Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0467 - Der Killer schickte rote Rosen

0467 - Der Killer schickte rote Rosen

Titel: 0467 - Der Killer schickte rote Rosen
Autoren:
Vom Netzwerk:
gehörte.
    »Und so was werfen wir fort…« seufzte Hitch erneut. »Ich möchte nur mal wissen, was der Chef für ein herzloser Mensch ist.«
    Forrester öffnete die Klappe des bullernden Ofens und warf das Tonband mitsamt der Spule in das glühende Feuer. Einen Moment schaute er zu, wie das Polyesterband in der Hitze zerschmolz.
    »Wenn du den Chef mal kennenlernst, wirst du vermutlich nicht mehr der Meinung sein, daß er ein herzloser Mensch ist. Du wirst allerdings auch keine Zeit mehr haben, diese Erkenntnis zu verwerten.«
    »Wie meinst du das?« fragte Elmer Hitch.
    Er war plötzlich bleich geworden.
    Forrester sah es. Er lächelte dazu. Und seine Antwort war deutlich.
    »Du bist nicht der einzige Killer in dieser Organisation. Deine Mitarbeit bestand bisher darin, zwei jungen Damen, die sich nicht an gewisse Vorschriften halten wollten, die Folgen ihres Handelns klarzumachen. Wenn dafür einer büßen muß, bist du das allein. Wenn du aber den Chef kennst, besteht die Gefahr, daß du plauderst. Deshalb…«
    Elmer Hitch mußte in dieser Sekunde einsehen, daß sein Leben um keinen Deut mehr wert war als das Leben jener Menschen, die bisher seine Opfer waren.
    »Nun?« fragte Lieutenant Franklin Delroy, der Leiter der Mordkommission.
    Der Polizeiarzt stand aus seiner gebückten Stellung wieder auf.
    »Nichts zu machen. Tot. Seit mindestens zwölf Stunden. Todesursache zwei Dolchstiche ins Herz, jeder von ihnen absolut tödlich. Starker Blutverlust, der Täter müßte entsprechende Spuren aufweisen.«
    »Nach zwölf Stunden noch?« fragte Delroy bitter.
    Der Arzt zuckte mit den Schultern.
    »Ich kann nichts daran ändern t— aber ich bleibe bei meinen zwölf Stunden.«
    Delroy gab seinen Mitarbeitern einen Wink. Die Maschinerie der Mordermittlung, beginnend mit der Tatortuntersuchung und Spurensicherung, wurde in Gang gesetzt.
    Der Lieutenant brauchte sich im Moment nicht um die Ermittlungen zu kümmern. Sie lagen bei seinen erfahrenen Männern in den besten Händen.
    Delroy ging aus dem Apartment auf den Etagenflur, hinüber zu der Tür der Italiener.
    Er klingelte kurz und knapp. Fast im gleichen Moment wurde ihm geöffnet.
    »Ich habe ein paar Fragen an Sie«, sagte Delroy.
    »Das haben wir erwartet«, antwortete Corrado und öffnete dem Kriminalbeamten der City Police weit die Tür. Delroy betrat ein Stück Italien. Mit Chiantiflaschen, Reiseplakaten und tausenderlei Kleinigkeiten hatten die vier Köche ihre Apartments hergerichtet.
    »Sie lieben Ihre Heimat sehr?« erkundigte sich der Lieutenant, um die Vernehmung mit einer entgegenkommenden Floskel zu beginnen.
    »Kennen Sie einen Italiener, der das nicht tut?« fragte Gardini zurück.
    »Sind Sie noch Italiener?« Diese Frage war weniger eine Fortsetzung des bisherigen Gesprächs als eine Notwendigkeit.
    Corradoverstand es.
    »Wir haben die USA-Staatsbürgerschaft und sind in diesem Lande loyale Staatsbürger. Unsere Heimat… Aber Sie wollen sich mit uns kaum über unsere Heimat unterhalten.«
    »Ich würde gern«, lächelte der Lieutenant, »wenn nicht nebenan etwas passiert wäre, das mich mehr beansprucht.« Corrado blieb weiter der Wortführer der vier.
    »Lieutenant«, sagte er, »wir haben uns eben über die Sache unterhalten. Wir haben Verständnis dafür, daß Sie uns verdächtigen.«
    »Ich habe nichts dergleichen geäußert«, unterbrach Delroy. »Wann verließen Sie heute morgen das Haus?«
    »Wie immer, wenn wir Tagschicht haben, kurz nach neun Uhr.«
    »Waren Sie sehr in Eile?«
    »Nein«, erwiderte Corrado und begriff dann den Sinn der Frage. »Als wir weggingen, war Miß Noturys Tür geschlossen!«
    Delroy blickte zu den drei anderen »Fontini«-Köchen.
    »War geschlossen!« bestätigten Berani und Gardini.
    Der Lieutenant erhob sich aus seinem Sessel und ging mit nervösen Schritten auf und ab. Wenn die Italiener die Wahrheit sagen, dachte er, bedeutet das, daß der vom Arzt festgestellte Todeszeitpunkt nicht stimmen kann. Oder aber, daß mehr als vier Stunden nach dem Tod des Fotomodells noch jemand in der Wohnung gewesen sein muß.
    »Kannten Sie«, setzte Delroy schließlich seine Fragen fort, »Ihre Nachbarin?«
    »Kaum«, erwiderte Corrado.
    »Wie ist das zu verstehen?«
    »Miß Notury legte keinen Wert auf Kontakte mit Hausbewohnern. Tagsüber war sie praktisch unsichtbar und öffnete nicht einmal dem Briefträger.«
    »Und nachts?«
    »Nachts war Miß Notury oft unterwegs.«
    Er wurde vom schrillen Anschlägen der Wohnungsklingel
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher