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0469 - Tödlicher Flammengruß

0469 - Tödlicher Flammengruß

Titel: 0469 - Tödlicher Flammengruß
Autoren: Jason Dark
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Aber Sie könnten ja morgen noch einmal wiederkommen.«
    »Nein, sie brauchen nicht noch einmal kommen.«
    Wir hörten die Stimme und drehten uns um. Von uns unbeachtet, hatte ein Mann die Tür leise geöffnet und den Raum betreten. Er stand dicht vor der Schwelle und drückte mit beiden Händen seine Mantelschöße zurück. Hinter den Gläsern der Brille blickten seine Augen ärgerlich. Der Wind hatte sein blondgraues Haar zerzaust, so daß es fast wie Draht um seinen Kopf wuchs.
    Margret stand auf. »Gut, daß du kommst, Herbert. Diese beiden Gentlemen wollten dich sprechen.«
    »Aber ich sie nicht.«.
    Margret warf uns einen bedauernden Blick zu und hob auch die Schultern. Ihr Mann deutete zur Tür. »Gehen Sie endlich!«
    Ich versuchte es trotzdem. »Wollen Sie uns nicht trotzdem noch anhören?«
    »Nein.«
    »Es geht um Ihren Vorteil.«
    »Den können mir keine Fremden verschaffen«, erwiderte er giftig und funkelte uns an.
    »Als Autor sollte man da nicht so starr denken.«
    »Das meine ich auch, Herbert«, sagte seine Frau und ging auf ihn zu. »Denke daran, daß deine Bücher bestimmt auch im Ausland Erfolge werden. Ich glaube fest daran.«
    »Aber ich nicht.«
    »Weshalb zweifeln Sie?«
    Er ging auf meine Frage nicht ein und beschäftigte sich mit seiner Frau. »Hör auf, Margret! Ich weiß genau, was ich tue. Ich habe meine Bücher in Englisch geschrieben, da steht mir der Markt offen. Auf den Rest bin ich nicht scharf.«
    Margret Friday hob die Schultern und ließ den Arm ihres Mannes los. »Tut mir leid«, sagte sie an uns gewandt. »Sie haben ja selbst erlebt, daß mein Mann da anders denkt als ich.«
    Ich quälte mir ebenso wie Suko ein Lächeln ab, hatte aber noch einen Einwand. »Sollen wir nicht noch einmal wiederkommen, Mr. Friday? Vielleicht paßt es Ihnen später besser.«
    »Nein, ich will Sie nicht mehr sehen!«
    Da konnten wir nichts machen, uns höchstens über das Benehmen des Mannes wundern. Ich wunderte mich allerdings darüber, welch eine Abneigung uns dieser Mann entgegenbrachte. Das grenzte schon an eine Feindschaft. Dabei hatten wir ihm nichts getan.
    Er drehte sich hart um, ließ uns stehen wie zwei Schulbuben und schritt die Treppe hoch.
    Margret Friday hob mit einer etwas verlegen wirkenden Geste die Schultern. »Es tut mir leid, ich möchte mich für meinen Mann entschuldigen. Ich habe nicht wissen können, daß er so reagiert.«
    »Ist er denn immer so?«
    Sie schaute zunächst die Treppe hoch. Erst als sie sah, daß ihr Mann dort nicht stand, gab sie die Antwort, kam aber trotzdem nahe an uns heran und flüsterte die Worte. »In der letzten Zeit war er etwas unleidlich. Sie wissen ja, mit welchen Problemen er sich beschäftigt. Das geht nicht so ohne weiteres an einem Menschen vorbei. So etwas hinterläßt schon Spuren, sage ich Ihnen.«
    »Sicher. Was wären es für Probleme?« fragte Suko.
    »Ich blicke da auch nicht so genau durch. Doch einfach hat er es nicht gehabt.«
    »Wer hat das schon?«
    »Bei meinem Mann ist es anders. Er besitzt gewissermaßen ein zweites Ich, gegen das er ankämpfen muß.«
    »Ach«, sagte ich.
    »Ja, sein Unterbewußtsein ist besonders stark ausgeprägt. Das kann eine Last sein.«
    »Und wie macht sie sich bemerkbar?«
    Margret hob die Schultern. »Herbert hat Dinge erlebt, die kaum zu verkraften sind.«
    »Können Sie da genauer Auskunft geben?«
    Sie schaute mich groß an und schüttelte den Kopf. »Um Himmels willen, nein. Ich weiß gar nichts. Ich denke nur daran, daß er sich in etwas hineinsteigert. Und es hängt mit diesem Haus zusammen, da bin ich mir ganz sicher.«
    »Was ist das für ein Haus?« fragte ich.
    »Sie können es von hier aus sehen. Offiziell ist es unbewohnt, aber ich glaube nicht daran.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Das ist alles nicht einfach. Ich weiß es von meinem Mann, obwohl er nichts darüber gesagt hat. Dort im Haus muß es jemand geben, mit dem er Kontakt hat.«
    »Nannte er Namen?«
    »Ja und nein. Es ist komisch. Er nannte nur immer seinen eigenen, verstehen Sie?«
    »Nein.«
    »Sein Pseudonym Dariolo. Darüber hat er immer gesprochen. Er hat es so sehr in den Vordergrund gestellt, daß es mir schon fast unheimlich war. Aber wie es genau zusammenhängt, weiß ich auch nicht.«
    »Sie geben aber dem Haus die Schuld«, sagte Suko.
    »Zumindest einen großen Teil.«
    Der Inspektor nickte. »Das ist doch immerhin schon etwas. Wir werden uns bestimmt…«
    »Margret!«
    Der Ruf klang scharf durch die Diele, und die
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