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047 - Panik

047 - Panik

Titel: 047 - Panik
Autoren: Dämonenkiller
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Und er betrachtete die Menschen und stellte fest, dass sie schön waren. Besonders die jüngeren Frauen mit ihren buntbedruckten Pareas hatten einen exotischen Reiz.
    Der Bungalow war in Ordnung. Dorian handelte mit Mama Wahia einen annehmbaren Preis aus, zahlbar in australischen oder US-Dollars. Sie sagte etwas in ihrer Muttersprache, einem der vielen Dialekte, die in der Inselwelt der Südsee gesprochen wurden.
    »Mama Wahia wünscht Ihnen Glück und einen angenehmen Aufenthalt auf der Insel«, übersetzte Moaloka. »Und Sie sagt, dass Sie ihr gefallen.«
    »Oh – danke.«
    »Wenn Mama Wahia zwanzig Jahre jünger wäre, hätte Sie ihnen die Gastfreundschaft ihres Hauses und ihres Bettes umsonst angeboten, aber jetzt …«
    Mama Wahia kicherte wie ein Teenager und stieß den Taxifahrer mit dem Ellbogen in die Rippen.
    »Kommen Sie ruhig zu mir, wenn Sie irgendetwas brauchen oder wissen wollen«, sagte sie zu Dorian.
    Moaloka und Mama Wahia verließen den Bungalow.
    Marvin Cohen durchstöberte den Kühlschrank nach etwas Trinkbarem.
    »Sie gefallen mir, Mr. Hunter«, spottete er und wollte sich ausschütten vor Lachen.
    »Holzkopf!«, sagte Dorian. »Wer scharwenzelt denn um verheiratete Frauen herum, während ihr Mann in irgendeiner Weltecke die Dämonen bekämpft?«
    Cohen verstummte sofort. Dorian spielte auf das Verhältnis an, das sich zwischen seiner Frau Lilian und Marvin Cohen entwickelt hatte. Bei der zarten Lilian wurde der sonst so kaltschnäuzige und brutale Cohen zum rücksichtsvollen Kavalier. Er hatte Lilian sogar schon Rosen geschenkt, und er fluchte in ihrer Gegenwart ganz selten.
    »Weißt du, Dorian, darüber wollte ich schon lange mit dir sprechen«, sagte Cohen nach einer Weile. »Lilian und ich – es ist schwer zu erklären, weißt du, besonders für einen Mann wie mich.«
    »Sprich dich nur aus, Marvin«, sagte Dorian und steckte sich eine Zigarette an. Diese Aussprache war schon lange fällig, und jetzt war die Gelegenheit günstig. Aber es sollte nicht dazu kommen. Dorian hörte einen seltsamen Laut draußen vor dem Bungalow, ein brummendes Schwirren. Er gab Marvin Cohen einen Wink. Der öffnete seinen Reisekoffer und entnahm ihm eine großkalibrige Coltpistole. Dorian vergewisserte sich indes, ob er die geweihte Gemme eingesteckt hatte. Dann verließen die beiden den Bungalow durch den Hinterausgang.
    Im Garten stand eine blühende Hecke. Dorian und Marvin Cohen zwängten sich durch die Hecke und sahen drei Männer. Zwei waren jüngere Melanesier, der Dritte ein hochgewachsener, kräftiger Mann mit einer sich nach oben zuspitzenden Ritualmaske vor dem Gesicht. Sie endete in einer turmartigen Spitze. Er hielt in der Linken einen Totenschädel und in der Rechten zwei gekreuzte, schwarz bemalte Knochen. Hinter der Maske glühten fanatische Augen. Die jungen Melanesier schwangen Schwirrhölzer: geschnitzte, seltsam geformte Holzstücke, die sie an einer Schnur um den Kopf kreisen ließen. Sie erzeugten einen brummenden, schwirrenden Laut, der an- und abschwoll und in dem man eine Stimme aus dem Jenseits vermuten konnte.
    »Was treibt ihr hier?«, donnerte Marvin Cohen. »Was hat das zu bedeuten?«
    Dorian hielt dem Mann mit der Maske die gnostische Gemme vors Gesicht, doch der zeigte keine Reaktion. Die beiden Melanesier ließen die Schwirrhölzer sinken.
    »Ich grüße dich, Tohunga«, sagte der Mann mit der Maske mit hohler Stimme. »Du bist der Auserwählte, der geopfert werden soll. Das heilige Holz hat es mir gesagt.«
    »Wie kommt ihr hierher?«, fragte Dorian.
    Der Maskierte sprach ein recht gutes Englisch, wenn er auch die Vokale übermäßig betonte.
    »Man hat es mir gesagt«, antwortete der Mann. »Die Dukduk erfahren alles, was auf der Gazellenhalbinsel vorgeht.«
    Die Gazellenhalbinsel, das war das Nordende Neu-Britanniens, auf dem sich Rabaul befand. Dorian, der gute Grundkenntnisse hatte, was Magie und Geheimbünde anging, wusste, dass die Dukduk eine geheime Vereinigung waren, auf dem Bismarckarchipel beheimatet.
    »Ob der Dukduk oder sonst ein Duk«, sagte Marvin Cohen, der nichts davon wusste, »wenn du etwas im Schilde führst, wirst du es bereuen, du Maskengeier. Nimm zuerst mal die Maske ab, wenn du mit uns redest!«
    Die jungen Männer murmelten erregt in einem Inseldialekt.
    Der Dukduk wich zurück und hielt die Hand mit den gekreuzten Knochen schützend vor die Maske. »Das darfst du nicht von mir verlangen! Nicht ich bin es, der alles bestimmt hat.«
    »So, wer denn
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