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0475 - 5 Millionen für Mister High

0475 - 5 Millionen für Mister High

Titel: 0475 - 5 Millionen für Mister High
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sich. Zwei Männer traten ein. Sie waren weder Kellner, noch hatten sie eine Flasche in der Hand. Dafür umspannten die Finger des einen Mannes eine Pistole.
    Durban merkte, wie das Blut von seinem Herzen wegströmte und dann wie eine Sturzwelle zurückkam. Er richtete sich auf und stellte die Beine auf den Boden.
    »Hallo, Bill, hallo, Ed«, sagte er.
    Die Besucher waren von unterschiedlicher Statur. Bill Stone war klein und schmal, ein elegant angezogener Bursche von fünfundzwanzig Jahren, mit einem blassen Gesicht, dunklen Augen und weit ausladender Stirn. Er hielt die Pistole in der Rechten.
    Ed Murville sah weniger intelligent aus, aber dafür hatte er den Vorzug, über ungewöhnliche Muskelkräfte zu verfügen. Diese Tatsache vermochte der gutgeschnittene Anzug nicht zu verbergen. Murville war Doughtons Schläger. Wer ihn kannte, pflegte einen großen Bogen um ihn zu machen. Durban hätte dies auch gern getan, aber es ging im Augenblick nicht. Er saß in der Falle.
    »Hallo, Hugh«, sagte Murville grinsend. Stone schwieg. Er sah Durban nur um, kalt, lauernd und überlegen.
    »Was wollt ihr von mir?« fragte Dur- ban.
    Murville sah sich im Zimmer um. Außer dem Bett, einem Kleiderschrank und einem Tisch standen nur noch zwei Stühle und ein Fernsehapparat darin. Murville zog sich einen der Stühle heran. Er ließ sich rittlings darauf nieder. Stone blieb an der Tür stehen.
    »Du bist ein bißchen rauh mit Ronald umgesprungen«, sagte Murville mit sanfter Stimme. Die Stimme war viel zu weich und zu milde, um für bare Münze genommen zu werden. Durban machte sich keine Illusionen über das, was ihm bevorstand, aber er war entschlossen, sich so teuer wie nur möglich zu verkaufen.
    »Er hat mith herausgefordert«, erklärte Durban.
    Murville machte ein ungläubiges Gesicht. »Ronald? Na, hör mal! Wir kennen doch unseren guten alten Fatty. Der tut keiner Fliege was zuleide.«
    »Okay, ich habe mich dazu hinreißen lassen, ihm ein paar Schwinger zu verpassen. Es tat mir leid. Seid ihr damit zufrieden? Ich bin bereit, mich bei ihm zu entschuldigen!«
    »Hörst du das, Bill?« fragte Murville, ohne den Kopf zu wenden. »Das ist es, was ich an Hugh schon immer geschätzt habe. Die guten Manieren!«
    »Wo ist Fatty? Warum habt ihr ihn denn nicht mitgebracht?« fragte Durban.
    »Er liegt im Bett. Der Arzt kümmert sich um ihn«, sagte Murville. »Die Lippe sieht böse aus, aber das nimmt er nicht so tragisch. Schlimmer ist schon, daß er offenbar eine innere Verletzung hat.«
    »Er macht sich wichtig, verdammt noch mal«, meinte Durban wütend. »Ich kenne doch Fatty! Er spielt sich auf. Es war gar keine richtige Prügelei. Ich habe ihm ein paar Dinger verpaßt, und da fiel er um. Er ist doch nicht aus Marzipan.«
    »Darüber sprechen wir noch, Hugh. Zunächst unterhalten wir uns mal über das Girl.«
    »Ich habe Fatty schon gesagt, daß euch das Mädchen nichts angeht!« meinte Durban mit halblauter, aber sehr scharfer und entschlossener Stimme.
    »Wie heißt die Kleine? Los, spuck den Namen aus!« sagte Murville.
    »Was habt ihr mit ihr vor?«
    »Gar nichts. Wir brauchen dich, um das Täubchen einzufangen. Hinterher machen wir fifty-fifty. Du hast den Vorteil, nicht als Einzelgänger arbeiten zu müssen, Hugh. Das ist ein Punkt, den du nicht vergessen darfst.«
    »Ich bin immer ein Einzelgänger gewesen«, sagte Durban. »Daran wird sich nichts ändern.«
    »Wie heißt sie?«
    »Laura.«
    »Wie noch?«
    Durban schwieg.
    »Dann muß ich den Kommentar geben«, erklärte Murville. »Er wird dir nicht gefallen.«
    Er wandte den Kopf und blickte über die Schulter auf Stone. Der dandyhaft gekleidete junge Mann rührte sich nicht vom Fleck. Er sah jetzt aus, als ginge ihn das Ganze nichts an.
    Murville stand auf. Er tat das übertrieben langsam, als käme es ihm darauf an, seine Größe und Breite zu zeigen. Durban stand gleichfalls auf. Er fühlte sich jung, stark und jeder Aufgabe gewachsen. Er wußte zwar, daß er Murvilles Muskelpaketen nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen hatte, aber er hoffte, diesen Nachteil durch größere Beweglichkeit ausgleichen zu können.
    Vor Stone empfand er keine Furcht, nicht einmal vor dessen Pistole.
    Stone und Murville handelten in Doughtons Auftrag. Der Syndikatsboß brauchte weder einen Toten, noch ging es ihm um Rache für das, was Fatty McQuincy erlitten hatte. Doughton brauchte ein paar Angaben, die ihm Geld zu bringen versprachen. Er konnte diese Informationen nur von einem
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