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047 - Medium des Mord-Magiers

047 - Medium des Mord-Magiers

Titel: 047 - Medium des Mord-Magiers
Autoren: A.F.Morland
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sie vor.«
    Das Mädchen schüttelte mit mitleidsvoller Miene den Kopf. »Mein armer Joe. Wir unterhielten uns so nett – und nun das… Es ist mir unbegreiflich.«
    »Mach, daß du fortkommst, du gottverdammtes Scheusal!«
    »Joe, Joe…«
    Die Angst packte den Showmaster mit eiskalten Krallen. Er sah den Sergeant näherkommen, das Jackett des Mannes war offen, und der Kolben der Dienstwaffe lugte hervor.
    »Mach dir keine Sorgen, Joe«, sagte Fiona sanft. »Vielleicht mußt du ein paar Wochen in einem Sanatorium ausspannen, aber ich bin zuversichtlich, daß dich die Ärzte wieder hinkriegen.«
    Der Showmaster stand wie unter Strom. Ungeduldig wartete er, bis Sergeant Scarnes den nächsten Schritt machte, dann sprang er auf. Philip Westlake stieß einen überraschten Laut aus.
    Trane riß die Pistole aus Scarnes’ Schulterhalfter und fuhr herum.
    Fiona starrte ihn unerschrocken an, als er die Waffe auf sie richtete.
    Ehe es jemand verhindern konnte, drückte Joe Trane ab. Einmal, zweimal!
    »Trane! Sind Sie wahnsinnig?« brüllte Inspektor Westlake.
    Die Kugeln hieben in Fionas Körper. Das Mädchen taumelte einen halben Schritt zurück, bis sie an die Wand stieß.
    Die zweite Kugel fällte sie. Erst danach vermochten die Polizisten den Showmaster zu überwältigen und zu entwaffnen.
    »Mein Gott, der Mann verübt in unserer Gegenwart auch noch einen Mord!« stöhnte Westlake. »Und noch dazu mit Ihrer Waffe, Sergeant. Wissen Sie, was das für Konsequenzen hat? Wir können unseren Hut nehmen.«
    Trane kauerte geschafft im Sessel.
    Der Inspektor wies auf ihn und sagte zu Barney Scarnes: »Legen Sie ihm Handschellen an – und lassen Sie sich von ihm um Himmels willen nicht noch einmal Ihre Dienstwaffe wegnehmen.«
    Willenlos ließ sich der Showmaster fesseln. Er war davon überzeugt, in Notwehr gehandelt zu haben. Das war kein Mord gewesen. Er hatte Fiona erschossen, um sich und alle, die sich in diesem Zimmer befanden, vor Schaden zu bewahren.
    Die Polizisten hätten ihn nicht fesseln, sondern ihm dankbar sein sollen.
    Dankbar? Wofür?
    Joe Trane war der erste, der es bemerkte, und neuerliche Fassungslosigkeit grub sich in seine Züge. Fiona regte sich wieder. Das waren nicht nur reflexartige Entladungen der Nerven, nein, das Mädchen schickte sich an, sich wieder zu erheben.
    Es hatte den Anschein, als befänden sich in Sergeant Scarnes’ Pistole nur Platzpatronen.
    »Inspektor!« schrie Joe Trane. »Sehen Sie! So sehen Sie doch! Fiona!«
    Das Mädchen stand auf – unverletzt! – lächelte eiskalt und sagte mit einer schaurig sanften Stimme: »Gefesselt, ja, Joe, so habe ich dich am liebsten. Nun kannst du dich nicht mehr wehren!«
    ***
    Ich verließ den Keller. Als ich oben ankam, eilten mir Daryl Crenna, Mason Marchand und Brian Colley entgegen.
    »Was ist mit dem Geiermonster, Tony?« fragte Marchand alias Fystanat.
    »Erledigt«, antwortete ich. »Und was ist mit dem Mädchen?«
    »Ein Sanitäter kümmert sich um sie.«
    Es kam zwischen den Männern aus der Welt des Guten und mir zu einem knappen, wichtigen Informationsaustausch.
    »Freut mich, daß du hier mitmachst, Tony«, sagte Pakka-dee.
    »Mich auch«, gab ich zurück.
    Thar-pex machte den Vorschlag, das Hotel vorübergehend räumen zu lassen.
    »Das muß die Polizei für uns organisieren«, sagte ich.
    »Richtig«, sagte Pakka-dee, »und dann stellen wir das Haus systematisch auf den Kopf.«
    »Wenn wir Glück haben, finden wir Fiona«, bemerkte Fystanat.
    »Und Sarracedo«, sagte Daryl Crenna.
    »Der hat sich vor meinen Augen aufgelöst«, entgegnete Mason Marchand.
    »Das heißt nicht automatisch, daß er das Hotel auf Nimmerwiedersehen verlassen hat«, sagte Pakka-dee. »Theoretisch kann er sich in einem Zimmer aufgelöst und im Nachbarraum wieder materialisiert haben.«
    »Kommt, ich bringe euch zu Inspektor Westlake!« sagte Fystanat.
    Er grinste. »Der wird Augen machen, wenn er mich wiedersieht, denn damit rechnet er garantiert nicht.«
    ***
    »Siehst du, Joe, jetzt kriege ich dich doch noch«, sagte Fiona triumphierend. »Das hättest du nicht gedacht, wie?«
    »Sergeant!« preßte Inspektor Westlake heiser hervor. »Sagen Sie mal, was ist denn mit Ihrer Waffe los?«
    »Die Pistole ist in Ordnung, Sir.«
    »Aber das Mädchen ist unverletzt!«
    »Dafür habe ich auch keine Erklärung, Sir.«
    Vier Polizisten befanden sich in John Darcels Zimmer – der Inspektor, der Sergeant und die beiden Uniformierten. Fiona beachtete sie nicht, denn diese
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