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0475 - 5 Millionen für Mister High

0475 - 5 Millionen für Mister High

Titel: 0475 - 5 Millionen für Mister High
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möchte allein sein.«
    McQuincy traf keine Anstalten, sich zu erheben. »Nun denk doch bloß mal nach«, sagte er. »Einzelgänger machen immer irgendwelche Fehler. Sie können einfach nicht klar denken. Deshalb ist es besser, sich mit ein paar hellen Köpfen zusammenzutun, Hugh.«
    »Dein Kopf ist nicht helle«, sagte Durban, »er ist nur dick und hohl. Hau endlich ab.«
    »Na«, meinte McQuincy tadelnd. »Wer wird denn so mit einem alten Kumpel sprechen? Earl darf ich das gar nicht sagen. Der tritt für seine Freunde ein. Der würde glatt jemanden herschicken, um dich zur Vernunft zu bringen. Ich überlege mir ernsthaft, ob das nicht ein guter Gedanke wäre…«
    Durban erhob sich mit einem Ruck. »Jetzt reicht es mir!« preßte er durch die Lippen. Er ging um den Klubtisch herum und blieb vor McQuincy stehen. »Ich wußte, daß du früher oder später mit den Drohungen kommen würdest. Davon lebt ihr, du und dein Boß. Aber bei mir kannst du damit nicht landen. Ich weiß zuviel von euch, Fatty. Zwischen uns besteht ein Abkommen auf Gegenseitigkeit. Ihr haltet den Mund über das, was euch von mir bekannt ist, und ich rede nicht über das, was ich von euch weiß. Ist es wirklich nötig, diese Tatsache zu erwähnen?«
    »Wie heißt das Mädchen, Hugh?«
    »Scher dich zum Teufel!«
    McQuincy seufzte laut und theatralisch. »Du kennst Earl, Hugh. Wenn er mich losschickt, um ein paar Informationen zu holen, läßt er sich nicht mit leeren Worten abspeisen. Er hat mir aufgetragen, dich zu besuchen und mit dir zu reden. Ich kann jetzt nicht zu Earl gehen und sagen, daß unser alter Kumpel seine eigenen Wege gehen möchte. Von Einzelgängern hält er nicht viel, schon gar nicht, wenn sie in seinem Bezirk wohnen und mal von ihm Geld empfangen haben.«
    »Geld empfangen!« höhnte Durban. »Wie sich das anhört! Ich habe von ihm Ware in Kommission genommen und verkauft. Der Gewinn war mäßig. Das große Geschäft dabei hat nur Earl gemacht. Ich kann mir schon denken, daß er diesen schönen Zeiten nachtrauert. Ich bin nicht mehr auf ihn angewiesen.«
    »Wenn Earl das so will, kommst du nicht an ihm vorbei, Hugh«, sagte McQuincy mit sanfter Stimme.
    Durban ballte die Fäuste. Er starrte in das runde Gesicht mit den kleinen, dunklen, listigen Augen. Plötzlich war er wütend, weil McQuincy sich so sicher fühlte, so überlegen, so spottlustig.
    Noch nie hatte es jemand gewagt, McQuincy anzugreifen, denn hinter ihm stand Earl Doughton.
    Durban streckte plötzlich die Hände aus. Mit einem kraftvollen Ruck riß er McQuincy aus dem Sessel.
    McQuincys Züge veränderten sich jäh. Sie drückten Überraschung aus und plötzliche Angst.
    Durban zögerte nur eine Sekunde, dann schlug er in dieses runde, gemeine Gesicht. Der Zorn überschwemmte ihn und führte ihm die Fäuste.
    McQuincy wimmerte. Er unternahm keinen Versuch, sich zu verteidigen. Schließlich fiel er zu Boden.
    Durban stieß die Luft aus. Sein Zorn war verraucht. Er fühlte sich leer und erschöpft. McQuincy blutete. Seine Lippe war aufgeplatzt. In ein paar Minuten würde es noch schlimmer aussehen. Dann würden sich die Flecken und Schwellungen erst richtig zeigen.
    Durban stieß McQuincy die Fußspitze in die Rippen. »Ich habe dich gewarnt«, knurrte er. »Du wolltest nicht hören. Los, steh auf und verschwinde! Ich möchte dich nie wieder hier sehen. Nie wieder, verstehst du?«
    McQuincy stemmte sich keuchend und mit weit aufgerissenen Augen hoch. Er sah aus wie jemand, der in einem verschlossenen, abgedichteten Raum um den letzten Sauerstoff kämpft. Torkelnd ging er zur Tür. Er verließ das Zimmer und die Wohnung, ohne sich nochmals umzublicken.
    Durban schloß die Augen, als die Tür ins Schloß fiel, dumpf, endgültig, drohend. Er wußte plötzlich, daß er einen Fehler gemacht hatte, einen idiotischen, unverzeihlichen Fehler. Ihm war klar, daß er sich jetzt in tödlicher Gefahr befand.
    ***
    Er kam nicht wieder.
    Sein Schreibtisch blieb leer. Das Telefon klingelte wie immer, aber kein Anruf von ihm kam.
    Wo war Mr. High?
    Phil und ich zögerten, den Riesenapparat des FBI zu mobilisieren. Trotz des Mädchens und seiner Forderung konnten wir es einfach nicht fassen, daß Mr. High das Opfer eines Kidnappings geworden sein sollte.
    Waren die Entführer bar jeglichen Verstandes? Wußten sie nicht, was sie sich mit diesem Verbrechen auf sich luden?
    Ich mußte immerzu an Laura denken, an die schöne, elegante Laura, an ihr seltsames Benehmen, an ihre
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