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0466 - Die Stadt und das Raumschiff

Titel: 0466 - Die Stadt und das Raumschiff
Autoren: Unbekannt
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und dem anhaltenden Klappern begann sich Ovaron verlassen zu fühlen. Er war hier allein und relativ wehrlos, und wenn er daran dachte, daß er auf keinen Fall sichtbar werden durfte, dann wurden die Schwierigkeiten noch größer. Er kauerte sich zu Boden und lehnte seinen Rücken an die Wand eines Exhaustorschachtes oder der Liftmaschinenkabine.
    Er wartete eine volle Minute, dann tauchte Ras Tschubai wieder auf.
    „Ich habe eine Montagehalle für hochwertige Funkgeräte ausfindig gemacht. Haben Sie eine Ahnung von Funkgeräten?"
    „Natürlich", sagte Ovaron. „Aber ich bin nicht gerade ein ausgesprochener Fachmann."
    „Wer ist das schon?" fragte Ras und ergriff Ovarons Arm.
    Sie standen plötzlich in einer hell ausgeleuchteten langgestreckten Halle. Sie war vollautomatisch, und eine Vielzahl von Geräuschen vereinigte sich zu einem zwerchfellerschütternden Brummen.
    „Zuerst beobachten!" sagte Ras.
    Ovaron nickte. Er zitterte vor Spannung und beherrschte sich mühsam.
    Sie standen hinter tiefen Stapeln von verschiedenen Materialien. Roboter fuhren kleine Container hin und her und füllten die Vorräte entlang des Bandes auf. Das Band lief zweimal durch die Halle, endete also in der Nähe des Ausganges.
    Ovaron flüsterte: „Es sind Funkgeräte auf Sextadim-basis. Also Dakkarkome!"
    Ras erkundigte sich zweimal: „Wieviel können wir brauchen?"
    Ovaron fragte zurück.
    „Wieviel können Sie tragen?"
    „Nicht mehr als vier Stück!"
    „Gut. Wir hängen unsere Arme zusammen."
    Sie sahen die einzelnen Arbeitsgänge; es waren etwa einhundert Robotmaschinen, die programmgesteuert die Dakkarkome zusammensetzten. Verbindungen wurden gesteckt und geschweißt. Schrauben fraßen sich in Blecke, Kabel wurden befestigt und mit Anschlüssen versehen. Der Teleporter nickte Ovaron zu und telepor-tierte. Sie standen neben dem Ausgang. Hier fuhren auf dem zentralen Band die schweren, aber ziemlich kleinen Geräte dem Stapelmechanismus zu.
    Eine Zähluhr klickte, und ihre Ziffern leuchteten auf. In den Feldern zeichnete sich eine sechsstellige Zahl ab, und Ovaron pfiff anerkennend durch die Zähne.
    „Schnell! Kontrolle!" rief Ras.
    Sie bemerkten dreißig Meter entfernt, am Ende eines Ganges, zwei Cappins, die miteinander sprachen.
    Ovaron sprang aus der Siehtlinie, griff nach dem ersten Dakkarkom, einem Kasten von künf Kilogramm Gewicht und einer Kantenlänge von dreißig zu fünzfzig Zentimetern. Er klemmte ihn unter den Arm, nahm einen zweiten und ging mit drei Schritten auf Ras zu, der ähnlich beladen war.
    Die Männer hakten schnell ihre Arme ineinander, dann waren sie verschwunden. Einige Sekunden später ertönte der Alarm, den das Zählgerät auslöste, weil der Rhythmus der einlaufenden Fertigfabrikate unterbrochen worden war.
    Ras und Ovaron landeten auf dem Dach des Siloturmes.
    Ras grinste breit, und seine Zähne leuchteten in der Dunkelheit weiß auf. Er setzte die Geräte ab, die offensichtlich für transportable Zwecke gedacht waren; es befanden sich an den Stirnseiten weiche Griffe aus plastikverkleidetem Stahl.
    „Vier Dakkarkome!" sagte Ras. „Unsere Wissenschaftler werden sich freuen. Jetzt haben sie die Möglichkeit, diese Geräte nachzubauen, zu vergrößern oder zu verkleinern. Übrigens sind dies Vielzweckgeräte - wenn man die Griffe abschraubt, kann man die Dakkarkome mit diesen Flanschen irgendwo anschrauben. Weg damit."
    Er stellte zwei Geräte hochkant und griff nach den Halteschlaufen.
    „Wohin?" fragte Ovaron erstaunt.
    Ras sagte leise: „Ich stelle unsere Beute auf der Insel dicht neben dem äußeren Schirm, können hier keinen Ballast gebrauchen! Einige Sekunden wird es dauern."
    Ovaron zog seine Waffe, kauerte sich wieder in den Schatten zurück und sah zu, wie der Mutant in zwei Sprüngen von jeweils fünfzehn Sekunden die vier Geräte in Sicherheit brachte. Zwischen dem ersten und dem zweiten Sprung hörte Ovaron das Geräusch erst deutlicher, das schon eine ganze Weile in seinen Ohren war.
    Eine Sirene ...
    Der Klang, der sich über die dumpfen Geräusche der Umgebung erhob, kam eindeutig aus der Richtung, in der das Fabrikationszentrum der Funkgeräte stand. Ovaron robbte langsam bis an den Rand des Daches, hielt sich fest und hob den Feldstecher an die Augen. Er brauchte die Infraroteinrichtung nicht dazuzuschalten - es gab genügend Lichter.
    Es wurden immer mehr.
    Scheinwerfer um Scheinwerfer wurde eingeschaltet. Binnen einer Minute kamen Gleiter herangeschwebt und marschierten
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