. Im gleichen Augenblick erstarrte er. Jetzt wußte er, warum Neville wollte, daß er allein weiter schwamm. Nevilles Blut hatte die Haie angelockt. Ein ganzes Rudel schwamm auf sie zu.
    Phil sah die häßlichen Dreiecksflossen aus den Wellen herausschauen.
    Er steckte den Kopf unter Wasser und blickte in den weit geöffneten Rachen eines dieser fürchterlichen Raubtiere.
    ***
    Der Gorilla schleppte mich zu einem ziemlich modernen Motorboot. Hier warteten bereits zwei Männer auf mich. Sie legten mich wie ein Stück Ballast auf den Bootsboden neben den Motor. Dann besprachen sie noch etwas, was ich nicht verstehen konnte, und brausten schließlich los.
    Ich wußte genau, daß dies meine letzte Fahrt werden sollte. Das Verhalten der Männer ließ mich nicht einen Augenblick daran zweifeln. Sie taten bereits so, als wäre ich schon tot. Neben mir lagen einige Fleischstücke. Ich wußte, warum sie mitgenommen wurden. Damit konnten die Männer auf der offenen See die Haie herbeilocken.
    Blut witterten diese Raubtiere auf große Entfernungen.
    Während der Fahrt schwappte Wasser ins Boot. Es spritzte über mein Gesicht, und allmählich bildete sich eine große Pfütze, in der ich ausgestreckt lag. Das Wasser erfrischte mich, gab mir aber auch wieder Hoffnungen. Ich spürte, wie die Feuchtigkeit in meine Handfesseln drang, und wie sich die Stricke weiteten.
    Die beiden Männer schenkten mir nicht einen einzigen Blick. Sie teilten Geld untereinander auf. Wahrscheinlich das Geld, das sie für meine Ermordung bekommen hatten.
    Ich spannte meine Muskeln und kam dabei gegen das rauhe Holz der Bootsplanken. Mit einem Male spürte ich etwas Scharfes, Kaltes. Der Schraubenkopf der Motorverankerung!
    Ich wußte, daß ich mich nicht viel bewegen durfte, aber ich brachte meine Fesseln unmerklich in die Nähe der scharfen Schraubenkante. Mit
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