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0472 - Sie war nur ein 5-Dollar-Girl

0472 - Sie war nur ein 5-Dollar-Girl

Titel: 0472 - Sie war nur ein 5-Dollar-Girl
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Ihren Patienten. Ich lege Wert darauf, daß er möglichst schnell vernehmungsfähig ist. Mein Name ist übrigens Cotton. Jerry Cotton vom FBI.«
    Rice starrte mich an. Er öffnete den Mund, ohne etwas zu sagen. Seine Unterlippe bebte leicht. Dann wandte er sich ab und ließ sich ins Schlafzimmer führen. Der Arzt legte ihn behutsam auf das Bett. »Ich fürchte, ich muß Ihren Anzug und das Hemd zerreißen«, sagte er. »Gibt es hier irgendwo ein Messer oder eine Schere?«
    »Im Bad«, sagte Rice mit schwacher Stimme. Der Arzt ging hinaus. Rice wandte den Kopf und sah mich an. »Was wollen Sie von mir?«
    »Nicht sehr viel. Nur die Beantwortung einiger Fragen. Der Staatsanwalt wird mehr wissen wollen, Rice. Er wird Ihren Kopf fordern.«
    »Sie sind ja völlig verrückt geworden«, murmelte er. »Sie versuchen meinen augenblicklichen Schwächezustand auszunutzen. Wie kommen Sie überhaupt in mein Haus? Ich habe Sie nicht eingeladen.«
    »Wir wissen, wer Sie sind, Rice.«
    »Ich bin ein erfolgreicher Geschäftsmann, das ist alles«, antwortete Rice.
    »Wissen Sie, wer auf Sie geschossen hat?«
    Er schwieg.
    »Ich habe gehört, was Sie vorhin sagten. Man hat Sie also gewarnt?«
    »Gewarnt?« fragte er wütend. »Ich würde es eher eine Bedrohung nennen!« Der Arzt kam mit der Schere und einem Rasiermesser zurück. Er trennte die Ärmel vom Anzug und dem Hemd ab und untersuchte die Schußverletzung. »Die Kugel ist im Oberarm steckengeblieben«, sagte er. »Sie müssen sofort ins Krankenhaus, Mr. Rice.«
    »Läßt sich das nicht hier machen?«
    »Es ist keine sehr schwierige Operation, aber ich kann sie nicht ausführen. Ich habe keine Instrumente hier. Mir bleibt nur die Möglichkeit, einen blutstillenden Verband anzulegen.«
    »Also gut, sorgen Sie dafür, daß man mich abholt.«
    »Haben Sie Verbandszeug im Haus?«
    »Ebenfalls im Badezimmer«, sagte Rice. Der Arzt wandte sich zum Gehen. Auf der Schwelle prallte er mit Faber zusammen. Beide Männer entschuldigten sich. Faber musterte mich finster. »Wer sind Sie?«
    »Das ist Jerry Cotton«, sagte Rice. »Donnerwetter!« meinte Faber und ballte die Fäuste. »Diesmal ist das FBI wirklich schnell zur Stelle! Sind Sie immer so tüchtig?«
    »So tüchtig schon, aber nicht immer so schnell«, sagte ich. »Wenn wir es wären, hätten Sie kaum eine so- perfekte Vertriebsorganisation auf ziehen können.«
    Faber wandte sich mit gespieltem Erstaunen an Rice. »Wovon spricht er eigentlich, zum Teufel?«
    »Das muß er erst noch erklären. Er ist einer von denen, die sich gern aufspielen und interessant machen. Er drohte mir mit dem Staatsanwalt.«
    »Nicht nur Ihnen, Rice«, sagte ich. »Was ich meine, trifft auch auf Mr. Faber und den Killer zu, den ich vor zehn Minuten unschädlich machen konnte.«
    Faber runzelte die Augenbrauen. »Mr. Rice und ich hätten nichts dagegen, wenn Sie sich etwas deutlicher ausdrückten. Mit uns können Sie ohne Umschweife reden, Cotton. Habe ich Sie richtig verstanden, als Sie einen Killer erwähnten?«
    Ich nickte. »Er hat praktisch zugegeben, Lo Cockers und Richard Swift getötet zu haben.«
    »Wir verstehen kein Wort von diesem Unsinn!« murmelte Rice mit matter Stimme.
    »Hilft es Ihnen, wenn ich sage, daß sich Liza French in Schutzhaft befindet und daß sie ein umfassendes Geständnis abgelegt hat?« , »Ich kenne keine Liza French«, sagte Rice rasch.
    »Vielleicht trifft das sogar, zu. Mr. Faber kennt die junge Dame jedenfalls. Das ist doch richtig, Mr. Faber?«
    »Liza French? Liza French? Der Name kommt mir bekannt vor«, murmelte er ausweichend.
    »Sie hat erst heute mit Ihnen gesprochen. Sie hat Ihnen mitgeteilt, daß wir Swift in die Mangel genommen hatten, und das veranlaßte Sie, Ihren Killer zu Swift zu schicken. Er hat ganze Arbeit geleistet.«
    »Schon wieder dieser Unsinn!« meinte Faber. Er sah ziemlich blaß aus, sogar leidend.
    »Während ich mit Ihnen spreche, sind unsere Leute bereits unterwegs, um sich die Fabrikationsanlagen der Firma SWEETIEPIE anzusehen. Ich wette, sie werden dort ein paar hochinteressante Entdeckungen machen.«
    Der Arzt kam zurück. »So, jetzt kann es losgehen«, meinte er fast vergnügt und mit der Unbekümmertheit des abgebrühten Mediziners. Er blieb jedoch abrupt stehen, als er Fabers Gesichtsausdruck sah. »Nanu?« fragte er, plötzlich unsicher. »Neue Komplikationen? Ist unten schon wieder was passiert?«
    »Nein, nein«, erwiderte Faber rasch und ging zur Tür. »Ich kümmere mich jetzt um
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