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0469 - Der Tod fliegt mit

Titel: 0469 - Der Tod fliegt mit
Autoren: Unbekannt
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vernichteten, dann entstünde unweigerlich ein Chaos, das weitaus schlimmer wäre als die takerische Diktatur. Außerdem denke ich auch, daß niemand ohne Not einen bewohnten oder bewohnbaren Planeten vernichten sollte. Das wäre ein Verstoß gegen die Wunder der Schöpfung - um einmal mit den Worten der Terraner zu sprechen."
    Ovaron ließ die Schultern hängen, Ich konnte ihn gut verstehen. Er hoffte, daß irgendwo in Gruelfin noch Milliarden von Ganjasen existierten, die über kurz oder lang von den Takerern vernichtet oder unterdrückt werden würden. Und er wollte dem begegnen, indem er das Takerische Reich schwächte, wo es nur möglich war.
    „Sir ...!" sagte Major Lokoshan leise.
    Ich nickte ihm auffordernd zu.
    „Sir, ich schlage vor, wir verstärken erst einmal die Mutanteneinsätze, um Schekret zu verwirren.
    Ovaron läßt sich in die Nähe des Takerers teleportieren und peilt dessen Individualimpulse an.
    In einem günstigen Moment übernimmt er Schekret und veranlaßt, daß die MARCO POLO unbehelligt entkommen kann. Dafür zerstören wir die Vernichtungsladungen."
    Ich sah Atlan an. Der Arkonide nickte. Ovaron blickte zu Boden, Gucky zeigte seinen Nagezahn und nickte ebenfalls.
    „Einverstanden, Major", sagte ich. „Gucky, benachrichtige die übrigen Mutanten, daß wir in dreißig Minuten eine Einsatzbesprechung abhalten werden - in meinem kleinen Konferenzraum." Der Ilt salutierte lässig.
    „Wird gemacht, Chef!" sagte er. Im nächsten Moment war er verschwunden.
     
    *
     
    „Lassen Sie mich los, Fräulein!" sagte Gucky mit schriller Stimme.
    Irritiert ließ Major Mentro Kosum Guckys Arm los, an den er sich auch nach der Teleportation geklammert hatte.
    „Fräulein ...?" ächzte er fassungslos und starrte den Ilt an, als sähe er ein Gespenst.
    Ich verbarg meine Heiterkeit und sah mich in dem kleinen Raum um, in dem wir rematerialisiert waren.
    Wir befanden uns am Rand der takerischen Stadt, die Cascal Opus Tausend genannt hatte.
    „Na, Mensch!" schrillte Gucky. „Mit deinem Dutt siehst du aus wie Putschinella aus Öles' Bierfaß in Marsport! Kannst du dir nicht mal einen richtigen Bürstenschnitt verpassen lassen?"
    Nun mußte ich doch grinsen.
    Der Emotionaut trug während der Einsätze, die eventuell ein schnelles Schließen des Druckhelms erforderlich machten, seine rostrote Beatlemähne stets in einem Knoten nach oben gebunden, was seiner oberen Schädelpartie zwar Ähnlichkeit mit der einer Frau verlieh, doch ansonsten war seine hagere knochige Gestalt nicht dazu angetan, derartige Verwechslungen hervorzurufen.
    Kosum steckte die Hände in die Taschen seines Kampfanzuges und rümpfte die Nase.
    „Einverstanden, Gucky", erklärte er. „Unter der Bedingung, daß du dich rasieren läßt. Ich möchte tatsächlich gern einen nackten Mausbiber sehen."
    Bevor der Ilt sich für diese Bemerkung rächen konnte, ging ich zu dem einzigen offenen Schott des Raumes und winkte meinen Begleitern, mir zu folgen. Whisper, mein Khusalischer Symbiont, hing als seidenzarter Schulterumhang über meinen Kampfanzug; bei Gefahr konnte er sich sehr schnell zusammenrollen, falls ich meinen Helm schließen mußte.
    „Die nächsten Takerer sind mindestens hundert Meter von hier entfernt", flüsterte ich dem Ilt zu.
    „Überprüfe das bitte!"
    Während ich den langen Flur jenseits des Schotts beobachtete, schloß Gucky die Augen. Es schmeichelte ihm, daß ich mich nicht ausschließlich auf die telepathieverstärkende Wirkung meines Symbionten verließ, sondern ihn zusätzlich zu Rate zog.
    „Das scheint ein unbenutzter Lagerraum zu sein", murmelte Kosum. „Hier werden wir nicht viel herausfinden." Er klopfte an die Mikroatombombe, die an seinem Gürtel hing. „Vielleicht sollten wir ein heißes Ei legen und wieder verschwinden, Sir."
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Genau achtundneunzig Meter ist der nächste Takerer entfernt, Perry", meldete Gucky und reckte sich voller Stolz, weil er glaubte, Whisper und mich übertroffen zu haben.
    „Dann scheint er näher zu kommen" bemerkte Major Kosum.
    „Wir untersuchen die nächsten Räume", erklärte ich, zog meinen Paralysa-tor und trat auf den Gang hinaus.
    Mentro Kosum stakste mit seinen langen Beinen neben mir her. Der Ilt dagegen brummte einen schwachen Protest. Er war schon wieder um einige Pfunde schwerer geworden und watschelte mühsam hinter uns her.
    Das Schott des Nebenraumes war geschlossen. Mit Whispers Unterstützung sondierte ich das Terrain abermals
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