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0469 - Der Tod fliegt mit

Titel: 0469 - Der Tod fliegt mit
Autoren: Unbekannt
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Leuchten auf die ungefügen metallischen Gebilde zu richten, die unter ihm auf dem Schutzschirm am Grunde des Schachtes lagen.
    Sobald der grüne Strahl eines der Gebilde traf, fiel mit hartem Klicken ein Teil davon ab und verging im Schutzschirm. Es waren die Zünder der Vernichtungswaffen, die automatisch abgestoßen wurden.
    Nacheinander wurden die Bomben entschärft und von dem grünen Desintegratorstrahl zu flirrenden Gaswolken ausgelöst, die allmählich den Schacht emporstiegen.
    Nachdem die letzte Bombe unschädlich gemacht worden war, schaltete eine Automatik sämtliche Fusionsmeiler ab.
    Der Energieschirm am Schachtgrund erlosch.
    Ein hohles Brausen jagte den Schacht hinauf.
    Verdrängte Luftmassen sprengten den Verschluß und brausten aus der Schachtmündung, gefolgt von einem brodelnden Strom glutflüssigen Magmas.
    Ein gewaltiges Feuerwerk glühender Schlacken schoß kilometerhoch und breitete sich gleich einer gigantischen Feuerblume über der Insel und dem Binnensee aus.
    Mit ohrenbetäubendem Knall barst das Gestein der Insel. Mächtige Lavaströme ergossen sich über die schwankende und brechende Oberfläche. Riesige Dampfwolken wallten auf, als die Glut das Wasser erreichte ...
    Perry hatte sein Versprechen erfüllt.
    Schweigend beobachtete ich die von Feuer durchzuckten riesigen Dampfsäulen, die aus dem See emporstiegen. Ein ohrenbetäubendes Brodeln, Brausen und Krachen drang von dort zu uns herüber.
    Es wurde gemeldet, als die Außenmikrophone der takerischen Befehlszentrale abschalteten.
    Zuerst hörte ich das Summen des Kommunikationsgeräts gar nicht. Dann richtete einer der takerischen Offiziere meine Aufmerksamkeit auf den Summton..
    Ich schaltete das Gerät ein.
    Beinahe hätte ich den Mann beschimpft, dessen Gesicht von der Bildscheibe sah: Holanet. Ich beherrschte mich im letzten Augenblick.
    „Ich wurde eben davon unterrichtet", sagte Holanet, „daß die Terraner ihr Bombenarsenal unschädlich gemacht haben." Sein Gesicht glühte vor Erregung.
    Mir krampfte sich der Magen zusammen.
    „Das stimmt", antwortete ich mit mühsam erzwungener Ruhe.
    Holanet lachte wie irr.
    „Dann besteht für Leffa keine Gefahr mehr, Schekret!" stieß er mit Speichel auf den Lippen hervor. „Wann werden Sie den Zündimpuls geben?"
    Ich spürte, wie „mein" Gesicht zu einer Maske erstarrte, aber ich konnte nichts dagegen tun. Meine Gedanken jagten sich fortwährend im Kreis.
    Was hatte Holanet mit dem Zünd-impyls gemeint?
    Was sollte gezündet werden?
    „Lassen Sie mich überlegen", sagte ich tonlos und schloß die Augen.
    Ich raffte alle Willenskraft und alle geistigen Reserven zusammen und führte einen furchtbaren Stoß gegen Schekrets letzte Barriere. Die Verzweiflung mußte meine Kräfte vervielfacht haben, denn diesmal kam ich durch. Mir war, als vernahm ich einen klagenden Schrei, dann lag Schekrets Geheimnis offen vor mir.
    Die Dakkarkome!
    Schekret hatte die beiden Dakkar-kom-Geräte mit Sextadim-Bomben versehen lassen und alles so arrangiert, daß die terranischen Mutanten ausgerechnet diese Geräte stahlen.
    Sobald der Zündimpuls auf Dakkarkom-Basis gegeben wurde, würden ungeheure Fluten von Sextadimenergien durch die MARCO POLO rasen und die sechsdimensionalen Energieeinheiten des Dimesextatriebwerks zu einer vernichtenden Explosion anregen. Die MARCO POLO war verloren, wenn die Dakkarkome nicht schnellstens aus dem Schiff entfernt wurden!
    Ich öffnete die Augen und zwang mich zu einem überlegenen Lächeln.
    „Wir werden zwei Naapan-Einheiten warten", erklärte ich in autoritativem Ton. „Das feindliche Schiff ist noch zu dicht an unserem Planeten."
    Holanet gab sich zu meiner großen Erleichterung damit zufrieden. Ich wußte aber auch, daß ich den Zeitraum von zwei Naapan-Einheiten nicht überziehen durfte. Ich hatte also nicht mehr als eine halbe Stunde Zeit, um den Anschlag zu vereiteln.
    Ich konzentrierte mich auf jenen Teil der Hirnrinde Schekrets, in dem die Willensbildung der Persönlichkeit stattfindet und lähmte dessen Funktionsfähigkeit. Diese Willensblockade würde etwa eine halbe Stunde lang anhalten. Vorher konnte Schekret nichts unternehmen, auch wenn ich ihn lange vor Ablauf dieser Frist verließ.
    „Ich gehe jetzt in den Computerraum", sagte ich den takerischen Offizieren.
    Schekret durfte nicht gesehen werden, denn die Willensblockade machte ihn absolut entscheidungsunfähig.
    Die geringste Frage konnte alles im letzten Moment verraten.
    Im Computerraum
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