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0469 - Der Tod fliegt mit

Titel: 0469 - Der Tod fliegt mit
Autoren: Unbekannt
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würde.
    Ich versuchte, Fellmer Lloyd telepathisch zu erreichen.
    Aber Lloyd befand sich auf der MARCO POLO, und mein Flaggschiff lag unter einem Paratronschirm, der keine telepathischen Impulse durchließ, Nur bei planmäßigen Teleportationen wurde der Schirm einen winzigen Spalt breit geöffnet.
    Mentro Kosum bewegte sich ächzend und sank kraftlos wieder zurück.
    „Mist!" sagte er.
    Er hatte recht.
     
    2.
     
    Das erste, was ich nach der Rematerialisierung hörte, war ein gellender Schrei. Ihm folgte ein schwerer dumpfer Fall.
    Ich blickte verwundert auf die uniformierte Takererin, die vor uns auf dem dicken bunten Teppich eines Arbeitszimmers lag. Sie mußte über unser plötzliches Erscheinen erschrocken sein, aber anstatt zur Waffe zu greifen, die sie in ihrem Gürtelhalfter trug, war sie in Ohnmacht gefallen.
    „Schwarzes Gespenst macht Horror" bemerkte Merkosh, der auch der „Gläserne" genannt wurde, weil sein größtenteils transparentes Fleisch seine Innereien nur unvollkommen vor den Blicken Neugieriger verbarg.
    Ras Tschubai grinste.
    „Schwarz ist schön, mein Lieber. Wußten Sie das nicht? Ich glaube eher, daß die Dame Sie für einen Geist hielt. - Nein, lachen Sie nicht", rief er schnell, als Merkosh Anstalten machte, seinen Mund zu einem Trichter zu verformen. „Wir wollen Opus Tausend nicht zerstören."
    Der terranische Teleporter wandte sich an mich.
    „Was tun wir mit der Bewußtlosen, Ganjo?"
    „Ex-Ganjo", korrigierte ich ihn und lächelte traurig. Wenn ich vor zweihunderttausend Erdjahren noch Ganjo von Gruelfin gewesen wäre, hätten die Takerer niemals die Vorherrschaft errungen. „Wir lassen sie liegen."
    Ich sah auf meinen Individualorter, den ich oberhalb des Kommandoarmbands am Unterarm trug. Die Anzeigescheibe zeigte einen Wirrwarr starker und schwacher Impulse. Der Regierende Direktor von Leffa war noch zu weit entfernt, als daß seine Impulse die anderen überlagert hätten.
    „Teleportieren Sie uns bitte weiter, Tschubai", sagte ich. „Schekret scheint sich nicht im Hauptquartier aufzuhalten. Versuchen wir es im Verwaltungsturm, den wir von der MARCO POLO aus gesehen haben."
    Ras Tschubai nickte und streckte die Hände aus.
    Merkosh nahm die eine, ich die andere. Ein ziehender Schmerz jagte vom untersten Wirbel meines Rückgrats bis in meinen Schädel, aber als ich ihn wahrnahm, befanden wir uns bereits auf dem Dach des sogenannten Verwaltungsturmes.
    Laut Messungen vom Schiff aus war der Turm sechshundert Meter hoch und durchmaß zweihundert Meter, ein mehr wuchtiges als schönes Bauwerk, das aus vorgefertigten Scheibenetagen zusammengesetzt worden war.
    Von hier aus hatte man einen ausgezeichneten Blick über das Stadtgebiet von Opus Tausend, den Raumhafen an einem Ende und dem blaugrünen Binnensee mit der Insel am anderen.
    Die MARCO POLO schien von hier aus ein hellstrahlender riesiger Ball zu sein, der über der Insel schwebte. Einzelheiten waren durch das dimensional übergeordnete Energiegefüge des Paratronschirmes nicht zu erkennen.
    In der Stadt herrschte reges Leben. Nach der anfänglichen Aufregung hatten die Bewohner sich offensichtlich mit der Anwesenheit des terranischen Raumgiganten abgefunden und führten ihr ursprüngliches Leben weiter.
    Einen Herzschlag lang wurden meine Blicke vom Haß getrübt. Ja, ich haßte die Unterdrücker meines Volkes. Vielleicht hatten sie die Ganjasen ausgerottet; ich hatte immer noch keine erfolgversprechenden Spuren gefunden.
    Ich hätte nicht gezögert, diese Stadt und diesen Planeten zu vernichten. Mein terranischer Freund aber wollte mir nicht helfen. Ihm war nur daran gelegen, die Interessen seiner Menschheit zu vertreten.
    „Ich dachte, Sie suchen Schekret, Sir", mahnte Tschubai ungeduldig.
    Merkosh kicherte hohl und aufreizend. Ich blickte den Gläsernen wütend an, da formte er seinen Rüsselmund zu einem Trichter, eine warnende Geste.
    Wenn Merkosh mit trichterförmig verformtem Mund lachte, verwandelte sich in weitem Umkreis feste Materie in Staub. Er konnte die Stadt zerstören, wenn er wollte, aber Tschubais kaltes Lächeln bewies, daß der Teleporter den Gläsernen eher erschießen würde als so etwas zuzulassen.
    Merkosh begriff und schloß den Mund.
    Ich überprüfte wiederum meinen Individualorter.
    Diesmal entdeckte ich die deutliche elektronische Spur einer Impulsserie, die die anderen an Intensität übertraf.
    Schekrets Individualimpulse!
    Als Befehlshaber eines wichtigen takerischen Geheimplaneten war
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