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0467 - Der Killer schickte rote Rosen

0467 - Der Killer schickte rote Rosen

Titel: 0467 - Der Killer schickte rote Rosen
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gesagt: ›Da habt ihr einen Kranz für die Notury‹!«
    ***
    Der frühe Morgen war grau und kalt, und wir waren übernächtigt und müde.
    Meine Hände schmerzten wahnsinnig.
    Phil erging es nicht anders. Ich sah es seinem Gesicht an, obwohl er sich bemühte, sich zusammenzureißen.
    »Was nun?« fragte Phil mich leise. »Haben wir nun unseren Mörder?«
    Ich starrte dauernd auf das Blatt, das vor mir auf dem Schreibtisch lag. Es enthielt die Antwort auf unsere Anfrage hinsichtlich des Reifenprofilabdruckes auf dem Schuh des Mannes am Henry Hudson Parkway.
    Zwei Wörter standen darauf.
    »Nicht identifiziert!«
    Ich schob Phil das Blatt über den Tisch. »Nein, Phil, wir haben ihn noch nicht.«
    »Wieso nicht, Jerry?«
    »Hast du das gelesen?«
    »Ja, aber was hat das damit zu tun?«
    »Ich habe mir heute nacht die Reifenprofile des Wagens, mit dem Leone verunglückt ist, angeschaut. Wenn es die gewesen wären, hätte man sie identifizieren können. Der Mann, den wir suchen, muß ein Fahrzeug mit Spezialreifen haben. Leone war es also nicht. Der Mann vom Henry Hudson Parkway…«
    »Er heißt vermutlich Hitch«, warf Phil ein.
    »Ja, ich habe es gelesen. Die letzte Gewißheit darüber werden wir heute vormittag erhalten. Aber dieser Hitch kann auch nicht der Mörder gewesen sein. Er wurde selbst umgebracht. Ich meine jetzt den eigentlichen Mörder. Daß Hitch ein Handlanger war, steht wohl fest.«
    Phil nickte. Er hatte keine Einwände gegen diese Theorie.
    »Merkwürdige Geschichte, mit diesen Rosen, meinst du nicht?« sagte er seufzend.
    »Wenn ich genau darüber nachdenke, Phil, dann ist die Geschichte gar nicht so merkwürdig. Der eigentliche Mörder muß ein ganz raffinierter Kerl sein. Vermutlich hat er einen Fehler gemacht, so daß er sich jetzt unsicher fühlt. Er wollte uns einen neuen Täter anbieten. Leone. Zuerst übermittelte er uns eine genaue Beschreibung des angeblichen Notury-Mörders. Und dann schickte er Leone nachts auf den Friedhof, um die Rosen abzugeben. Wenn dieser Leone dort nicht die Nerven verloren hätte, wären wir vermutlich auf andere Weise auf seine Spur gebracht worden. Die Geschichte mit den Rosen sollte ein Beweis gegen ihn sein.«
    »Einleuchtend, sehr einleuchtend«, meinte Phil.
    Plötzlich fuhr er zusammen.
    »Wann und wo wird die Notury eigentlich beerdigt?« fragte er.
    »Normalerweise heute«, antwortete ich. »Ich weiß aber nicht, was der Richter dazu sagt. Es ist mir auch nicht bekannt, ob sie noch im Leichenschauhaus liegt oder schon zum Friedhof gebracht wurde. Aber das könnten wir herausfinden.«
    Ich wollte wie gewohnt zum Telefon greifen. Dann erst merkte ich, daß es nicht ging.
    Es bereitete mir einige Mühe, den Hörer in die linke Hand zu nehmen. Mit der re.chten nahm ich einen Kugelschreiber und versuchte, die Nummer zu wählen, an die ich in diesem Moment dachte.
    Viermal schlug mein Versuch fehl.
    »Ich glaube, wir brauchen doch noch ein Kindermädchen«, meinte Phil und lachte recht mühsam dabei.
    Doch ich nahm alle Energie zusammen. Beim fünften Versuch gelang es mir.
    Der Zufall war auf meiner Seite. Dr. Hersh war bereits an seiner unsympathischen Arbeitsstelle.
    »Hallo, Doc. Hier ist Jerry Cotton. Eine Frage mal, haben Sie die Notury noch da?«
    »Ja, Cotton, sie ist noch hier. Die richterliche Freigabe ist eben erst eingetroffen. Vermutlich wird sie bald abgeholt.«
    »Danke, Doc. Das war alles, was ich im Moment von Ihnen wissen wollte.«
    »Alles?« fragte er mich ganz komisch, »Ja. Oder haben Sie noch etwas Besonderes für mich?«
    »Allerdings; Cotton. Ich habe mir diesen Mann vom Henry Hudson Parkway genau angesehen. Haben Sie inzwischen seinen Namen?«
    Richtig. Dieser Hitch. An ihn hatte ich in diesem Moment nicht mehr gedacht. Es war auch zuviel in den letzten Stunden auf uns eingestürmt. Auch Wilkinson fiel mir plötzlich wieder ein. Aber jetzt war Hitch an der Reihe.
    »Ja, Doc. Vermutlich heißt dieser Mann Hitch. Die letzte Gewißheit bekommen wir erst in den nächsten Stunden, aber vermutlich heißt er so.«
    »Na, wenn Sie schon wissen, wie er heißt, Cotton, dann werden Sie sicher auch wissen wollen, woran er überhaupt gestorben ist.«
    »Na, an seinen Unfallverletzungen vermutlich…«, legte ich mich fest. Ich war so müde und von den Schmerzen in meinen Händen so mitgenommen, daß ich mich nicht auf Rätsel einlassen wollte.
    »Nein!« brüllte mir Dr. Hersh durch die Muschel entgegen. »An seinen Verletzungen wäre er
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