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047 - Medium des Mord-Magiers

047 - Medium des Mord-Magiers

Titel: 047 - Medium des Mord-Magiers
Autoren: A.F.Morland
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die Dunkelheit für Sarracedo nicht vorhanden war.
    Da war ein kaum wahrnehmbares Schleifen.
    Meine Kopfhaut spannte sich. Kam Sarracedo? Wie nahe war er schon? Ich wagte nicht, mich von der Stelle zu rühren, denn der Mord-Magier konnte rings um mich Fallen errichtet haben.
    Ich wartete mit heftig klopfendem Herzen.
    Sarracedo, du Teufel, wo steckst du? hallte es in meinem Kopf. Die verräterischen Geräusche kamen unaufhörlich näher.
    Das mußte der Mord-Magier sein!
    Ganz vorsichtig drehte ich mich in die Richtung, aus der ich ihn erwartete. Langsam hob ich den magischen Flammenwerfer, gleichzeitig holte ich mit dem rechten Arm aus, um den Diskus sofort schleudern zu können.
    Die Spannung war kaum noch zu ertragen.
    Meine Sinne loteten die Finsternis aus, und ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, daß mir Sarracedo bereits gefährlich nahe war.
    Er nahm wohl an, daß ihm die Dunkelheit genügend Schutz bot, aber mir stand das Feuerzeug zur Verfügung.
    Selbst wenn die Dunkelheit schwarzmagischen Ursprungs war, würde die Flamme sie so weit erhellen, daß ich Sarracedo sah.
    Und wenn ich ihn sah, würde ich den Diskus werfen!
    Wie lange sollte ich noch warten? Mein Gefühl sagte mir, daß es höchste Zeit war zu handeln.
    Ich drückte auf den Knopf.
    Die weißmagische Flamme zuckte aus der Düse, ich sah das alte knöcherne Gesicht des Mord-Magiers und stieß mit der Feuerlohe danach.
    Sarracedo schrie auf und wirbelte verstört herum.
    Hatte er mich nicht gesehen? Oder hatte er mit keinem Angriff gerechnet? Hatte er die Kraft der weißmagischen Flamme unterschätzt?
    Was immer der Grund war, ich würde ihn nicht erfahren.
    Der Mord-Magier jagte davon. Es war unglaublich, wie schnell sich dieser klapperdürre Mann bewegte.
    Aber die Dunkelheit vermochte ihn nicht in ihrem schützenden schwarzen Mantel aufzunehmen.
    Solange die Flamme vor meinem Feuerzeug stand, war es hell genug für mich, um Sarracedo zu sehen und zu wissen, wohin ich meinen Diskus schleudern mußte.
    Wie die Miniaturausgabe einer fliegenden Untertasse raste der Dämonendiskus hinter dem Mord-Magier her. Sarracedo schien plötzlich die drohende Gefahr zu spüren.
    Er blieb stehen und drehte sich um.
    Im selben Moment traf ihn die Scheibe! Eine starke Kraft, die mir selbst fremd war, wirkte sofort auf den Mord-Magier von der Prä-Welt Coor ein und löschte sein kaltes, schwarzes Leben von einer Sekunde auf die andere aus.
    Sarracedo verschwand schlagartig, und mit ihm fiel die gefährliche Scheinwelt, in die er mich tückisch entführt hatte, in sich zusammen.
    Langsam, nicht abrupt, wurde es hell.
    Ich hob die Hand, und der Dämonendiskus kehrte zu mir zurück.
    Die Flamme meines Feuerzeugs brannte nicht mehr; ich steckte es ein und hängte den Diskus an meine Halskette.
    Die Restmagie Sarracedos verging, und ich hatte den Eindruck, als würden die schwarzen Wände, die mich umgaben, nach außen wegklappen.
    Da war wieder Licht.
    Da waren wieder meine Freunde.
    Ich befand mich wieder im echten Barrington-Hotel.
    ***
    »Tony!« Pakka-dee trat auf mich zu und griff nach meinen Schultern. Ich sah ihm seine Erleichterung an. Er schüttelte mich. »Woher kommst du? Wo warst du?«
    »Oh, ich hatte zu tun«, sagte ich grinsend.
    »Das glaube ich dir aufs Wort. Was ist mit Sarracedo?«
    »Sarracedo? Wer ist das?«
    »Komm schon, Tony, spann uns nicht auf die Folter«, sagte Daryl Crenna drängend. »Meine Freunde und ich machten uns Sorgen um dich.«
    »Sarracedo wollte mit mir allein sein. Er schuf ein Scheinhotel und gab mir dort einiges aufzulösen.«
    »Was hat er getan?« fragte Pakka-dee gespannt.
    Nicht nur sein Blick hing an meinen Lippen, als ich berichtete, wie es mir in jenem anderen Hotel ergangen war, auch Fystanat und Thar-pex hörten mir aufmerksam zu.
    »Du kannst froh sein, daß es vorbei ist«, sagte der Gründer des
    »Weißen Kreises«.
    »Du wirst lachen, ich bin froh«, gab ich zurück.
    »Gehen wir?« fragte Thar-pex.
    »Ja«, sagte Pakka-dee. »Jetzt hält mich nichts mehr zurück.« Er legte mir grinsend den Arm um die Schultern und verließ mit mir John Darcels Zimmer.
    Ein schwerer Kampf war zu Ende, und ich freute mich auf zu Hause, auf mein Bett und auf Vicky Bonney, die neben mir liegen würde.
    Als wir das Hotel verließen, sahen wir noch einmal Inspektor Westlake und Sergeant Scarnes. Sie winkten uns zu und stiegen in ihren Dienstwagen.
    Die Schaulustigen gingen ihres Weges, als sie erkannten, daß es nichts mehr
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