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0476 - Kalis tödlicher Spiegel

0476 - Kalis tödlicher Spiegel

Titel: 0476 - Kalis tödlicher Spiegel
Autoren: Jason Dark
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einmal hin und sah nichts.
    Dennoch blieb das ungute Gefühl. Um sicher zu sein, stieß ich die rechte Tür auf und stieg aus. Ich drückte den Wagenschlag leise ins Schloß und blieb neben dem Rover stehen.
    Nichts…
    Nebel, graue Watte, tanzende Schwaden, die mich einhüllten und über meinen Körper flossen.
    Allmählich wurde ich ungeduldig und auch wütend. Ich ging ein paar Schritte zur Seite und geriet prompt ins Rutschen, denn an dieser Stelle glänzte das Eis zungendick.
    Dann sah ich ihn!
    Er war wie ein Gespenst erschienen, und wuchs hinter dem Heck des Rover empor. Dort hatte er auch gelauert. Eine dunkle, im Nebel unheimlich wirkende Gestalt, von deren Gesicht ich nichts erkennen konnte, weil ein Helm es verdeckte.
    Es war der Motorrad-Fahrer!
    Er blieb stehen, auch ich rührte mich nicht. Aber ich spürte mit jeder Faser meines Körpers die Warnung. Was hier geschah, ging nicht mit rechten Dingen zu. Wenn der Kerl harmlos war, hätte er mich nicht zu verfolgen brauchen und mir schon vorher Bescheid gegeben. Natürlich wollte ich wissen, wer er war. Möglicherweise handelte es sich bei ihm auch um den Anrufer.
    Ich ging auf ihn zu.
    Er war eigentlich kleiner als ich, durch den Helm aber besaß er meine Größe.
    Der Mann rührte sich nicht. Starr blieb er stehen und erwartete mich. Seine Arme hingen locker am Körper herab, dennoch kam mir seine Haltung nicht entspannt vor.
    Am Heck des Wagens stoppte ich. Jetzt stand der Mann zum Greifen nahe vor mir. Leider sah ich von seinem Gesicht noch immer nicht viel, aber hinter dem Sichtschirm erkannte ich ein ungewöhnliches Glitzern, das sich in Höhe der Augen befand.
    Ich nickte ihm zu. »Wenn Sie den Helm abnehmen, Meister, können Sie mich hören.«
    Er tat nichts.
    Ich streckte den Arm aus, um das Sichtvisier in die Höhe zu klappen, als er rasch einen Schritt zurückging.
    Der Mann wollte also nicht, daß ich ihn identifizierte. Dafür tat er etwas anderes. Er drehte sich wie ein Tänzer auf der Stelle, seine Hand rutschte in Richtung Hüfte, und hinter seinem Rücken holte er etwas hervor.
    Eine Waffe - ein Säbel!
    Jetzt wußte ich Bescheid!
    ***
    Mord auf einem Parkplatz. Eigentlich nichts Neues, aber ich wollte nicht gerade das Opfer sein. Ich konnte mir auch keinen Grund dafür vorstellen, daß der Kerl mich köpfen wollte, denn darauf lief seine erste Attacke hinaus. Er führte den Säbel mit der leicht gekrümmten Klinge so, daß der Stahl meinen Hals erwischt hätte. Gerade noch rechtzeitig duckte ich mich, so daß die Klinge über meinen Kopf hinwegglitt.
    Der nächste Hieb, geführt von oben nach unten, traf den Rover in Höhe des rechten Kotflügels. Das singende Geräusch riß ab. Es blieb als Andenken eine Delle im Blech zurück.
    Ich warf mich nach hinten.
    Natürlich dachte ich nicht mehr so intensiv an das Glatteis, rutschte aus und landete auf dem Rücken. Der andere warf sich vor, um mich zu attackieren.
    Ich riß die Beine hoch. Beide Füße wühlten sich in die dicke Lederkleidung, die Klinge glitt gefährlich nahe an meiner Schulter vorbei, als ich den Kerl hochstemmte und ihm soviel Schwung gab, daß er über meinen Körper hinwegkatapultiert wurde.
    Er landete neben dem Rover, und ich hörte den dumpfen Laut, als er mit seinem Helm aufschlug.
    Schnell drehte er sich wieder herum, sprang auf die Füße, aber da hatte sich auch bei mir etwas getan. Ich war sitzengeblieben, lehnte mit dem Rücken am rechten Hinterrad und ließ ihn in die Mündung der Waffe blicken.
    Er blieb stehen.
    Seinen rechten Arm hielt er noch ausgestreckt, die Klinge wies in meine Richtung. Sie glänzte fast so wie das auf dem Boden klebende dicke Eis.
    »Laß ihn fallen!« schrie ich.
    Ich wußte nicht, ob er mich verstanden hatte, jedenfalls kam er meiner Aufforderung nach. Sein Arm sank langsam nach unten. Die behandschuhte Faust öffnete sich, aber er wollte mich trotz der auf ihn gerichteten Waffe täuschen.
    Durch einen Trick bekam er den Säbel in eine Wurfstellung, nur schleuderte er ihn nicht.
    Es ging so schnell, daß ich nicht einmal dazu kam, abzudrücken. Irgendwo im Nebel hielten sich meine Helfer verborgen. Sie konnten besser sehen als ich, jedenfalls hatten sie ihr Ziel schon ausgemacht und vernichteten es.
    Aus den grauweißen Wolken flogen die langen Gegenstände, die wie blitzende Scherben aussahen.
    Das waren sie nicht. Ich hörte die dumpfen Schläge, als drei Messer die Lederkleidung des Killers durchbohrten.
    Die Treffer rissen ihn
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