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047 - Der Schlitzer aus dem Jenseits

047 - Der Schlitzer aus dem Jenseits

Titel: 047 - Der Schlitzer aus dem Jenseits
Autoren: Larry Brent
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er in Barrings Haus. Es blieb eine ruhige Nacht. Auch am
zweiten Tag schrieben Barring und Darkley in ihre Beobachtungsbücher: „Keine
besonderen Vorkommnisse.“
    Am dritten Tag
setzte der Nebel schon am frühen Nachmittag ein.
    Aus den
vorangegangenen Nebeltagen wußte man, was in diesen Nächten geschehen war.
    Barring und
Darkley waren voller Aufmerksamkeit.
    Abends gegen
neun zeigte Loretta erste Symptome einer einsetzenden Trance. Darkley war
sofort bei ihr. In den beiden Tagen zuvor hatte er die Spanierin mehrmals in
Tiefenhypnose versetzt und sie auf ein Stichwort eingestellt, worauf sie sofort
reagierte.
    Dieses Wort
hieß: Compara.
    Er sagte:
„Compara“, und sofort veränderte sich die Haltung Lorettas. Die Spannung und
Unruhe fielen von ihr. Sie legte sich - im Halbschlaf - zurück und schloß die
Augen. Mit jeder Minute, die verging, wurde ihr Hypnoseschlummer tiefer.
    Ihr Bewußtsein
sackte in unbekannte Tiefen ab.
    „Jetzt wird
sich herausstellen, wer stärker ist“, murmelte Darkley. Sein schmales, ovales
Gesicht mit der randlosen Brille war eine einzige Anspannung.
    Loretta
schlief. Ihr Zustand erinnerte an den todesähnlichen Trancezustand, den Larry
bei ihr erlebt hatte. Aber er war doch ein wenig anders.
    Ein
Nebelmantel legte sich in dieser Nacht um London. Jack the Rippers
Lieblingsatmosphäre! Würde das hypnotisierte Medium trotz aller
Vorsichtsmaßnahmen die Aura Jack the Ripper aufnehmen, und würde das gleiche
grausame Geschehen London in seinen Bann ziehen wie vor zwei Tagen?
    Warten, hieß
die Devise. Vorgesorgt hatte man. Scotland Yard hatte alle verfügbaren
Polizeistreifen mobilisiert. Sämtliche Streifengänge der Bobbys waren verstärkt
worden. Aber das alles brauchte nicht viel zu bedeuten. Das Phantom konnte
irgendwo unvermutet in einem Haus auftauchen und in seinem Blutrausch abermals
zuschlagen.
    Doch es trat
etwas ein, womit niemand gerechnet hatte. Selbst Darkley warf es fast um.
    Loretta
schrie. Ihr Körper bäumte sich auf, und noch ehe Larry Brent, Dr. Barring und
Professor Darkley die Ursache sahen, erblickten sie eine furchtbare Wirkung.
    Aus den Poren
der Spanierin quollen dunkelrote Blutstropfen! Ein Blutfaden lief haarfein aus
ihrem linken Mundwinkel…
     
    ●
     
    Wie von einer
Tarantel gestochen, sprang Darkley auf.
    „Das kann
nicht wahr sein!“ Die Stimme des mit parapsychologischen Phänomenen vertrauten
Wissenschaftlers zitterte vor Angst und Entsetzen.
    Er wollte Loretta
sofort wecken. Aber dazu war es zu spät!
    Fünf lange
Fleischmesser wurden plötzlich sichtbar, und sie steckten bis zum Heft in ihrem
Körper!
     
    ●
     
    Die Spanierin
lag da wie eine Wachspuppe. Ihr Atem stand still. Auf dem bleichen, schmalen,
vergeistigten Gesicht lag ein ruhiges Lächeln.
    Larry war wie
vom Blitz getroffen. „Was ist jetzt geschehen, Darkley?“ fragte er rauh.
    „Ich kann es
nur erraten, ich weiß es nicht. Es hat ein Kampf stattgefunden, zwischen
seelischen und geistigen Kräften, die wir nicht kennen. Oder - Loretta war sich
ihrer eigenen Lage voll bewußt - sie hat dieses Ende selbst herbeigeführt. Das
halte ich für am wahrscheinlichsten. Mit der Tiefenhypnose konnten wir - das
ist anzunehmen - die Aura Jack the Rippers überwinden, aber ihre eigenen, die
ihr innewohnenden Kräfte konnten wir nicht einkreisen…“
    Das alles
fügte er erklärend hinzu, nachdem er die Spanierin eingehend untersucht hatte
und nichts mehr anderes feststellen konnte als ihren Tod.
    „… vielleicht
waren ihr auch geheime Mächte behilflich, dieses Ende herbeizuführen. Wir
stehen erst am Anfang der Geisterkunde, manches ist uns bekannt, aber es ist
wie bei einem Schiffer, der erst die Binnengewässer erforscht, ehe er sich auf
den weiten Ozean wagt.“ Darkley setzte diese Ausführungen mit belegter Stimme
fort. „Ich war selbst schon Zeuge von Apportionen. Ich sah zum Beispiel ein
Medium, das apportierte Nägel und Nadeln, Kieselsteine und sogar Büroklammern.
Völlig unsinniges Zeug! Es erschien auf dem Körper. Diese Dinge sind verbrieft!
Loretta ging einen Schritt weiter. Sie apportierte Messer - und stieß sie sich
selbst in den Körper!
    Die
Geisterwelt steckt voller Geheimnisse, und wenn man Menschen spricht, die
Begegnungen mit okkulten Erscheinungen hatten, dann hört sich das an wie die
Geschichten eines Irren, wie Märchen aus einem anderen Land. - Ihr werdet es
nicht für möglich halten, wenn ich jetzt sage, daß auch wir, gewöhnliche
Menschen, ständig von
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