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0472 - Sie war nur ein 5-Dollar-Girl

0472 - Sie war nur ein 5-Dollar-Girl

Titel: 0472 - Sie war nur ein 5-Dollar-Girl
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ein großes Geschäft an. Die Besprechungen sollten in New York stattfinden. Dazu kam es nicht mehr. Rice hielt es offenbar für günstiger, den armen Joe in der Nähe von San Franzisko durch einen vorgetäuschten Autounfall aus dem Wege zu räumen.«
    »In diesem Punkt irren Sie sich«, sagte Phil. »Ihr Mann wurde tatsächlich in New York erwartet, und zwar in Hartleys Hotel. Das steht fest. Rice wußte zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was Joe Naddish zugestoßen war.«
    »Was spielt denn das für eine Rolle?« fragte Peggy Naddish bitter. »Joe ist tot. Für mich ist Rice der Mann, der sich bereit erklärte, meinen Joe töten zu lassen. Dafür wollte ich ihn bestrafen.«
    »Wie sind Sie an diese genauen Informationen herangekommen?« fragte Phil.
    »Durch Eric Füller. Eric war an jenem Abend bei mir, als das Unglück mit Joe passierte. Der Arzt rief mich an und teilte mir mit, daß Joe gestorben sei. Ich war wie betäubt. Ich konnte nicht mehr richtig denken. Eric betrank sich sinnlos. In seiner Trunkenheit gestand er mir, was er mit Rice abgesprochen hatte. Er brüstete sich sogar damit. Ich schlug ihn. Ich zerkratzte ihm das Gesicht und warf ihn dann hinaus. Hinterher erlitt ich einen Kollaps. Eric erging es nicht viel besser. Als ihm dämmerte, daß er alles kaputtgemacht hatte und daß es für ihn niemals mehr eine Möglichkeit geben würde, mich zu gewinnen, unternahm er in der gleichen Nacht einen Selbstmordversuch. Er wird zeit seines Lebens an den Folgen dieser Tat zu tragen haben. Um ihn brauche ich mich nicht mehr zu kümmern. Mein Haß konzentrierte sich auf Rice. Sie wissen, was ich mir vorgenommen hatte. Ich wollte ihn einfach niederschießen. Er sollte wissen, warum es geschah. Er sollte sich fürchten, er sollte etwas von den Qualen empfinden, die er anderen Menschen schon oft verursacht hat. Er sollte spüren, wie es ist, wenn der Tod auf einen zukommt. Deshalb rief ich Rice einige Male an. Ich bedrohte ihn. Ich sagte ihm, daß ich ihn töten würde. Wahrscheinlich hat er nur darüber gelacht. Ich bin wie eine Dilettantin vorgegangen.«
    »Jetzt lacht Rice nicht mehr«, stellte Phil fest.
    »Ich habe nur seinen Arm getroffen.«
    »Darüber sollten Sie froh sein.«
    Peggy Naddish holte tief Luft. »Ich war eine Närrin«, meinte sie. »Ich hätte mich nicht in diese verrückte Idee verrennen dürfen. Haß ist töricht. Warum konnte ich mich nicht davon losreißen? Ich sehe ein, daß diese Form der Narrheit Strafe verdient…«
    »Es wird ein kleines Nachspiel geben«, meinte Phil. »Vor Gericht. Wo wohnen Sie?«
    »Ich bin im Statler abgestiegen.«
    »Bitte, versprechen Sie mir, das Hotel nicht zu verlassen, bis Sie von uns die Erlaubnis dazu erhalten.«
    »Ich verspreche es Ihnen.«
    Phil nahm die Pistole aus dem Täschchen. Die leere Abendtasche gab er dem Mädchen zurück. »Fahren Sie zurück ins Hotel«, sagte er, »und versuchen Sie zu schlafen. Morgen früh werden wir uns melden.«
    ***
    Phil kletterte aus dem Wagen. Er blieb noch einige Sekunden stehen und beobachtete, wie Peggy Naddish davonfuhr. Dann machte er kopfschüttelnd kehrt, um in das Haus zurückzugehen. Plötzlich sah er die beiden Männer.
    Sie kletterten am Ende des großen, mit weißem Kies bestreuten Vorplatzes, auf dem mindestens fünfzehn Wagen parkten, in einen burgunderroten Pontiac. Phil änderte seine Marschrichtung. Mit schnellen Schritten ging er auf den Wagen zu. »He, warten Sie!« rief er scharf.
    Einer der Männer saß bereits hinter dem Lenkrad und trat auf das Gaspedal. Der andere wandte sich um. Einen Fuß hatte er schon im Wageninnern stehen. Es war Jerome Faber.
    »Aussteigen!« befahl Phil. Er hatte noch immer Peggy Naddishs Pistole in der Hand.
    Faber zögerte nur eine Sekunde. Und dann glitt seine Rechte in das Jackettinnere. Er riß eine Pistole heraus.
    Phil drückte ab, noch ehe Faber den ersten Schuß abfeuern konnte. Faber stieß einen unterdrückten Schrei aus. Er torkelte zurück und brach in die Knie.
    Die Maschine des Pontiac heulte auf. Der Wagen machte förmlich einen kleinen Sprung nach vorn und raste geradewegs auf Phil zu. Phil drückte noch einmal ab, dann war er gezwungen, sich mit einem Riesensatz aus der Gefahrenzone zu retten.
    Der Mann riß das Lenkrad herum. Die Räder drehten durch und schleuderten den Kies krachend gegen das Karosserieblech. Der Wagen schleuderte. Phil bekam einen Stoß. Er flog durch die Luft und landete auf allen vieren.
    Der Fahrer trat auf die Bremse. Es krachte,
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