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0469 - Der Tod fliegt mit

Titel: 0469 - Der Tod fliegt mit
Autoren: Unbekannt
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Ganjasen und den quallenartig verlaufenen, meterhohen Pseudo-körper auf der Silberfolie zeigte.
    „Es sei denn", erwiderte ich ebenso leise, „daß er immer noch versucht, etwas über den Geheimplan der Takerer zu erfahren - wenn es einen solchen Geheimplan überhaupt gibt. Es ist genausogut möglich, daß wir uns grundlos Sorgen machen."
    Der Arkonide lachte humorlos. Seine albinotisch rötlichen Augen füllten sich mit wäßrigem Sekret, was bei einem Angehörigen des arkonidischen Volkes immer ein Zeichen starker Erregung war.
    „Daran glaubst du selber nicht, Terraner. Die Zeichen waren zu deutlich. Die Takerer planen eine Teufelei. Du solltest noch warten, bevor du die Vernichtungsladung unschädlich machst."
    „Ich warte noch fünf Minuten, Atlan", entgegnete ich.
    Der Interkommelder summte, und ich schaltete das Gerät im Kartentisch vor mir ein.
    Gucky sah mir von dem Bildschirm entgegen.
    „Eschno ist tot", meldete er. „Er hat versucht, einen Offizier zu übernehmen, und es ist ihm auch gelungen. Der Mann öffnete mit seinem Impulsschlüssel einen Rettungsboot-Hangar und wurde anschließend von Eschno niedergeschlagen.
    Als der Takerer ein Boot besteigen wollte, wurde er von einem Wachroboter erschossen, der sich auf seinem Kontrollgang befand."
    Ich nickte geistesabwesend.
    „Es ist gut, Kleiner."
    Eschnos verzweifelter Fluchtversuch erschien mir als ein weiterer Beweis dafür, daß der MARCO POLO allergrößte Gefahr drohte. Ohne, begründete Angst um sein Leben hätte der Takerer niemals versucht, mit einem Rettungsboot durch die winzige Strukturlücke auszubrechen, die wir für Ovarons Rückkehr gelassen hatten.
    Ich schaltete den Interkom zur Funkzentrale durch und befahl: „Versuchen Sie, eine Hyperkomverbindung zu Schekrets Befehlszentrale herzustellen!"
    „Aussichtslos, Sir", erwiderte der Cheffunker.
    „Leffa hat sich wieder in den undurchdringlichen Energiespiegelschirm gehüllt. Da kommen nicht einmal Hyperkomimpulse durch."
    Ich erschrak und schaltete ab.
    Wenn nicht einmal Hyperkomimpulse 'durch den plastischen Energiespiegel-schirm drangen, konnte dann ein Pedotransferer hindurchdringen?
    War der geschlossene Schirm vielleicht die Erklärung dafür, daß Ovaron noch nicht in seinen eigenen Körper zurückgekehrt war? Ich rief das Cappin-Mädchen Merceile an, das in Ovarons Kabine über dessen Pseudokörper wachte.
    Merceile lächelte, als ich ihr meine Befürchtungen wegen des Spiegelschirms mitteilte.
    v„Für einen Pedotransferer ist das kein Hindernis", erklärte sie. „Es verhindert zwar die Einpeilung eines fremden Opfers, aber niemals die Rückkehr in den eigenen Körper."
    Beruhigt schaltete ich ab.
    „Aber warum kommt Ovaron dann nicht!" meinte Atlan erregt. „Er muß doch wissen, daß wir nicht ewig im Normalraum bleiben können. Jeden Augenblick können takerische Kampfverbände auftauchen."
    Ich zuckte die Schultern. Es widerstrebt mir, über Dinge zu reden, die dadurch weder geändert noch aufgeklärt werden konnten. Dann befahl ich dem Chef der Funkzentrale, einen scharf gebündelten Richtstrahl höchster Intensität auf die Stelle der Insel abzustrahlen, unter der unser Vernichtungsarsenal lag.
    Er war skeptisch, aber er führte den Befehl aus.
    Nach kurzer Zeit verschwand der Energiespiegelschirm um Leffa abermals - und schloß sich eine halbe Sekunde danach wieder. Die Takerer hatten also - wahrscheinlich mittels Raumsonden - unsere vergeblichen Bemühungen erkannt und dafür gesorgt, daß unser Kodeimpuls ankam.
    In diesem Augenblick würde der Prozeß beginnen, in dessen Verlauf Bomben unschädlich gemacht wurden, die einen ganzen Planeten vernichten konnten.
    Vierzig Kilometer tief, in einem Schacht, der von der Oberfläche der Insel bis zu einem von glutflüssigem Magma erfüllten riesigen Hohlraum reichte, begannen seltsame Geräte zu arbeiten.
    Bleiches Licht erfüllte die künstliche Kaverne am Boden des Schachtes. Projektoren strahlten unablässig Energien ab, die sich vor dem empordrängenden Magma zu einem ultrahell wabernden Schutzschirm formten und die Gewalten der Tiefe in Schach hielten.
    Kompakte Schwarzschild-Meiler bändigten und steuerten die Energien, die in ihrem Innern durch einen katalytischen Fusionsprozeß erzeugt wurden.
    Die Felswände des Schachtes erbebten unter starken Vibrationen.
    Im Zentrum einer stählernen Konstruktion glühte ein spiraliger Lauf in pulsierendem grünen Licht, dann begann er langsam zu kreisen und das grüne
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