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0472 - Der Tiefsee-Teufel

0472 - Der Tiefsee-Teufel

Titel: 0472 - Der Tiefsee-Teufel
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zurückzufahren, statt sie per Schlauchboot zu schicken oder, wie's vernünftig wäre, sie schwimmen zu lassen - daran kann ich beim besten Willen nicht glauben…«
    Nicole interessierte sich für seine Spekulationen nicht. Ihre Gedanken waren bei Zamorra und bei den Haien, die ihn angegriffen haben sollten. Daß er sich vorher in einer kaum weniger großen Gefahr befunden hatte, ahnte sie nicht - und konnte sich deshalb auch nicht fragen, weshalb sie diese Bedrohung nicht ebenfalls gespürt hatte, obgleich sie doch emotionell sehr eng aneinander gebunden waren.
    Überhaupt schien so einiges nicht zu stimmen.
    Unter anderem, weshalb die andere Yacht immer schneller wurde und dabei unverändert Kurs auf die ALPHA BEAU hielt…
    ***
    Als die ALPHA BEAU aus drei Geschützen zugleich Feuer spie, wußte Zamorra, daß sein böser Verdacht stimmte, was die Bewaffnung des Schiffes anging, aber jetzt konnte er Beaucasser dafür keinen Vorwurf mehr machen. Dort, wo sich eben noch die Haie befunden hatten, war jetzt nur noch ein Chaos, das er sich lieber nicht näher ansah…
    Jemand an Bord der Hochseeyacht mußte sehr genau aufgepaßt haben und hatte im buchstäblich letzten Augenblick eingegriffen!
    Und jetzt nahm die PRISCILLA sie beide an Bord!
    An Tauen befestigte Rettungsringe wurden ihnen zugeworfen. Sie klammerten sich daran, und an den Tauen wurden sie eingeholt und hochgezogen, um an Bord kommen zu können.
    »Ganz wohl ist mir dabei nicht, Professor«, raunte Noguera, der sein Messer wieder in der Wadenscheide verstaut hatte. Aber er hatte es nicht gesichert, so daß er es mit einem einzigen Griff wieder in die Hand holen konnte.
    »Woher der Nackte kam, der uns beide angriff, können wir nicht sagen, aber daß die Person, die dir die Luft abstellen wollte, von diesem Schiff kam, dürfte so klar sein wie frisch geputztes Fensterglas…«
    Und da sahen sie den Nackten! Sie sahen auch die Harpune, nur lag die harmlos auf dem Schiffsdeck, während der Mann, gegen den Noguera verzweifelt um sein Leben gekämpft hatte, oben im Steuerstand die Yacht kontrollierte!
    Ein Mann und eine Frau hatten Zamorra und Noguera aus dem Wasser hochgeholt, aber jetzt dachten beide nicht daran, den Geretteten Rede und Antwort zu stehen. Der Mann trug wie jener im Kommandostand keine Kleidung, aber sein Taucheranzug lag in der Nähe der Harpune; die Frau war sportlich-leicht gekleidet und hellhäutig, also nicht mit jener identisch, die Zamorra hatte umbringen wollen.
    Befand die sich auch an Bord?
    Noguera ging an den beiden Schweigsamen vorbei, nahm die Harpune auf, die wieder geladen war, prüfte die Spannung und warf die Waffe dann Zamorra zu, der sie im Reflex auffing.
    »Paß auf, Professor, und schieß schneller, als die anderen fragen…«
    Schießwütig war Zamorra nie gewesen, und die Harpune in seiner Hand verursachte ihm fast körperliches Unbehagen. Trotzdem ließ er sie nicht einfach fallen, weil sein Leben und seine Sicherheit schließlich doch wichtiger waren als viele andere Dinge.
    Noguera stieß ihn an.
    Das seltsame Paar, das ihnen an Bord geholfen hatte, spielte Lots Frau nach dem Blick auf Sodom und Gomorrha und war synchron zur Salzsäule erstarrt. Aber die Yacht, von dem Nackten auf der Kommandobrücke gelenkt, wurde immer schneller.
    Noguera, Berufstaucher, kannte sich mit Schiffen und deren Motoren bestens aus. Sogar vom Klang her. »Volvo-Zwillingsdiesel, und beide laufen auf Hochtouren und fliegen uns um die Ohren, wenn der Knabe da oben diese Belastung länger als 15 Minuten fordert…«
    Zamorra war das ziemlich egal, solange die ALPHA BEAU in der Nähe und an deren Geschützen ein paar Leute waren, die aufpaßten.
    Hoffentlich paßten sie nicht zu gut auf…
    Die PRISCILLA lief auf Kollisionskurs!
    Noguera hatte ein besseres Wort dafür. »Rammkurs, Professor… der Knabe auf der Brücke will dieses Schiff in die ALPHA BEAU krachen lassen. Ganz nach römischem Vorbild, nur daß weder hüben noch drüben Galeerensklaven an die Ruder gekettet sind…«
    Das hätte auch gerade noch gefehlt.
    Zamorra stürmte auf die Treppe zu, die zum Steuerstand führte.
    Da waren der Mann und die Frau, die ihnen geholfen hatten, an Bord zu kommen, keine Salzsäulen vom Typ Lot mehr. Blitzschnell bewegten sie sich. Die Frau sprang vor, stellte Zamorra ein Bein, und als er sich nach seinem Sturz wieder aufrichten wollte, setzte ihm der Mann den nackten Fuß ins Genick.
    »Nyatta…«
    Der hatte plötzlich mit der Frau alle
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