Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0472 - Das violette Feuer

Titel: 0472 - Das violette Feuer
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Danton beobachtete das bekannte Schauspiel auf dem Panoramaschirm. Waringer und Korom-Khan leisteten ihm dabei Gesellschaft. Als der Leichte Kreuzer auf dem großen Schirm nicht mehr zu sehen war, konnten sie ihn immer noch auf dem kleineren Orterschirm verfolgen. Auch als die CMP-1 in den überlichtschnellen länearflug überging, verloren sich die Orter der MARCO POLO nicht - wenigstens vorerst noch nicht.
    „Kursänderung", stellte Korom-Khan fest. „Aber ich bin davon überzeugt, daß es ein Täuschungsmanöver ist. Schekonu ist vorsichtig, fast übervör-sichtig. Er will die Position des Geheimplaneten der Moritatoren nicht verraten."
    „Er meint in erster Linie die Takerer", verteidigte Roi Danton den Wissenden. „Überall im Raum gibt es Fernaufklärer, die uns oder die CMP-1 zufällig orten können. Ja, selbst uns, auch wenn wir uns im Orterschutz der roten Sonne aufhalten. Das Risiko ist Schekonu zu groß."
    „Wenn er es schafft, Hilfe herbeizuholen, sei ihm verziehen", meinte Waringer großzügig. „Wie sieht eigentlich unser Plan aus?"
    Roi Danton sah Rhodans fähigsten Wissenschaftler an.
    „Plan?" Er zuckte die Achseln. „So genau weiß ich das selbst noch nicht. Wir müssen mit Schekonus Unterstützung versuchen, Moritatoren nach Takera einzuschleusen. Sie müssen den Aufenthalt der Gefangenen herausfinden und die Befreiung einleiten. Wenn möglich, sollte das ohne jede Gewalt geschehen, denn wir haben keine Ahnung, was Rhodan inzwischen erreichen konnte - immer vorausgesetzt, er geriet überhaupt unverletzt in Gefangenschaft. Vielleicht gelingt es auch Fellmer Lloyd, mit dem Telepathen Gucky Verbindung aufzunehmen. Bis jetzt ist das nicht geschehen, auch nicht, als wir dem Deep Purple System relativ nahe waren."
    „Mit anderen Worten", meinte Waringer skeptisch, „wir haben noch keinen Plan und wir wissen auch nichts. Wir haben nur zu warten, bis etwas geschieht. Ich frage mich nur, wie lange wir da noch warten müssen ..."
    Roi Danton schwieg. Er hatte darauf keine Antwort.
     
    2.
     
    Man hat sie auch während des Fluges nicht getrennt.
    In einer Ecke der völlig isolierten Kabine, die für alle Personen groß genug war, stand der Spezialroboter Paladin, vier Meter hoch und einem Haluter exakt nachgebaut. In seinem Innern wohnten die sechs winzigen Siganesen, die ihn steuerten.
    Rhodan, Atlan, Ovaron und Ras Tschubai saßen auf Stühlen um einen Tisch. Ihre Unterhaltung schleppte sich nur mühsam dahin. Keiner wußte so recht, was er sagen sollte. Merkosh, der Gläserne, hockte auf einem Bett und pflegte seinen ausfahrbaren Rüssel.
    Takvorian, der Pferdemensch mit der Fähigkeit, den Ablauf der Zeit zu beeinflussen, hatte es sich in einer anderen Eckt auf dem Boden bequem gemacht. Er schlief.
    Der achte im Bunde der Gefangenen war Gucky, der Mausbiber.
    Er war der einzige, der Rhodans Absicht durchschaut hatte und wußte, daß die Gefangennahme absichtlich erfolgt war.
    Das bedeutete jedoch nicht, daß er bedingungslos damit einverstanden war, und dafür gab es verschiedene triftige Gründe.
    Zum zehnten Mal Sprach er sie aus: „Ich finde es eine bodenlose Gemeinheit, daß ich mal wieder den Dummen spielen muß! Ein Haustier!
    Einen hundsgemeinen Hund!"
    Rhodan warf ihm einen besänftigenden Blick zu.
    „Wie oft soll ich dir denn noch sagen, wie wichtig das für uns ist? Keine Sorge, uns hört niemand. Es gibt keine Abhörvorrichtungen hier. Also, sei vernünftig! Du bist mein Hund!"
    „Ich sehe aber nicht so wie ein Hund aus!"
    „Das wissen die Takerer aber nicht!"
    „Wau!" machte Gucky und rollte sich zusammen.
    Dann aber kam er wieder hoch. „Was für ein Hund denn? Dackel? Schäferhund? Öder gar ein Bernhardiner?" Er grinste. „Ja, der würde mir gut stehen."
    „Für die Takerer ist ein Hund ein Hund", belehrte ihn Atlan trocken. „Die Hauptsache ist, du kannst nur bellen, nicht aber sprechen."
    „Hau, hau!" machte der Mausbiber und streckte genüßlich alle viere von sich. „Ist das ein Hundeleben! Wenn das die Männer von der MARCO POLO erfahren, lachen sie sich krank. Ich, der Retter des Universums, spiele einen Hund! Ein Glück, daß ich rechtzeitig den Kampfanzug auszog, sonst hätten die Takerer sich aber gewundert. Ein Hund mit einem Raumanzug - das gab es noch nie, abgesehen von den Kaspon-Hunden!"
    „Doch, das gab es schon - in der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts etwa." Rhodan dachte eine Sekunde nach. „Es ist jetzt anderhalb Jahrtausende her. Ein Hund, der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher