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0469 - Der brennende Inka

0469 - Der brennende Inka

Titel: 0469 - Der brennende Inka
Autoren: Werner Kurt Giesa
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vorausschauend bemühte, Gefahren auf dem Weg zu beseitigen, sondern auch anderweitig für Sicherheit sorgte…
    Vor ihnen lagen in der Luftlinie etwas 200 Kilometer Regenwald, quer durch das La Montana-Gebiet. Sie mußten über die Grenze in den brasilianischen Bundesstaat Amazonas hinein. Um alles zu legalisieren, hatte Tendyke fast eine Woche benötigt, die entsprechenden behördlichen Genehmigungen und Stempel zu besorgen - wenn sie von Peru aus aufbrechend in Brasilien fündig wurden, konnte es später bei einer Veröffentlichung der Entdeckung Ärger geben. So aber war alles legal.
    Dr. Jordan hatte zuerst von brasilianischer Seite aus ins Zielgebiet vorstoßen wollen. Von Tabatinga oder dem wie Iquitos mit einem Flughafen gesegneten Leticia aus auf Booten den Rio Javari stromaufwärts, an der peruanisch-brasilianischen Grenze entlang bis Elvira, und von dort aus dann mit den Fahrzeugen die Reststrecke durch den Dschungel weiter nach Süden: Aber Tendyke hatte ihm rasch klargemacht, wie unsinnig das war. Zwar weit weniger anstrengend, weil eine Fahrt mit Motorbooten zur Passivität verurteilte. Dafür aber war diese Route mehr als doppelt so lang, und zum Schluß mußten sie ohnehin wieder mit Geländewagen durch den Regenwald - und während der Bootsfahrt kosteten die Wagen Ladekapazität. Das verteuerte die Expedition entschieden. Der direkte Weg durch den Regenwald war zwar körperlich äußerst anstrengend, würde aber auch nur drei oder vier Tage länger dauern, und darauf kam es nun wirklich nicht an. Die Kosten für die Transportboote entfielen, und der eigentliche springende Punkt war, daß Iquitos, wie Tendyke noch von damals her wußte, wesentlich größer war und es dort viel leichter war, die Ausrüstung für die Expedition zusammenzustellen. So hatte er Dr. Jordan und den Rest der Archäologen dazu überreden können, den schwierigeren Landweg zu wählen.
    Allein schon des Geldes wegen war Dr. Jordan darauf eingegangen; die Expedition wurde zwar einigermaßen großzügig gefördert - ein paar staatliche Zuschüsse und vor allem das Sponsoring durch internationale private Fernsehanstalten, die hofften, einen abenteuerlichen Sensationsreport aus der Expedition zu machen -, aber trotzdem war es nicht gut, das Geld einer Fehlplanung wegen zu verschleudern, die in den Augen des etwas wildnis-unerfahrenen Expeditionsleiters bequemer war.
    Seine Augen waren groß wie Suppenteller geworden, als Tendyke ihm klarmachte, daß sie für die vielleicht zweihundert Kilometer wenigstens eine ganze Woche brauchen würden. »Das hier ist keine ›Camel-Trophy‹ und auch keine ›Marlboro-Abenteuer‹-Aktion, Doc, bei der die Strecke vom Veranstalter bereits heimlich vorbereitet wird. Hier müssen wir unsere Piste auf Gedeih und Verderb selbst schaffen.«
    Und jetzt waren sie seit ein paar Tagen unterwegs. Tendyke und der Wolf Fenrir, dem die feuchtheiße Luft nicht sonderlich gefiel und der deshalb meistens auf dem Beifahrersitz im von Tendyke gesteuerten Wagen kauerte. Seinem telepathischen Bekunden nach ging es ihm wie Tendyke nur darum, wieder einmal etwas zu erleben. Der alte Graupelz besaß eine gehörige Portion Neugier. Zwischendurch nahm er telepathischen Kontakt mit den Peters-Zwillingen in Florida auf. Daß zwischen ihnen eine Entfernung lag, welche der nordamerikanischen West- von der Ostküste entsprach, spielte dabei kaum eine Rolle. So bestand die Chance, über die Zwillinge noch Hilfe herbeizurufen oder Nachrichten zu übermitteln, selbst wenn auch das Funkgerät ausfiel. Schon von daher begrüßte Tendyke die Anwesenheit des Wolfes.
    Auch wenn der alte Bursche Stauraum für sich beanspruchte, in dem man ansonsten gut und gerne noch Ausrüstung hätte unterbringen können.
    Im zweiten Wagen fuhren Dr. Wilfried Jordan und der Franzose Jacques Monrouge, ein graubärtiger Kahlkopf von etwa fünfzig Jahren und der Älteste im Team. Im dritten Fahrzeug die Amerikaner Lucille und Boyd Carpenter, beide mit gleich doppelstöckigem Doktorhut ausgerüstet. Im vierten Wagen der Brasilianer Lopez, offenbar ohne akademischen Titel und ohne Vornamen, dafür aber mit einem außerordentlichen Sinn fürs Praktische ausgestattet und deshalb einstimmig zum »Chefingenieur« des Teams ernannt, und im letzten Fahrzeug der dubiose Julio Azarro und Prof. Dr. Julia deRomero. Durchaus kein Zufall; die Mittdreißigerin hatte mindestens eineinhalb Augen auf den Indio geworfen und versuchte ihn bei jeder Gelegenheit zu
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