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0472 - Das violette Feuer

Titel: 0472 - Das violette Feuer
Autoren: Unbekannt
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ist es bestimmt", vermutete Rhodan. „Sein ganzes Verhalten beweist es, außerdem konnte Gucky es uns bestätigen, der ja seine Gedanken überwachte. Der Taschkar weiß genau, wen er vor sich hat - zumindest weiß er es bei Ihnen, Ovaron, und bei mir. Bei Atlan ist er sich nicht ganz klar, obwohl er auch ihn für einen Terraner zu halten scheint. Daß Ras Tschubai eine schwarze Hautfarbe hat, gibt ihm viel mehr zu denken. Merkosh, Takvorian, Paladin und Gucky hält er für die Angehörigen uns befreundeter Rassen oder Völker.
    Weiter hält er sie für ungefährlich, womit er einen schweren Fehler begeht."
    Gucky schlug die Augen auf.
    „Besonders in bezug auf mich begeht er einen Fehler!" sagte er überzeugt. Dann schlief er weiter.
    „Ich bin dafür, in Ruhe abzuwarten", sagte Atlan.
    „Die Hauptsache ist, Roi verliert uns nicht aus den Augen. Wenn er uns mit der MARCO POLO folgt, wird ihm auch eines Tages eine Befreiungsaktion möglich sein. Die Hauptsache ist, er startet sie nicht zu früh. Vielleicht können wir mit dem Taschkar verhandeln, und uns mit ihm einigen."
    „Mit dem Taschkar?" Ovaron schüttelte ungläubig den Kopf. „Damit rechne ich nicht. Er wird es niemals zulassen, daß der Ganjo zurückkehrt, um diese Galaxis von seinem Tyrannen zu befreien - und er weiß nur zu genau, daß er der Tyrann ist. Und außerdem weiß er, welche Lieder die Moritatoren sangen, welche Sagen und Prophezeiungen sie auf den zahlreichen bewohnten Planeten von Gruelfin verbreiteten. Die Völker warten auf den Ganjo, auch die Takerer insgeheim. Nicht zu reden von den verschollenen Ganjasen, den Angehörigen meines im Nichts untergetauchten Volkes."
    „Wir werden es finden", versprach Rhodan.
    Ovaron gab keine Antwort.
    Viele Stunden später wurde die Zelle geöffnet, und abermals erschien der Taschkar. Voller Genugtuung betrachtete er seine Gefangenen aus einer anderen Galaxis, und ein hochmütiges Lächeln umspielte seine Lippen. Er wußte, daß seine unfreiwilligen Gäste seine Sprache redeten.
    „Ich hoffe, Sie fühlen sich wohl", sagte er spöttisch. „Bald werden Sie dieses Schiff verlassen können, denn in Kürze landen wir auf Takera, dem Nebel von Gruelfin.
    Wenn Sie sich vernünftig benehmen und mir keine Schwierigkeiten machen, kommen wir gut miteinander aus. Sobald Sie jedoch eine Gefahr für mich bilden, verschwinden Sie - und es gibt auf Takera tausend Möglichkeiten, spurlos zu verschwinden. Niemand wird von Ihrer Ankunft erfahren, außer meinen engsten Vertrauten, also kann Sie auch später niemand vermissen. Ich hoffe, Sie haben mich verstanden, Terraner."
    Rhodan übernahm es, dem Taschkar zu antworten.
    Er blieb sitzen.
    „Wir haben Sie gut verstanden, Taschkar.
    Wir sind Ihre Gefangenen, das ist richtig. Aber Sie müssen auch zugeben, daß wir auf jede Gegenwehr verzichteten. Ich hoffe, Sie rechnen uns das an, wenn es zu einer endgültigen Beurteilung der Lage kommt.
    Wir haben Ihnen unseren guten Willen bewiesen."
    „Sehr zweckmäßig für Sie, zugegeben. Für mich jedenfalls haben Sie es nicht getan."
    „Wir wollen jetzt nicht argumentieren", schlug Rhodan vor. „Wann werden wir Takera erreichen?"
    „Bald. Sind Sie mit der Verpflegung zufrieden?"
    „Danke, wir wurden satt."
    Auf seinem Bett bewegte sich Gucky beunruhigt, aber er hütete sich, einen Laut von sich zu geben.
    Natürlich vermißte er sein gewohntes Frischgemüse, seine geliebten Mohrrüben und den Obstsaft, aber das konnte er dem Taschkar schlecht sagen.
    Mit einiger Mühe riß er sich zusammen und brachte es zu einem undeutlichen „Wuffwuff!"
    „Was meint Ihr Tier?" erkundigte sich der Taschkar interessiert.
    Rhodan lächelte.
    „Vielleicht wollte das Kerlchen nur seinen Unwillen ausdrücken, mehr nicht."
    „Sie vermissen es nur ungern, nicht wahr?"
    „Allerdings. Wuhuf ist mein Maskottchen."
    Der Taschkar sah etwas ratlos aus.
    „Wuhuf? Maskottchen?"
    „Der Kleine heißt Wuhuf, weil das seine einzigen Laute sind, die er hervorbringen kann. Ein Maskottchen ist ein Talisman, ein Glücksbringer."
    Der Taschkar ging zur Tür zurück.
    „Wie kann so ein Pelzvieh einem Glück bringen?"
    wunderte er sich und ließ seine Gefangenen allein.
    Kaum hatte die Tür sich geschlossen, begann Gucky mit den geballten Fäusten die Bettdecke zu bearbeiten. Er schlug auf sie ein, als habe er den Taschkar persönlich vor sich.
    „Ich bringe ihn um, ganz bestimmt bringe ich ihn noch um!" flüsterte er. „Vieh hat er gesagt!"
    Atlan
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