Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0469 - Der Tod fliegt mit

Titel: 0469 - Der Tod fliegt mit
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
rauchen würde - und an ein Faß kühles terranisches Bier."
    Ich verzog ärgerlich den Mund. Doch dann sagte ich mir, daß Bhang Paczek kaum etwas erfahren haben dürfte, was für uns wichtig sein könnte. Er war ein Gefangener gewesen, und mit Gefangenen spricht man selten über seine Pläne.
    „Damit wird er noch etwas warten müssen", antwortete ich. „Gucky, du und Ras, ihr haltet euch weiterhin einsatzbereit. Ich möchte außerdem, daß sowohl der gefangene Takerer als auch Alaska Saedelaere zusätzlich überwacht werden."
    „Alaska?" fragte der Mausbiber verwundert.
    „Denkst du, daß dieser Eschno ihn übernehmen kann?"
    „Alaska ist für jeden Pedotransferer eine optimale Operationsbasis", entgegnete ich. „Mir hat die Sache mit Vavischon gereicht. Noch einmal möchte ich nicht einen Pedotransferer durch die Besatzung geistern sehen." Gucky grinste.
    „Ich dachte, einen Geist kann man nicht sehen, Perry." Damit entmaterialisierte er. Ras Tschubai folgte ihm.
    Ich sah auf meine Uhr. „Noch zwanzig Minuten bis zum Start.
    Ich überlegte krampfhaft, was die Takerer gegen uns unternehmen konnten."
    Lordadmiral Atlan, der neben mir stand, zuckte hilflos die Schultern. „Keine Ahnung, Perry. Aber ich kann mir auch nicht vorstellen, daß sie uns tatsächlich unbehelligt abfliegen lassen. Vielleicht sollten wir die Vernichtungsladungen kurz nach dem Start zünden.
    Wenn Leffa nicht mehr existiert, dann droht uns von dort auch keine Gefahr mehr."
    Er brachte seinen Vorschlag ziemlich lahm vor, wahrscheinlich weil er wußte, daß ich ihn niemals akzeptieren würde.
    Wir wären moralisch nicht besser als der Chef der takerischen Exekutionsflotte gewesen, wenn wir auf einen vagen Verdacht hin eine ganze bewohnte Welt vernichtet hätten.
    Außerdem mußte der Schild der Menschheit schon deshalb sauber bleiben, weil nur eine hohe Moral und eine makellose Ethik den Verfall verhindern konnte, der jedem Volk in der Blütezeit seiner Entwicklung drohte.
    Manche Kritiker meiner Politik versuchten immer wieder, derartige Dinge mit der Züchtung eines rassischen Überlegenheitsgefühls gleichzusetzen.
    Sie begriffen nicht, daß die Menschheit den Gefahren des Universums und den Angriffen ihrer Feinde nur dann gewachsen war, wenn sie sich durch die praktische Anwendung einer hohen Ethik ein berechtigtes moralisches Überlegenheitsgefühl erwarb.
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Darüber brauchen wir nicht mehr zu diskutieren, Arkonide.
    Aber ich werde Schekret-Ovaron kurz vor dem Start noch einmal anrufen. Vielleicht weiß er inzwischen mehr und kann mir einen versteckten Hinweis geben."
    Atlan wollte antworten, wurde aber unterbrochen, als der Mausbiber zwischen uns rematerialisierte.
    „Eschno ist geflohen!" stieß er hervor. „Er hat die beiden Männer umgebracht, die ihn zu einem Verhör abholen wollten."
    „Alaska?" fragte ich.
    „Kaum, Perry." Der Ilt grinste. „Alaska schläft in seiner Kabine."
    Ich griff nach seinem Arm, Atlan nach dem anderen. Er deutete unsere Absicht richtig und teleportierte mit uns zu der Kabine, in der Eschno untergebracht worden war.
    Als wir materialisierten, heulten im ganzen Schiff die Alarmsirenen auf, und eine Stimme verkündete, daß der Takerer geflohen war. Medoroboter und zwei Ärzte bemühten sich um die beiden Soldaten, aber ihre Mühe war vergebens, „Er hat ihnen das Genick gebrochen, Sir", meldete einer der Ärzte. „Ich möchte wissen, wohin er im Schiff fliehen will."
    Ich schaltete meinen Armband-Telekom ein.
    „Rhodan an den Kommandanten!" rief ich.
    „Oberst Korom-Khan, lassen Sie die Rettungsboot-Hangars überwachen. Ich nehme an, daß Eschno mit einem Boot fliehen will, sobald die MARCO POLO sich im freien Raum befindet und der Paratronschirm abgeschaltet wird."
    „Bereits geschehen, Sir", antwortete Korom-Khan gelassen. „Er kann nicht entkommen."
    Ich hegte da gewisse Zweifel. Wenn Eschno ein Pedotransferer war, was ich daraus entnahm, daß er ein führender Takerer war und daß wir ihn mit telepathischen Mitteln nicht erreichen konnten, dann übernahm er vielleicht einen Offizier des Wachpersonals oder gar den Kommandanten selber.
    „Setzen Sie zusätzlich Kampfroboter ein", befahl ich. „Solche mit eigener Befehlsgewalt. Ende!"
    Unterdessen war der Zeitpunkt des Starts herangerückt. Ich ließ mich von Ras wieder zur Kommandozentrale bringen. Gucky wollte sich an der Suche nach Eschno beteiligen.
    Die Zentralbesatzung befand sich auf ihren Plätzen.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher