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047 - Der Schlitzer aus dem Jenseits

047 - Der Schlitzer aus dem Jenseits

Titel: 047 - Der Schlitzer aus dem Jenseits
Autoren: Larry Brent
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mehr.
     
    ●
     
    Er klopfte an
die Tür. Aber niemand öffnete ihm. Dabei war jetzt Geschäftszeit.
    Larry Brent
stand vor der eichenholzgetäfelten Tür, die ein vornehmes Messingschild mit der
Aufschrift: „Shaun Toynbee, Art Director“ trug.
    Doch weder ein
Shaun Toynbee noch eine Sekretärin, die in einem solch stinkfeinen Laden
natürlich nicht fehlen durfte, riefen ein Herein!
    „Okay“,
murmelte Larry. „Dann versuchen wir es mit eigener Kraft.“ Er legte die Hand
auf die Klinke, und die Tür glitt lautlos auf. Die Scharniere rochen nach
frischem Öl. Offenbar war Toynbee ein Feind unnötiger Geräusche. Schon bei
Larrys Eintritt in das Gebäude war dem PSA-Agenten aufgefallen, daß überall
Isolierglas in den Fensterrahmen angebracht war.
    Toynbee hatte
sich sein Büro im achten der insgesamt neun Stockwerke dieses modernen
Bürohochhauses eingerichtet. Hier oben war es still, und die Geräusche der
Straße verebbten vollkommen.
    X-RAY-3 fragte
sich, ob Toynbee den Termin vielleicht versäumt hatte? Es war telefonisch
abgesprochen, daß der Agent zwischen zwölf und eins im Büro sein würde. Eine
genauere Angabe war nicht möglich gewesen, da Barry damit rechnen mußte, daß
wegen des schlechten Wetters seine Maschine in London überhaupt nicht landen
konnte. Aber eine Umleitung war nicht erfolgt. In Heathrow draußen war der
Nebel nicht so dicht wie in unmittelbarer Nähe der Themse.
    Larry Brent
steckte seinen Kopf durch den Türspalt und blickte in den Raum. Was er sah, war
dazu angetan, ihm ein Grinsen auf die Lippen zu zaubern.
    Über dem
massigen Schreibtisch, der mitten in dem exklusiv eingerichteten Büro stand,
lag jemand quer.
    Larry Brent
starrte auf ein dralles, rundes Hinterteil, zwei braune, feste Schenkel, die
unter dem hochgerutschten Lochkleid hervorschauten.
    „Wirklich
reizend“, machte Brent sich bemerkbar. „Läßt Mister Toynbee seine Freunde immer
auf diese Weise begrüßen, mein Kind?“
    Das Kind
wirbelte herum. Hauteng spannte sich das weiche Lochkleid über den prallen
Formen. Wenn die Trägerin mal tief durchatmete, war zu befürchten, daß die
großen Maschen nicht mehr hielten und die Löcher sich erweiterten.
    Das Kind war
kein Kind mehr. Es war um die zwanzig. Löwenmähnchen, wilde Locken, die das
schmale, interessante Gesicht rahmten, große dunkle Augen, die frech blickten.
    Die junge Dame
war sich ihrer Reize bewußt, und so etwas wie Erschrecken schien sie nicht zu
kennen.
    „Haben Sie
sich satt gesehen? Ein Gentleman klopft übrigens an.“ Frage und Feststellung
klangen wie ein Satz aus ihrem Mund.
    „Fangen wir
mit der Feststellung an: Ich habe angeklopft, also bin ich ein Gentleman. Sie
haben mich jedoch nicht gehört, Miß… Zu sehr beschäftigt. Haben Sie Ihren Chef
gesucht? Liegt er unterm Tisch? - Zur Frage: Der Anblick hat nicht entsetzt.
Haben Sie noch mehr solcher Reize zu bieten?“
    „Nicht für
jedermann“, lautete die knappe Erwiderung. Ihre roten, frischen Lippen
schmollten.
    „Wer sagt
Ihnen, daß ich jedermann bin?“ Larry Brent ging auf sie zu. Sie blickte ihn an.
In ihrem Blick las er, daß er ihr gefiel.
    Dieser
großgewachsene, schlanke, sportliche Amerikaner im blaugrauen,
maßgeschneiderten Anzug verfehlte seine Wirkung auf Frauen nicht. Es wäre auch
das erste Mal…
    Sie lächelte.
Es war ein Lächeln, das viel versprach. Larry sagte: „Ich werde von Mister
Toynbee erwartet. Das ist mein geschäftlicher Auftrag. Hätte ich gewußt, daß
ich von Ihnen empfangen würde, hätte ich eine frühere Maschine genommen.“ Er
seufzte.
    „Mister
Toynbee hat unerwartet Besuch bekommen. Eine Geschäftsbesprechung, Mister…“ Sie
klapperte mit den künstlichen Augenwimpern.
    „Brent. Sie
dürfen mich Larry nennen. In meiner Verwirrung habe ich vergessen mich vorzustellen.
Was einem in seinen alten Tagen noch alles passieren kann…“
    „Mister Brent,
ah ja, Mister Toynbee hat mir Ihren Namen genannt.“
    „Wunderbar!
Dann sind wir beide uns ja gar nicht mehr so fremd. Wie stehen meine Aktien?“
    „Nicht
schlecht. Wenn ich Sie richtig einschätze, dann haben Sie den Wunsch, mit mir
essen zu gehen.“
    X-RAY-3 machte
ein erstauntes Gesicht. „Sie haben nicht nur einen interessanten Körper,
sondern auch zumindest einen ebenso erstaunlichen Geist. Können Sie Gedanken
lesen?“
    „Zum Glück
nicht.“
    „Was heißt
hier zum Glück nicht? Es würde Ihnen nur schmeicheln.“
    „Danke!“
    „Oder können
Sie sich vorstellen,
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