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0467 - Der Killer schickte rote Rosen

0467 - Der Killer schickte rote Rosen

Titel: 0467 - Der Killer schickte rote Rosen
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seinem Tonbandgerät um.
    In diesem Moment schlug das Telefon auf seinem Schreibtisch an.
    Mr. High hielt in seiner Bewegung inne und hob’den Hörer ab.
    Schon bei den ersten Worten, die ihm entgegenklangen, fuhr er zusammen und saß kerzengerade in seinem Schreibtischsessel. Seine rechte Hand fuhr zu dem Knopf, mit dem er den Telefonverstärker einschalten konnte.
    Laut und deutlich klang uns eine Stimme entgegen.
    »… Anruf des Leichenwärters vom Woodlawn Cemetery. Ein Mann hat dort vor zwanzig Minuten, also gegen Mitternacht, ein Rosenbukett zum Friedhof gebracht. Er benahm sieh dabei sehr auffällig und wurde vom Leichenwärter überrascht. Da der Mann den Namen ,Notury’ brüllte, rief uns der Leichenwärter an und gab uns eine Beschreibung durch. Diese Beschreibung stimmt mit der überein, die das FBI heute abend unter der Nummer Y 779 übermittelt hat. Wir haben die Fahndung nach diesem Mann in der Umgebung des Woodlawn Cemetery eingeleitet. Wenn Sie…«
    »Danke, Captain«, sagte Mr. High.
    »Suchen Sie weiter, ich veranlasse alles Nötige. Sie bekommen Unterstützung.«
    Mich riß es aus dem Sessel hoch. Unwillkürlich stützte ich mich dabei mit meinen verbundenen Händen auf die Sessellehnen. Ein schneidender Schmerz durchfuhr meinen Körper. Als hätte ich auf eine heiße Herdplatte gefaßt, so zog ich meine Hände zurück.
    Phil erhob sich etwas vorsichtiger. Aber auch ihm war anzusehen, daß ihn das Jagdfieber gepackt hatte.
    »Einen Wagen bitte, Mr. High!«
    »Wollt ihr tatsächlich weitermachen?« fragte der Chef, aber er lächelte dabei. Er wartete die Antwort nicht ab. Sie hätte ihm doch nur bestätigt, was er schon wußte.
    »Ich gebe euch aber ein paar Schutzengel aus dem Haus mit«, meinte er dann. »Wenn es zu einer Schießerei kommt, seid ihr doch wehrlos wie neugeborene Kinder mit euren verbundenen Händen.«
    Dann hatte er das Haustelefon in der Hand.
    Zwei Minuten später nahmen uns im Hof Steve Dillaggio und Jo Sandfield in Empfang.
    Steve, unser alter Kampfgenosse, und Jo, einer unserer Jüngsten, musterten uns erstaunt.
    »Was ist denn mit euch los?« murmelte Steve leicht erschüttert.
    Phil grinste ganz niederträchtig und hob seine verbundenen Hände hoch.
    »Siehst du nicht, daß wir jetzt vornehm geworden sind? Wir arbeiten nur noch mit weißen Handschuhen. Außerdem bekommen wir seit Jerrys Unfall nicht nur einen Dienstwagen, sondern auch zwei Chauffeure gestellt. Das seid ihr.«
    Dann wurde er wieder ernst.
    Steve wußte bereits vom Chef, um was es ging. Er fuhr mit Rotlicht, vollem Konzert und einer traumhaften Sicherheit.
    Unterwegs erzählten wir, welches Abenteuer wir hinter uns hatten. Wir kamen nicht zum Ende. Gerade, als Phil es besonders spannend machen wollte, trafen wir an der Gun Hill Road am Südende des großen Friedhofes auf eine Straßensperre der Stadtpolizei.
    Überall in der weiteren Umgebung sahen wir blinkende Rotlichter. Die Gegend wimmelte von Polizisten.
    Ein drahtiger Lieutenant stürzte uns entgegen.
    »FBI?« vergewisserte er sich kurz.
    Wir nickten. Ich stellte uns kurz vor.
    Vor Aufregung vergaß er, seinen Namen zu sagen. Dafür hatte er eine gute Nachricht für uns.
    »Den Mann, um den es in der Hauptsache geht, haben wir noch nicht. Dafür haben wir zwei andere auf gegriffen. Einer davon sagt gar nichts. Aber der andere behauptet, die Sache mit dem Friedhof sei ein Jux gewesen. Eine Wette. Um 10 000 Dollar. Angeblich kennt er die beiden anderen, die bei ihm gewesen sind, nicht.«
    Der Mann saß in einem der Streifenwagen. Ein kräftiger Stadtpolizist bewachte ihn.
    »FBI!« sagte ich ihm. Gewohnheitsmäßig versuchte ich, nach meinem Ausweis zu greifen. Es gelang mir natürlich nicht.
    Allein die Erwähnung des Namens FBI reichte jedoch.
    »Nein! Nein! Was soll denn das?« brüllte der Festgenommene los. »Wir haben doch nur einen Jux gemacht, was hat denn das FBI damit zu tun?«
    »Jux?« sagte ich leise. »Seit wann ist bei Ihnen ein Mord ein Jux?«
    Ich stand etwa eine Armlänge vor ihm in der offenen Tür des Streifenwagens. Er saß neben dem Polizeibeamten auf der hinteren Sitzbank. Als er »Mord« hörte, schob er sich entsetzt von mir weg. Gerade so, als suchte er in den Armen des Streifenpolizisten Zuflucht. Weit aufgerissene Augen schauten mich an.
    »Mord?« stammelte er dann.
    »Ja, Mord!« bestätigte ich. »Mord an Carina Notury. Sie haben sicher davon gehört?«
    »Nein, nein, nein!« stammelte er wieder. »Davon wissen wir
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