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0476 - Der Sohn des Killers

0476 - Der Sohn des Killers

Titel: 0476 - Der Sohn des Killers
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Streifenpolizisten.
    »Hallo, Sergeant«, sagte ich, »ich bin Jerry Cotton vom FBI. Ihr wart verdammt schnell!«
    »Hierher, Jerry!« rief Phil aus dem Dunkel. »Ich habe Pete gefunden.«
    Die beiden Cops begleiteten mich.
    Pete Mordrew lehnte mit dem Oberkörper an einem Grabstein. Seine Augen standen weit offen, und er wimmerte leise: »Muß ich sterben?«
    Phil schüttelte den Kopf. »Gebt mal eure Verbandspäckchen her«, sagte er. »Meine habe'ich schon verbraucht.«
    Pete hatte es böse erwischt. Seine rechte Seite war blutdurchtränkt. Mit Preßpackungen versuchten wir, die Blutungen zu stillen. Einer der Cops rief per Funk einen Sanitätswagen herbei.
    Ich ging hinüber zu dem Mann unter den Koniferen. Noch im Tod hielt er die Maschinenpistole fest umklammert. Soweit ich es beurteilen konnte, waren zwei Kugeln von Phil tödlich gewesen.
    Der Sergeant leuchtete ihm ins Gesicht.
    Ich erkannte ihn. Seit vielen Jahren hatten wir ihn in unserer Kartei: Richard Price, der Mann, für den Mord ein Geschäft war, der auf Bestellung tötete.
    Wem war Pete Mordrew so wichtig, daß er einen so hochbezahlten Killer wie Richard Price auf ihn ansetzte? Price war nicht der Mann, der sich mit Kleinigkeiten abgab. Mordrew war für ihn nicht mehr als ein kleiner Fisch, den er mit einem Finger auslöschen .konnte.
    Ich beugte mich über den Toten und griff in seine Brusttasche. Ich zog zwei Fotografien heraus. Eine davon zeigte Mordrew beim Verlassen einer Kneipe. Die Aufnahme mußte mit einem Teleobjektiv geschossen sein. Petes Gesicht trat klar hervor, während seine Umgebung nur verschwommen zu erkennen war.
    Das andere Bild zeigte Fred McDovan, einen der fünf großen Juwelenhändler unserer Stadt, Es bestand kein Zweifel: Fred McDovan stand als Nummer zwei auf der Abschußliste des Killers.
    ***
    In dieser Nacht schlief ich nur ein paar Stunden und fuhr gleich morgens um sieben ins Fordham Hospital.
    Der Stationsarzt wirkte genauso unausgeschlafen wie ich. Er empfing mich in einem winzigen Büro, das im gleichen Stockwerk wie die chirurgische Abteilung lag.
    »Wird Pete Mordrew durchkommen?« fragte ich.
    Der Doc zeigte mir das branchenübliche Pokergesicht. »Das liegt nicht mehr in unserer Hand, Mr. Cotton. Der Patient hat fünf Verletzungen, darunter einen glatten Lungendurchschuß. Aber das wäre nicht so gefährlich, leider ist auch eine Milz getroffen worden, und er hat sehr viel Blut verloren.«
    »Kann ich ihn sehen?«
    »Ausgeschlossen!« Der Arzt wehrte mit beiden Händen ab. »Der Patient ist noch immer bewußtlos. Vielleicht in drei, vier Tagen, wenn er wirklich durchkommen sollte.«
    Das war ein harter Schlag für mich, nicht nur weil mir Mordrew leidtat. Er mußte etwas wissen, das so wichtig war, daß man einen Killer wie Richard Price auf ihn hetzte.
    Ich verabschiedete mich von dem Stationsarzt und ging einen Stock höher in die interne Abteilung, wo Jfff Bronson lag-Wir hatten einen unserer Leute vor seiner Tür postiert, denn wir mußten jederzeit mit einem erneuten Anschlag auf das Leben des Gangsters rechnen. Die Untersuchung hatte eindeutig eine Barbitursäurevergiftung ergeben, die unweigerlich Bronsons Tod zur Folge gehabt hätte.
    Pete Mordrew rettete ihm mit seiner Aussage das Leben. Einen halben Tag später wäre es zu spät gewesen.
    »Wie geht es unserem Patienten?« fragte ich Mac.
    »Ausgezeichnet. Ich war vorhin dabei, als ihn der Arzt besuchte. Er wollte gleich mit mir eine Partie Poker auflegen, aber als ich ihm sagte, daß ich ein G-man sei, schien er keine Lust mehr zu haben.«
    Ich betrat das Krankenzimmer. Es war klein, wirkte aber hell und freundlich.
    Jeff setzte sich im Bett auf. Er sah noch etwas blaß aus, aber seine Augen waren wach.
    »Hallo, Jeff — na, wie geht es?«
    »Hallo«, knurrte er halblaut zurück.
    Ich zog mir den einzig verfügbaren Stuhl heran und setzte mich neben ihn.
    »Sie haben noch mal Glück gehabt, Jeff. Wenn uns ein gewisser Pete Mordrew nicht die Geschichte von einem alten Haus am Pelham Bay Park erzählt hätte, lägen Sie jetzt nicht in diesem hübschen, sauberen Bett.«
    »Könnte mir was Besseres vorstellen«, knurrte er. »Ich habe niemanden um einen Gefallen gebeten.«
    »Daß man Sie umbringen wollte, stört Sie also nicht?«
    »Nein — wenn es vorbei ist, merkt man nichts mehr davon.«
    »Aber manchmal macht das Leben auch Spaß«, sagte ich vorsichtig, »besonders, wenn man gerade einen Fischzug gestartet hat.«
    Bronsons Gesicht blieb so
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