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0472 - Der Tiefsee-Teufel

0472 - Der Tiefsee-Teufel

Titel: 0472 - Der Tiefsee-Teufel
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Hände voll zu tun und wurde mit ihr nicht fertig, dabei sah sie so körperlich schwach aus! Aber sie mußte über unwahrscheinliche Kräfte verfügen, mit denen sie Noguera nicht nur entwaffnete, sondern ihn auch noch auf den Boden zwang und dort festhielt.
    Zamorra murmelte eine Verwünschung.
    Wenigstens das konnte er, weil er jetzt nicht mehr unter Wasser war und um seine Atemluft fürchten mußte!
    Und die PRISCILLA lief weiter auf Rammkurs gegen die ALPHA BEAU!
    »Verdammt«, stieß er hervor. »Seid ihr alle wahnsinnig geworden? Was soll das?«
    Da endlich sprach der Mann, der ihm den Fuß ins Genick gesetzt hatte.
    »Wer die Ruhe des Verzweifelten mutwillig stört, fällt dem gerechten Zorn seines Zaubers anheim.«
    Mit Orakelsprüchen hatte Zamorra sich noch nie zufriedengeben wollen; in dieser Hinsicht ähnelte er Alexander dem Großen, welcher den Gordischen Knoten schlicht und ergreifend mit der Schwertklinge gelöst hatte. Rätsel und Orakel waren ja ganz nett und überlegenswert, aber doch bitte nicht in kritischen Situationen wie dieser! Zamorra schaffte es, sich zur Seite zu rollen, griff zu, und mit seinem schnellen Zupacken bekam er das Standbein seines Bezwingers zu packen und brachte den zu Fall.
    Er schrie nicht mal auf.
    Aber im gleichen Moment schwirrte etwas heran, traf Zamorra, und dann war es für den Meister des Übersinnlichen erst einmal Nacht.
    Und die PRISCILLA war immer noch auf Rammkurs und wurde immer schneller!
    ***
    John Doland hatte das Kommando über die PRISCILLA übernommen. Kaum daß Deanna und er sich wieder an Bord befanden, hatten sie dafür gesorgt, daß auch Boyd Randall und Dolands Schwester zu Dienern des Verzweifelten wurden, dessen Heimstatt auf jeden Fall geschützt werden mußte. Niemand setzte Dolands Plan mehr etwas entgegen, beide Schiffe zu zerstören.
    Am besten ging das, wenn sie kollidierten, und das mit größter Wucht!
    Deshalb befand Doland sich jetzt im Steuerstand, und Deanna im Maschinenraum, wo sie die Sicherungen überbrückten, die verhinderten, daß die beiden PS-starken Volvo-Motoren überlastet wurden. Sie sollten überlastet werden, denn nach der Kollision wurden sie ohnehin nicht mehr gebraucht, aber vorher mußten sie absolute Höchstleistung erbringen!
    Den eigenen Tod kalkulierten weder John Doland noch Deanna Crowley ein. Sie konnten nicht mehr sterben. In ihnen lebte der Verzweifelte, dessen Diener sie waren. Und als solche brauchten sie sich auch um die anderen Menschen keine Gedanken zu machen. Die waren unwichtig.
    Immer schneller wurde die PRISCILLA und war nicht mehr aufzuhalten. Eisern hielt Doland das Ruder fest.
    Mit verheerender Wucht würde die PRISCILLA sich in die ALPHA BEAU bohren. Und Deanna würde dafür sorgen, daß im gleichen Moment im Maschinenraum eine Explosion stattfand, die beide Schiffe in Brand setzen würde. Brennend würde sie sinken, und keiner der Frevler, die die Ruhe des Verzweifelten stören wollten, würde überleben.
    ***
    »Er muß den Verstand verloren haben«, stieß Beaucasser hervor. Es war das erste Mal, daß Nicole ihn fassungslos und in maßloser Erregung erlebte. Plötzlich wirbelte Beaucasser herum und hetzte zur Kommandobrücke hinauf.
    Sie hörte ihn reden.
    »Anfunken! Er soll stoppen! Flaggensignale geben! Verdammt, er kann uns doch nicht einfach rammen! Merde! «
    Unaufhaltsam jagte die PRISCILLA mit schäumender Bugwelle heran, wurde dabei immer schneller. Beaucasser kam wieder herunter.
    Bhouto stand neben Nicole.
    »Was die machen, ist fast unmöglich«, sagte der Taucher leise. »Die jagen ihre eigenen Maschinen hoch. Diese Beschleunigung schaffen selbst die Volvos nur ein paar Minuten, dabei sind die Chevrolet- und Rolls-Royce-Maschinen dagegen nicht nur zweite, sondern wenigstens siebte Wahl…«
    Das Rolls-Royce neben Auto- und Flugzeug- auch Schiffsmotoren baute, war Nicole neu, sie hätte da eher auf M.A.N. und Mitsubishi getippt. Aber Bhouto mußte es wissen. Außerdem war es völlig egal, welche Maschinen die PRISCILLA antrieben, wenn die die ALPHA BEAU mittschiffs rammte und versenkte.
    »Warum nimmt dieser Narr nicht Fahrt auf und weicht aus?« stieß sie hervor.
    Bhouto lachte bitter auf.
    »Nicole, die Anker sichern die ALPHA immer noch, und von denen gibt's gleich vier Stück, weil unser großer Boß ein Sicherheitsfanatiker der schlimmsten Art ist… und bis die alle vier gelichtet sind, haben wir dreimal Ramadan hinter uns gebracht… Wir kommen nicht mehr weg. Der Befehl
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