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047 - Medium des Mord-Magiers

047 - Medium des Mord-Magiers

Titel: 047 - Medium des Mord-Magiers
Autoren: A.F.Morland
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stürzten, um dem Showmaster das Leben zu retten, wandte ich mich dem Drahtzieher der grauenvollen Geschehnisse zu.
    Pakka-dee schlang seine schwarzen Tentakel um Fiona und riß sie zurück. Das Ungeheuer bäumte sich in seiner schmerzhaften Umklammerung wütend auf, krächzte, hieb mit den Krallen auf die Fangarme ein, schrammte über widerstandsfähige Schuppen.
    Fystanat schoß Feuerbündel ab, die den häßlichen Geierschädel trafen. Der Schnabel ragte aus diesem weißmagischen, gleißenden Brennen heraus, öffnete sich weit, und die dunklere Raubvogelzunge schob sich hervor.
    Das Horn des gewaltigen Schnabels schmolz, und der Schädel des Ungeheuers verwandelte sich in eine dunkelgraue Rauchwolke.
    Fiona erschlaffte, und als Daryl Crenna sie losließ, sank sie zu Boden und löste sich auf.
    Blieb nur noch Sarracedo, und den wollte ich erledigen.
    Aber der Manager der nicht mehr vorhandenen Horrorband erkannte meine Absicht und handelte rechtzeitig.
    Seine Hände geisterten durch die Luft, wischten Symbole vor meine Augen, und schon war er weg.
    Doch nicht nur er verschwand. Plötzlich waren auch meine Freunde, die Polizisten und der Showmaster nicht mehr da. Teufel, welchen hinterlistigen Trick hatte Sarracedo angewandt?
    Ich war allein. Irgend etwas war mit einem Schlag anders geworden. Sarracedos Zauber hatte etwas mit dem Hotel angestellt, das fühlte ich.
    Aber was?
    Da stand ich nun mit dem Revolver in der Hand und wußte nicht weiter. Was hatte Sarracedo getan?
    War es möglich, daß Sarracedo ein zweites Hotel geschaffen hatte?
    Befand ich mich, durch schwarze Magie versetzt, in einer Parallelwelt?
    Viele Fragen – und keine einzige Antwort…
    Ich begab mich zum Fenster und blickte hinaus. Es war nichts zu sehen. Eine schwarze Folie schien am Glas zu kleben. Ich öffnete das Fenster, doch die Schwärze blieb. Ich hätte die Straße sehen müssen, doch dort unten war nichts.
    Hatte ich London verlassen?
    Plötzlich hallte mir Sarracedos Gelächter entgegen. »So etwas gibt selbst einem Mann wie dir Rätsel auf, Tony Ballard!« rief er höhnisch.
    Ich kniff wütend die Augen zusammen. »Wo bist du, Sarracedo?«
    »In deiner Nähe.«
    »Wieso kennst du meinen Namen?«
    »Du bist ein erbitterter Feind der schwarzen Macht, und das seit vielen Jahren. Du hast mit deinen Freunden Soltaff und Pallggar auf dem Gewissen!«
    »Bist du etwa auch ein Mord-Magier?«
    »Sieh einer an, wie schlau du bist«, spottete Sarracedo.
    »Warum bist du nicht auf Coor geblieben? Was willst du bei uns?«
    Der Mord-Magier sagte es mir, und es freute mich, zu hören, daß er das Ziel, das er sich gesteckt hatte, nun nicht erreichen würde.
    Aber Sarracedo machte die Niederlage nicht allzuviel aus. Er war zuversichtlich, eine andere Möglichkeit zu finden, mit einem schwarzmagischen Schlag weltweites Aufsehen zu erregen. Ohne es zu ahnen, hatten wir das britische Königshaus vor einer grausamen Attacke gerettet, und das erfüllte mich mit Genugtuung. Nun mußte ich noch Sarracedo unschädlich machen, dann war das Kraut fett.
    »Wo sind meine Freunde, Sarracedo?« rief ich.
    »Im Hotel.«
    Ich versuchte am Klang seiner Stimme herauszufinden, wo er steckte. Langsam setzte ich mich in Bewegung. »Wieso kann ich sie nicht sehen?« fragte ich.
    »Wir sind allein, Tony Ballard. Du befindest dich mit mir in einem von mir geschaffenen Scheinhotel. Wir sind der Realität nur ein kleines Stück entrückt, und doch glaubst du dich meilenweit von deinen Freunden entfernt.«
    Der Mord-Magier lachte, und ich ging auf dieses Lachen zu.
    »Du bist mir ausgeliefert, Tony Ballard!« rief Sarracedo triumphierend. »Deine ach so starken Freunde haben keine Ahnung, wo du bist, und sie sind nicht in der Lage, dir beizustehen. Wir werden einen Kampf auf Leben und Tod austragen! Ohne Zuschauer! Nur wir beide!«
    »Einverstanden!« gab ich zurück. »Komm und stell dich!«
    »Ich bestimme die Regeln!«
    »Wie lauten sie?«
    Sarracedo lachte mich aus. »Du scheinst von dir sehr eingenommen zu sein. Ich werde dir zeigen, was für ein armes Würstchen du gegen mich bist. Ein Anflug von Größenwahn haftet dir an, Tony Ballard. Du hattest in deinem Leben zuviel Erfolg, doch damit ist es nun ein für allemal vorbei.«
    Ich nahm an, daß er sich auf dem Gang befand.
    Während er sprach, schlich ich zur Tür. Meine Nerven waren bis zum Zerreißen angespannt, die Handflächen feucht.
    Die Scheinwelt, in die mich Sarracedo entführt hatte, um mit mir allein zu
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