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047 - Der Schlitzer aus dem Jenseits

047 - Der Schlitzer aus dem Jenseits

Titel: 047 - Der Schlitzer aus dem Jenseits
Autoren: Larry Brent
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Der Schlüssel steckte noch im Schloß,
und Linda Davons Handtasche, mit häßlichen großen Blutflecken verunziert, lag
am Boden.
    Hunter hob sie
auf, ohne Linda loszulassen.
    Er stieg die
Treppe empor. Sein Denken hatte ausgesetzt. Erst als er im Wohnzimmer stand,
wurde ihm bewußt, daß er auf dem Weg nach oben auf eine in der Tür stehende
Hausbewohnerin gestoßen war, die auf den Lärm und den Schrei unten vor dem Haus
aufmerksam geworden war.
    Die Frau hatte
ebenfalls einen spitzen Schrei ausgestoßen, als sie des
roten, aufgerissenen Körpers ansichtig wurde, und war auf der Schwelle
ohnmächtig geworden.
    Frank Hunter
legte Linda Davon auf das Sofa, ungeachtet der Tatsache, daß das Blut das
Möbelstück beschmutzte. Doch darauf kam es nicht mehr an.
    Er ging zum
Telefon, rief Scotland Yard und einen Arzt.
    Die Zeit
verging. Sie kam ihm vor wie eine Ewigkeit.
    Das Ganze war
ein Alptraum, der nicht enden wollte. Linda atmete schwach, ihr Gesicht war
eingefallen. Sie hielt die Augen geschlossen.
    „Ich hätte
dich nicht allein lassen sollen“, murmelte er. „Es war mein Fehler - ich habe
daran geglaubt - an die Warnung - Caroline hatte recht - aber daß es so schnell
- und auf diese Weise…“
    Frank Hunter
schüttelte den Kopf. So gerne hätte er jetzt etwas unternommen. Eine oder auch
zwei Verletzungen hätte er versorgen und die Blutungen durch einen geschickt
angelegten Verband stillen können.
    Aber zehn,
zwölf oder zwanzig Stiche im Körper… Wo sollte er da anfangen?
    Linda sah
furchtbar aus. War es noch seine Linda? Das Opfer eines Verrückten, das Opfer
des Bauchaufschlitzers, der gestern zum ersten Mal im Nebel zugeschlagen hatte?
    Dann kam die
Polizei. Und der Arzt. Er machte ein ernstes, besorgtes Gesicht. Lindas Puls
war schwach. Sie reagierte nicht mehr, wenn man ihren Namen rief.
    Hunter machte
seine Aussage. Einer der Inspektoren war dafür, umgehend Chiefinspektor Higgins
zu benachrichtigen. Er befände sich im Augenblick im Haus von Mr. Toynbee in
Chequers.
     
    ●
     
    Higgins und
die beiden PSA-Agenten kamen gerade zurück, als der Scotland Yard-Mann zum
Telefon gebeten wurde.
    „Das Rennen
geht weiter“, sagte Higgins müde zu Brent, als er die Nachricht entgegennahm.
Larry und Iwan erfuhren die furchtbare Neuigkeit.
    „Pro Nacht
zwei Leichen - das über den ganzen Herbst hin.“ Kunaritschew schüttelte den
Kopf. „Das wird ein bißchen zuviel. Wenn das so weitergeht, kann X-RAY-1 die
ganze PSA hier in London und Umgebung einsetzen.“
    „Die
Nebelnächte hatten eine magische Anziehung auf Jack the Ripper“, bemerkte
Higgins. „Was Mister Kunaritschew da sagt, hört sich im ersten Moment ein wenig
übertrieben an. Aber wer die Geschichten um den roten Jack kennt, der weiß, daß
dies durchaus im Bereich des Möglichen liegt!“
    Kunaritschew
bekam den Auftrag, in Chequers zu bleiben. Myriam Toynbee ging es den Umständen
entsprechend gut. Das Messer war nicht tief in die Brust gedrungen und hatte
keine lebenswichtigen Organe verletzt. Man konnte deshalb ambulant behandeln,
und ein Krankenhausaufenthalt war nicht notwendig.
    Doch dies
alles konnte nur ein Vorspiel sein. Vielleicht würde der unheimliche Mörder
zurückkehren, um sein Werk, bei dem er gestört worden war, zu vollenden?
    „Laßt alle
Lichter im Haus brennen“, sagte X-RAY-3 noch, ehe er mit Higgins zu dem
bereitstehenden Bentley eilte. Der Russe wußte, wie das gemeint war. Wenn
Larrys Theorie stimmte, dann hatte nicht der Laserstrahl, sondern allein das
elektrische Feld, das durch den Strahl aufgebaut worden war, den unheimlichen
Mörder aus dem Jenseits vertrieben. Trotz dieser Sicherheit, die erreicht war,
wußte X-RAY-7, daß an Nachtruhe für ihn vorerst nicht zu denken war. Er saß
neben der bleichen Myriam Toynbee und ließ sie und die Umgebung des Zimmers
keine Sekunde aus den Augen, während der Amerikaner mit Chiefinspektor Higgins
Richtung London raste.
     
    ●
     
    Als sie
eintrafen, war Linda Davon schon nicht mehr da. Sie lag in einem Londoner
Krankenhaus, und ein Operationsteam kämpfte verzweifelt um ihr Leben.
    Larry Brent
und Chiefinspektor Higgins fanden einen völlig verstörten Frank Hunter vor. Mit
ein paar Worten waren die beiden Männer durch den Ermittlungsbeamten in das
Notwendigste eingeweiht. Dennoch mußte Hunter auch seine detaillierte
Schilderung an Brent und Higgins weitergeben.
    Er verschwieg
auch nicht, daß Linda gewarnt worden war.
    Hier hakte
Larry nach. Er erfuhr von der
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