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0469 - Tödlicher Flammengruß

0469 - Tödlicher Flammengruß

Titel: 0469 - Tödlicher Flammengruß
Autoren: Jason Dark
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mich wieder aufzurichten. Die Erinnerung an die U-Bahn-Station kam zurück. Da hatten wir den zerstörten Wagen gesehen und von den Menschen keine Spur. Nicht einmal Asche.
    Auch hier sah ich nichts, und ich suchte Suko.
    Schwer atmete ich aus. Drehte mich dabei, rief dann den Namen meines Freundes, weil ich einfach nicht glauben konnte, daß er ohne weiteres verschwunden war.
    Ich bekam keine Antwort.
    Und auch von der unheimlichen Gestalt entdeckte ich keine Spur. Das aber mußte dieser geheimnisvolle Abflammer gewesen sein. Er hatte uns bewiesen, daß wir uns auf der richtigen Spur befanden.
    Nur - was nutzte uns das? Die andere Seite war schneller gewesen.
    Obwohl es keinen Sinn hatte, suchte ich die Stelle ab, wo Suko gestanden hatte. Das Feuer hatte ihn erwischt und spurlos verschwinden lassen.
    Mein Blick fiel natürlich auf die Tür. Ich ging davon aus, daß der Abflammer dort erschienen war, und jetzt hatte ich einen Grund, das Haus zu betreten.
    Dazu kam es vorerst nicht, denn hinter mir vernahm ich Schritte. Sehr langsam, fast gemütlich. Im Gegensatz dazu flirrte ich herum und schaute in Herbert Fridays Gesicht.
    Er stand da, blickte mich ein wenig verwundert an, wie mir schien, und lächelte dann kalt. »Wo ist denn Ihr Partner geblieben, Mr. Sinclair?«
    Den Spott konnte ich in diesem Augenblick nicht vertragen. Bevor der andere Kerl sich versah, war ich bei ihm und hatte ihn gepackt. Ich mußte einfach so handeln, um vor mir selbst bestehen zu können. Mit beiden Händen umklammerte ich seine Schultern und schüttelte ihn durch. Plötzlich hatte er Angst. Er sah aus, als wollte er um sich schlagen, die Brille verrutschte, und ich schrie ihn an. »Sie wissen ganz genau, wo er steckt. Raus mit der Sprache, Friday, was haben Sie mit ihm gemacht? Wo steckt er?«
    Der Autor konnte nicht antworten. Er sah so aus, als würde er keine Luft bekommen. Sein Gesicht war hochrot angelaufen. Hätte ich ihn jetzt losgelassen, wäre er rücklings die Treppe hinabgefallen.
    So zog ich ihn wieder vor.
    »Eine Antwort, Friday. Ich will eine Antwort haben!«
    »Lassen Sie mich los!« keuchte er. »Okay, ich lasse Sie.« Meine Hände fielen herab. Er schüttelte und drehte sich, mußte erst einige Male Luft holen, bevor er mich wieder anschauen konnte.
    Ich nickte ihm zu. »Und jetzt will ich eine Erklärung von Ihnen haben. Aber sofort.«
    »Sie hätten nicht herkommen sollen.«
    »Das sind wir aber. Und ich werde auch bleiben.«
    »Das habe ich befürchtet. Das Feuer ist zu stark. Es hat Ihren Kollegen geholt.«
    »Mich aber nicht.«
    »Wieso, ich…?« Er war ein wenig durcheinander. »Haben Sie neben dem Feuer gestanden?«
    »Nein, in der Mitte.«
    »Und Sie sind…«
    »Ich lebe noch, wie Sie sehen. Ich habe auch nicht vor zu sterben, auch wenn Sie noch einmal das Feuer auf mich schleudern. Ich bin gegen diese Dinge gefeit.«
    Er begann zu lachen. »Ich soll das Feuer auf Sie geschleudert haben?«
    »Wer sonst?«
    »Nein, das war ich nicht. Das war ein anderer. Ein viel Stärkerer als ich. Er zieht die Menschen in seinen Bann, denn ihm ist es gelungen, das Feuer zu beherrschen.«
    »Wie schön für ihn. Und wer ist das?«
    Der Autor hob die Schultern. »Das können Sie sich vielleicht denken, wenn ich Ihnen etwas von einem zweiten Ich erzähle, das Gestalt angenommen hat.«
    »Ihr zweites Ich?«
    »Ja.« Er lächelte. »Ich kann es auf die Reise schicken. Es schützt mich, es ist mein Schutzengel. Die in meinem Unterbewußtsein geborene Gestalt ist existent. Das ist einmalig, ich weiß, aber ich habe lange Forschungen betrieben, um das herauszubekommen. Was Sie hier erlebt haben, ist einmalig. Mein zweites Ich ist der Beherrscher des Feuers. Es schickt die Flammen, es sorgt dafür, daß sie die Menschen einhüllen und…«
    »Ja, verbrennen!« sagte ich.
    »Wirklich?« fragte Friday. »Glauben Sie wirklich, daß sie verbrannt sind?« Er breitete die Arme aus und drehte sich. »Schauen Sie doch mal in die Runde. Wo liegt denn die Asche? Oder haben Sie schon nachgeschaut und etwas von ihr gesehen, bevor unter Umständen der Wind sie verweht hat?«
    »Aschelos verbrannt«, flüsterte ich. »Wie kann das sein?«
    Friday hob die Schultern. »Gehen Sie immer davon aus, daß die Menschen verbrannt sind?«
    »Muß ich das nicht?« fragte ich scharf.
    »Nein, eigentlich nicht. Manchmal gibt es eben besondere Dinge, über die Sie nachdenken sollten, Mr. Sinclair. Die Phantastik unseres Geistes kann Grenzen und Mauern
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