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0472 - Der Tiefsee-Teufel

0472 - Der Tiefsee-Teufel

Titel: 0472 - Der Tiefsee-Teufel
Autoren: Werner Kurt Giesa
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daß sie beide sinken mußten.
    Ein Selbstmörder!
    Zamorra hatte bisher noch in keinem Krieg als Soldat dienen müssen, aber jetzt, da die Kanoniere der ALPHA BEAU immer noch nicht aufhören wollten zu schießen, weil sie scheinbar keine andere Möglichkeit sahen, die PRISCILLA noch zu stoppen, fühlte er sich wie in einer Kriegshandlung. Daß die Geschosse ihn nicht direkt erreichten, sondern nur ins Schiff schlugen, machte alles nicht harmloser.
    Er stürmte zur Kommandobrücke hoch.
    Keiner hielt ihn auf. Weder die beiden Salzsäulen, als die sie sich wieder zeigten, noch Noguera, den die Angst gelähmt hatte, weil er die Katastrophe wohl noch viel deutlicher vor sich sah als Zamorra. Der Parapsychologe erreichte die Brücke.
    Da wirbelte der Mann herum, der vorhin unter Wasser versucht hatte, Noguera den Garaus zu machen. Eine Faust flog heran wie eine Stahlkugel, aber diesmal schaffte Zamorra es, auszuweichen, aber er bekam den Arm des anderen zu packen. Er hielt ihn fest! Mit dem Arm und dessen Bewegung wurde er herumgewirbelt und flog dabei fast wieder von der Kommandobrücke.
    Er schlug zurück.
    Sein Schlag bewirkte nichts. Der Nackte reagierte einfach nicht darauf, aber jetzt fiel Zamorra auf, wie grell dessen Augen im Kupferrot glühten!
    Zamorra hatte noch nie Augen in dieser Farbe gesehen.
    Das sind nicht Dolands Augen , verriet ihm in der gleichen Sekunde das Amulett und bewies damit, auf unbegreifliche Weise schon mehr herausgefunden zu haben als Zamorra. In seinen Augen siehst du den Verzweifelten!
    Zamorra reagierte instinktiv. Ohne zu ahnen, wie die Wirklichkeit hinter dieser mörderischen Aktion des Unheimlichen mit den Kupferaugen aussah, stieß er hervor: »Mit dem, was du tust, machst du doch nichts mehr ungeschehen…«
    War der Kupferäugige da nicht zusammengezuckt?
    Zamorra schaffte es, zugleich das Amulett in die Hand zu bekommen, den anderen damit zu berühren und hervorzustoßen: »Motobo, bist du ein Gott, daß du glaubst, die Zeit nachträglich verändern zu können?«
    Wie habe ich ihn gerade genannt? fragte er sich im nächsten Augenblick in Gedanken selbst. Motobo? Der Zauberer?
    Er hatte Motobo vor sich, der mit seinem Rachewunsch seinerzeit neben Schuldigen und Unschuldigen getroffen hatte und sich das zeitlebens nicht mehr verzeihen konnte!
    Motobos Augen leuchteten wie Kupfer.
    Im nächsten Augenblick fand Zamorra telepathischen Kontakt.
    Ob dieser Kontakt von ihm ausging oder von Motobo, wußte er hinterher nicht mehr zu sagen. Aber im gleichen Moment, da dieser Kontakt entstand, sah Zamorra alles ! Er sah, was damals geschehen war und was er bisher nur aus Erzählungen kannte, er sah aber auch, daß Motobo nicht nur John Doland, sondern auch Deanna Crowley beherrschte. Beide Namen waren Zamorra bis jetzt unbekannt, aber nun sah er sie vor sich. Beide waren als Taucher mit dem kupfernen Schemen in Kontakt gekommen, als er sich Motobo manifestiert hatte.
    Zamorra sperrte sich plötzlich gegen das Wissen, das auf ihn einstürmte.
    Nicht jetzt! Abdrehen! Stopp die Maschinen, Motobo, oder willst du noch mehr Grauen auf dein Gewissen laden!
    Da donnerten die Volvo-Zwillingsmotoren im Heck der PRISCILLA nicht mehr. John Doland hatte zwei Fahrthebel aus der Vollast-Position zurückgerissen auf Null und damit die Maschinen gestoppt! Gleichzeitig nahm er die Yacht aus dem Kollisionskurs!
    Nur dreißig Meter von der ALPHA BEAU entfernt rauschte sie an dem anderen Schiff vorbei - um dabei in den Hades zu fahren!
    An Deck der ALPHA BEAU schwiegen die Waffen. Beaucasser hatte das Feuer im gleichen Augenblick einstellen lassen, in welchem die PRISCILLA den Kurs änderte. Aber was half das noch? Mit jedem Meter, den sie mit immer noch hoher Geschwindigkeit fuhr, schaufelte sie förmlich weiteres Wasser in ihren Rumpf, und es war nur noch eine Frage von Minuten, bis sie sank.
    Währenddessen hatte Zamorra Bewußtseinskontakt mit dem Verzweifelten Motobo. Dritter Partner war das Amulett, aber es machte sich nur unterschwellig als Verstärker bemerkbar.
    Von einem Moment zum anderen wußte Zamorra alles über Motobo und seine Motivation. Auf geistiger Ebene konnte er mit ihm reden.
    John Doland war nicht Motobo, aber Motobo hatte sich in ihm und auch in Deanna Crowley manifestiert. Trotzdem wartete Motobo in Gestalt der kupfernen Wolke immer noch unten bei dem Schiffswrack, um es mit allen Mitteln gegen alle anderen zu verteidigen.
    Der Fluch, den er vor langer Zeit gesprochen hatte, war über
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