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047 - Der Schlitzer aus dem Jenseits

047 - Der Schlitzer aus dem Jenseits

Titel: 047 - Der Schlitzer aus dem Jenseits
Autoren: Larry Brent
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Taschenlampe an.
    Winters zuckte
zusammen. „Ich möchte Sie bitten, die Lampe nicht in der Nähe des Hauses zu
benutzen, Sir. Das elektrische Strahlenfeld könnte sich störend auf gewisse
Faktoren auswirken, die…“ Er fuhr nicht fort. Blitzschnell warf er einen Blick
auf die Fotografie und den Namen und reichte die Karte zurück. Larrys Lizenz
ließ er sich erst gar nicht zeigen.
    Higgins
schaltete die Lampe aus.
    „Wann war die
Seance zu Ende?“ erkundigte sich Brent, während sie zum Haus gingen.
    „Gegen halb
zehn etwa“, antwortete Winter bereitwillig. „Es klappte heute nicht so recht,
wie es sollte. Da ist es besser, man bricht rechtzeitig eine solche Sitzung
ab.“
    „Und Sie waren
von diesem Zeitpunkt an nicht im Bett?“
    Es war zwei
Uhr morgens.
    Horace Winter
zögerte. Larry erfaßte diese Unsicherheit wie ein Signal.
    „Nun, ich -
ich bin ein Nachtmensch. Ich schreibe oft. Ruhe und Stille sind dabei die
besten Verbündeten.“
    „Sie sind
Schriftsteller?“
    „Nun“, mit
einer theatralischen Geste winkte er ab. „So kann man das nicht bezeichnen. Ich
schreibe Artikel für okkulte Fachzeitschriften.“
    Er atmete
innerlich auf. Das war noch mal gutgegangen.
    Zunächst
wollte er sich nicht ins Bockshorn jagen lassen. Er mußte sich vorerst
vollkommen neutral geben.
    „Und davon
kann man leben?“
    „Es geht. Ich
arbeite für mehrere.“
    „Hmm.“ Larry
sah sich in der Dämmerung um, die sie umgab, als sie das Haus betraten.
    „Auch hier
gibt es kein Licht, außer Kerzenschein eben“, entschuldigte sich Winter. „Sie
müssen das verstehen.“
    „Ja,
natürlich. Das verstehen wir.“ Brent ließ sich den Sitzungsraum zeigen. Er
hörte sich auch das akustische Protokoll dieses Abend an. Die Stimme der durch einen Unfall ums Leben gekommenen Caroline füllte die
Dämmerung aus.
    Higgins
lockerte sich den Knoten seiner Krawatte. Es war nicht besonders warm in diesem
Raum, aber der Chiefinspektor geriet doch ins Schwitzen.
    „Wir haben
Mister Hunter gesprochen“, sagte X-RAY-3 zu Winter. „Die Warnung an Miß Linda
Davon ist uns durch ihn bekannt geworden. Und deshalb kommen wir hierher.“
    „Miß Davon ist
- hat…?“ stammelte Winter. Er bekam den Satz nicht recht zusammen.
    „Wurde
furchtbar zugerichtet, um es präzise auszudrücken! Die Ärzte kämpfen um ihr
Leben! Es besteht wenig Hoffnung, daß sie durchkommt…“ Larry Brent betonte
jedes Wort.
    „Aber - wie -
und warum befragen Sie mich deshalb?“ Die Hand, mit der Winter die Kerze hielt,
zitterte.
    „Es ist doch
zumindest beachtenswert, daß die Gefahr auf Anhieb eintrat“, sagte Larry
scharf. Horace Winter gefiel ihm nicht.
    Dieser
schnaufende Mann versuchte etwas zu verbergen, oder von irgend etwas
abzulenken. Wußte er mehr, als er zugab?
    Larrys präzise
Fragen hagelten nur so auf Winter ein, daß Higgins sich wunderte, welche
Zusammenhänge der Amerikaner darin sah und wie er versuchte Winter aufs
Abstellgleis zu schieben. Der Zirkelleiter sollte sich in Widersprüche
verwickeln. Und das tat er gründlich. Er war diesem geschulten und ihm in jeder
Hinsicht überlegenen Agenten nicht gewachsen. Das Frage- und Antwortspiel, das
Larry abzog, war eine Show für sich.
    „Ich weiß
nichts Näheres über den Mord, Mister Brent! Ich kann nur das wiederholen, was
wir aufgrund unserer Seance aus dem Jenseits empfingen, und…“
    „Ich habe
nicht von Mord gesprochen, Mister Winter! Ich sprach von einer Gefahr! Wir
kommen Sie darauf, daß an Miß Davon - ein Mord geschehen sein soll?“
    Winters Augen
flackerten. „Ein Mord? Aber ich habe doch nicht…“
    „Doch, Sie
haben von Mord gesprochen!“
    „Nun, das ist
durchaus möglich.“ Er zuckte die Achseln. „Wenn Scotland Yard hier auftaucht
und Erkundigungen darüber einzieht, ob sich eine Warnung aus dem Jenseits
erfüllt hat - dann ist doch verständlich, daß der erste Gedanke sein muß: es
ist etwas geschehen, was nicht auf natürliche Weise zu klären ist.“
    „Und dann muß
man in diesem Zusammenhang bedenken, daß in der letzten Nacht in London zwei
unerklärliche Morde passiert sind“, sagte Larry wie zufällig. „Warum sollte Miß
Davon - zufällig - auf dem Heimweg nicht das gleiche Schicksal ereilt haben,
nicht wahr?“
    Horace Winter
nickte, ohne zu bemerken, daß diese Feststellung Brents die Falle war, in der
er hängenblieb. „Ja, die Morde gestern haben die Gemüter aller Londoner erregt.
Ich mußte auch sofort daran denken.“
    „Miß Davon
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