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0469 - Der Tod fliegt mit

Titel: 0469 - Der Tod fliegt mit
Autoren: Unbekannt
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an allen Gliedern, obwohl das Aquarium geheizt war.
    „Was waren das für Wesen, Schekret?"
    Ich antwortete nicht, sondern ging in den Kommandoraum nebenan und aktivierte die Meldeleitungen. Von drei Kontrollposten gingen Nachrichten ein, daß sich Terraner gezeigt hätten und auf rätselhafte Weise wieder verschwunden wären, bevor man sie fangen oder töten konnte.
    Grimmig blickte ich auf den Schirm der Außenbildübertragung, auf dem der See, die Insel und das terranische Raumschiff zu sehen waren.
    Allmählich nahm der Plan in meinem Gehirn feste Gestalt an.
    Diese Terraner sollten sich wundern. Sie glaubten vielleicht, mit ihren Mutanten eine Waffe zu besitzen, die sie uns überlegen machte.
    Genau das Gegenteil würde nach meinem Willen der Fall sein ...
     
    *
     
    Während der Mausbiber und Major Lokoshan berichteten, musterte ich verstohlen Atlans Gesicht.
    Der Arkonide schien etwas ungehalten darüber zu sein, daß Gucky und Lokoshan auf eigene Faust zum Regierenden Direktor Schekret teleportiert waren.
    Ovaron dagegen lächelte zufrieden.
    „Dieser Eschno ist ein ziemlich impulsiver Bursche", beendete Gucky seinen Teil des Berichtes.
    „Aber Schekret dürfte ein ernstzunehmender Gegner sein. Er war nicht aus der Ruhe zu bringen."
    „Ihr hättet ihn mitbringen sollen" sagte Atlan.
    „Sehr wahrscheinlich wäre er eine wertvolle Geisel gewesen."
    Der Ilt schaute mich hilfesuchend an.
    „Was meinst du dazu, Perry? Ich wollte keinen Pedopoler an Bord bringen. Die Affäre mit Vavischon hat mir gereicht."
    Unwillkürlich mußte ich lächeln.
    „Schon gut, Kleiner." Ich wandte mich an Atlan.
    „Ich glaube zwar nicht, daß Schekret den gleichen Erfolg gehabt hätte wie Vavischon, aber ich denke, daß er für uns in Opus Tausend wichtiger sein dürfte als hier."
    Mein arkonidischer Freund antwortete nicht. Sein Gesicht verriet aber, daß er angestrengt nachdachte.
    Es war nicht schwer zu erraten, was ihn beschäftigte, denn das gleiche beschäftigte uns alle.
    Nachdem wir die explodierten Wassertanks instandgesetzt und die übrigen dekontaminiert hatten, waren sämtliche Tanks mit Frischwasser aus dem Binnensee gefüllt worden.
    Die MARCO POLO hätte längst wieder starten können, wenn die schweren Waffen des Planeten Leffa, besonders die gefährlichen Initialdopplerkanonen, nicht gedroht hätten. Bisher hatten die Takerer diese Waffen nicht einzusetzen gewagt, weil sie damit die Existenz ihres eigenen Planeten gefährden würden. Aber sobald die MARCO POLO sich ausreichend von Leffa entfernt hatte, bestand dieses Risiko nicht mehr.
    Ich zweifelte nicht daran, daß unser Schiff vernichtet werden würde, sobald es die für Leffa risikofreie Distanz erreicht hatte. Zwar hatten wir dem Chef des Planeten klargemacht, daß er seine Welt nur dann retten konnte, wenn er uns unbehelligt entkommen ließ, aber Schekret traute unserer Versicherung zweifellos nicht, daß wir die deponierten Bomben unschädlich machen würden, wenn er sich passiv verhielt.
    Ovaron hatte mir erklärt, kein Takerer würde daran glauben, wir hielten unsere Abmachung ein.
    Gleichzeitig hatte der Ganjase mich davor gewarnt, daß Schekret sich nicht an eine eventuelle Abmachung halten würde.
    Eine solche Mentalität war mir nicht fremd. Es handelte sich um die Mentalität kriegerischer Intelligenzen, die eine Gewaltherrschaft aufgebaut hatten und nun nichts mehr fürchteten als den Verlust dieser Herrschaft. Das hatte es im präkosmischen Zeitalter Terras ebenfalls gegeben. Man schoß lieber einmal zuviel als zuwenig.
    „Ich halte Guckys und Major Lokoshans Vorgehen für nützlich", sagte Ovaron. „Wir sitzen auf Leffa fest, daran besteht wohl kaum ein Zweifel."
    Er sah mich fragend an, und ich nickte bestätigend.
    „Wir kommen niemals weg, solange Schekret bei den Takerern auf Leffa befiehlt", fuhr er fort.
    „Folglich müssen wir ihn ausschalten. Perry ...", er sah mich eindringlich an, „...ich bitte Sie, die Mutanteneinsätze zu verstärken, um Schekret in Atem zu halten." Er lächelte über die typisch terranische Redewendung, die er verwendet hatte.
    Ovaron war in seiner Ausdruoksweise bereits ein Terraner geworden.
    Gucky reckte sich voller Stolz darüber, daß seine Handlungsweise Anerkennung gefunden hatte.
    „Ich allein kann die ganze Stadt Opus Tausend so in Atem halten", versicherte er, „daß kein Takerer mehr zum Singen kommt."
    „Können Takerer denn singen ...?" fragte Patulli Lokoshan gedehnt. Der Kamashite spitzte
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