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0476 - Der Sohn des Killers

0476 - Der Sohn des Killers

Titel: 0476 - Der Sohn des Killers
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unbewegt wie eine Totenmaske.
    »Vielleicht haben Sie schon davon gehört, Jeff, daß eine Bande in der Mercer Street für eine Million Juwelen abkassiert hat.«
    »So?« sagte er unbeteiligt und starrte an mir vorbei zur Wand.
    »Eine saubere, runde Sache, wenn der Mord an dem Nachtwächter nicht gewesen wäre. Warum mußte der Mahn dran glauben, Jeff? Er hinterläßt eine kranke Frau und vier Kinder.«
    Die Stimme Bronsons klang heiser. »Warum fragen Sie mich das?«
    »Weil Sie dabei waren, Jeff. Auf der Stablampe des Nachtwächters befinden sich Ihre Prints.«
    Für einen Augenblick war es ganz still im Zimmer. Bronson schluckte an dem Brocken, den ich ihm hingeworfen hatte. »Sie wollen mich hereinlegen, Cop«, sagte er gepreßt. »Aber bei mir nicht. Mich können Sie so nicht fertigmachen.«
    »Schon mal was von Captain Hywood gehört?«
    Er zuckte nur die Achseln.
    »Der Cäptain ist ganz scharf darauf, Sie vor den Richter zu bringen. Und Jeff — so wie die Sache jetzt aussieht, haben Sie gute Chancen, auf den Stuhl zu kommen.«
    »Was wollen Sie?«
    »Erzählen Sie mir, wie sich die Sache abgespielt hat!«
    »Ich soll pfeifen? Dafür müssen Sie sich einen Dümmeren aussuchen, Cop. Bei mir nicht, verstehen Sie? Bei mir .nicht!«
    Ich zog die Zigaretten aus der Tasche, steckte mir eine an und hielt Bronson die Packung hin.
    Seine dicken Finger zitterten, als er sich eine herauszog.
    »Übrigens, Jeff, damit die Fronten geklärt sind — ich bin kein Cop. Vielleicht kennen Sie mich, obwohl ich mich nicht erinnern kann, daß wir schon miteinander zu tun hatten. Mein Name ist Cotton vom FBI.«
    »Ich hab es mir gedacht, daß Sie ein G-man sind«, sagte Bronson leise.
    »Dann werden Sie auch wissen, daß wir nie aufgeben. Wir erreichen unser Ziel immer, auch wenn es lange dauert. Wie ist es jetzt mit der Geschichte?«
    »Sie glauben mir ja doch nicht«, sagte er, und ich merkte, daß er sich meinen Vorschlag ernsthaft überlegte.
    »Ich höre mir auch die unwahrscheinlichsten Sachen an, wenn sie den Vorzug haben, wahr zu sein. Ich biete Ihnen eine echte Chance, Jeff, und ich meine, was ich sage. Wenn der Staatsanwalt erst Ihre Mordanklage formuliert hat, könnte es zu spät sein. Und dann bleibt der Mord an Ihnen hängen. Aber ich habe etwas dagegen, wenn jemand unschuldig auf den Stuhl soll.«
    »Das sagen Sie ja bloß so. Für euch sind wir doch der letzte Dreck. Und schuldig oder nicht schuldig, die Hauptsache ist, wieder einer weniger.«
    »Sie werden es bestimmt lächerlich finden, Jeff, aber uns geht es nur um die Gerechtigkeit, Gerechtigkeit auch für Verbrecher. Also, wie war das in der Mercer Street?«
    Bronson zog hastig an der Zigarette. »Okay, Mr. Cotton, wir haben das Ding gedreht. Aber Sie kriegen nicht aus mir heraus, wer noch dabei war.«
    »Babyface zum Beispiel«, lächelte ich. Seine Augen wurden groß und rund. »Haben… haben Sie auch die Prints…«
    »Haben wir, und noch ein paar andere.«
    Er war ganz rot im Gesicht. »Diese Hunde, diese verdammten Hunde. Sie haben uns hereingelegt, glauben Sie mir, Mr. Cotton, ganz gemein hereingelegt. Auf einmal standen wir da, mitten im Scheinwerferlicht. Sie hatten Maschinenpistolen. Verdammt, sie haben uns hereingelegt wie Anfänger.«
    »Wer ist sie?« fragte ich. »Wiedermal der große Unbekannte, der euch armen Gangstern die Beute abgenommen hat?« Er ließ sich in die Kissen zurücksinken. »Ich habe es gewußt, Sie glauben mir nicht. Aber genauso ist es gewesen. Sie haben uns niedergeschlagen, und als wir wieder zu uns kamen, fanden wir den toten Nachtwächter!«
    Plötzlich brach es aus ihm heraus: »Sie werden in dem Laden keine Prints von uns finden. Halten Sie uns für so dämlich, daß wir ausgerechnet unsere Visitenkarte bei dem Nachtwächter abgegeben haben? Wir trugen Gummihandschuhe, das ist ja wohl das wenigste, was man von einem Mann vom Fach erwarten kann. Und dann sollen wir ausgerechnet die Stablampe angefaßt haben? Das ist lächerlich, blöde und primitiv!«
    »Stimmt«, gab ich zu. »Und das ist auch der Punkt, weshalb ich geneigt bin, Ihre unwahrscheinliche Geschichte zu glauben.«
    Er setzte sich wieder auf. »Das gibt es doch gar nicht«, sagte er heiser. »Das wäre das erste Mal, daß mir ein Cop eine Geschichte abkauft.«
    »Es paßt so vieles zusammen, Jeff. Wir sollten Sie finden, aber als Leiche. Jedenfalls haben sich das die anderen so ausgedacht. Ihre Prints hatten wir. Und da ein Toter nicht reden kann, haben sie
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