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047 - Medium des Mord-Magiers

047 - Medium des Mord-Magiers

Titel: 047 - Medium des Mord-Magiers
Autoren: A.F.Morland
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sein, bestand nur aus diesem Hotel. Ich ging davon aus, daß ich wieder bei meinen Freunden sein würde, wenn ich den Mord-Magier vernichtet hatte, denn dann vermochte seine Magie dieses Scheinhotel nicht mehr aufrechtzuerhalten.
    »Ich werde dich töten, Dämonenhasser!« kündigte Sarracedo an.
    »Du wirst ein schlimmes Ende nehmen!«
    Auf dem Gang! hallte es in meinem Kopf. Er muß auf dem Gang sein!
    Ich befand mich nur noch einen Meter von der offenen Tür entfernt. Meine Finger umschlossen den Kolben des Colt Diamondback fester.
    Es war mir gelungen, Johann Darcel mit geweihtem Silber auszuschalten; bei Sarracedo würde mir das nicht gelingen, denn er war mit Sicherheit stärker als seine Geiermonster.
    Dennoch wollte ich zuerst den Revolver gegen den Mord-Magier einsetzen – und anschließend den Dämonendiskus. Mit dieser Waffe würde ich ihn schaffen.
    Ich spannte die Muskeln, und dann sprang ich mit einem weiten Satz aus dem Zimmer, aber Sarracedo hatte mich getäuscht. Er ließ mich seine Stimme aus dieser Richtung hören, befand sich in Wirklichkeit aber woanders.
    Er war mir gegenüber in diesem Scheinhotel im Vorteil. Alles war so, wie er es haben wollte. Dieses Haus konnte für mich voller Tücken und Fallen sein.
    Vielleicht brauchte Sarracedo nicht einmal selbst in Erscheinung zu treten, um mich fertigzumachen. Ich mußte höllisch aufpassen.
    Natürlich sah der Mord-Magier meinen Sprung aus dem Zimmer und die Enttäuschung auf meinem Gesicht, und wieder fand er das zum Lachen.
    »Wo steckst du?« schrie ich und drehte mich um, denn mir war, als befände sich ein Gegner hinter mir, doch da war niemand.
    Dennoch gewahrte ich am Ende des Ganges eine Bewegung, aber die brauchte mich nicht zu beunruhigen, denn der Mann, den ich sah, war ich selbst.
    Mein Spiegelbild.
    Der Spiegel reichte von Wand zu Wand und von der Decke bis zum Boden, wodurch der Hotelgang, in dem ich mich befand, doppelt so lang wirkte.
    »Schieß, Ballard!« höhnte der Mord-Magier. »Warum schießt du nicht auf dich?«
    »Ich hebe die Kugeln für dich auf!«
    Sarracedo demonstrierte mir seine Macht, indem er sich eine neue Teufelei einfallen ließ.
    »Kämpfen willst du, Tony Ballard? Kämpfen? Einverstanden! Kämpfe, Dämonenhasser, und zwar mit dir selbst!«
    Plötzlich trat der andere Tony Ballard aus dem Spiegel.
    Der Mord-Magier lachte so grell, daß es mir in den Ohren schmerzte. Es würde ein großartiger Spaß für ihn sein, zuzusehen, wie ich mich mit meinem Ebenbild schlug.
    Doch das war ihm noch nicht genug. Er trumpfte noch mehr auf, indem er mich wissen ließ: »Der andere Ballard wird von mir gelenkt. Er wird alles versuchen, um dich zu töten, Dämonenhasser, aber du kannst es ihm nicht mit gleicher Münze heimzahlen, denn wenn du dein Spiegelbild umbringst, verlierst du dabei selbst dein Leben!«
    Mir rann ein kalter Schauer über den Rücken.
    Sarracedo war ein Satan!
    ***
    »Wo ist Tony?« fragte Daryl Crenna und blickte sich suchend um.
    »Eben war er noch hier«, bemerkte Mason Marchand. Er verließ das Zimmer kurz und suchte den Freund draußen auf dem Gang.
    Als er zurückkam, zuckte er mit den Schultern.
    »Sarracedo ist auch verschwunden«, stellte Brian Colley fest.
    »Sieht so aus, als hätte der Magier Tony Ballard entführt«, knirschte Fystanat.
    »Verdammt!« machte sich Pakka-dee Luft.
    Die Männer aus der Welt des Guten nahmen sich der Verletzten an, und endlich trafen die von Sergeant Scarnes angeforderten Sanitäter ein.
    Die Verletzten verließen John Darcels Zimmer. Bevor Joe Trane ging, sah er die drei Freunde nacheinander an und sagte leise: »Danke!«
    »Sehen Sie zu, daß Sie so rasch wie möglich auf die Beine kommen«, riet ihm Daryl Crenna. »Viel Glück, Trane.«
    Wie vor den Kopf geschlagen saß Inspektor Westlake auf einer Sessellehne. Er wisse nicht, was er nun in seinem Bericht schreiben solle, erklärte er fassungslos.
    »Am besten die Wahrheit«, riet ihm Pakka-dee.
    »Die Wahrheit ist zu unglaublich«, sagte Philip Westlake.
    »Vergessen Sie nicht: es befanden sich unter den Partygästen auch Journalisten. Sie werden über das Grauen, das sie erlebten, in allen Einzelheiten berichten. So eine Sensation lassen sich diese Leute nicht entgehen.«
    Der Inspektor nickte müde. »Und ich wollte das alles anfangs nicht glauben.« Er sah Fystanat an. »Wie ist es möglich, das sich Ihr Körper mit Feuer überzieht?« Sein Blick wanderte zu Pakka-dee weiter. »Ihre Arme waren schwarze
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