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0465 - Das Biest

0465 - Das Biest

Titel: 0465 - Das Biest
Autoren: Werner Kurt Giesa
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kennengelernt, denen ich diese Worte sagte und von denen ich die gleiche Antwort bekam wie von Ihnen. Sie logen, weil sie dem ihnen unangenehmen Thema ausweichen wollten. Bei Ihnen spüre ich irgendwie, daß Sie meinen, was Sie sagen. Kommen Sie sich nicht wie ein Nestbeschmutzer vor?«
    »Nur weil ich als Weißer nicht akzeptiere, daß Schwarze immer noch von den Weißen als zweitklassig abgestempelt werden? Es wäre gut, wenn es mehr Nestbeschmutzer dieser Art gäbe.«
    Markham streckte die Hand aus. »Wir verstehen uns, Bruder «, sagte er.
    Zamorra grinste. Er schlug mit der geballten Faust in die Hand ein, streckte seine Hand aus, die von Markham geschlagen wurde, und ein Bewegungsritual folgte, nach dem der Arzt anschließend staunte: »Bruder, woher hast du das? Wer hat dir das gezeigt? So besiegeln nur wir unter uns ein Bündnis…«
    »Ich komme weit herum in der Welt«, lächelte Zamorra. »Und ich habe überall Freunde - auch welche, die nicht meine eigene Hautfarbe haben, Bruder .«
    Arm in Arm verließen sie das Gebäude. Und Zamorra dachte an Yves Cascal, den Schwarzen, der nicht sein Freund sein wollte.
    ***
    »Herrin!«
    Es war wie ein Peitschenhieb. Die grüne Göttin zuckte unwillkürlich zurück. Dann wandte sie den Kopf. Ihre Brauen wölbten sich.
    »Ich habe dich nicht zu mir gerufen«, fauchte sie.
    »Ich weiß, Herrin«, sagte der Vertrocknete. »Doch ich spüre, daß du im Begriff bist, einen unverzeihlichen und nicht wieder gutzumachenden Fehler zu begehen. Deshalb muß ich kommen und dich davor warnen, auch wenn du mich nicht gerufen hast.«
    Shedo richtete sich aus ihrer sitzenden Haltung auf. »Ich begehe keinen Fehler«, stieß sie mit blitzenden Augen hervor. »Ich bin nicht wie ihr. Ich bin eine Göttin. Ich bin unfehlbar! Also - verschwinde!«
    Der Vertrocknete verneigte sich kopfschüttelnd. »Dennoch, Herrin«, sagte er unterwürfig. »Laß ab von deinem Vorhaben. Benutze den Kristall nicht. Herrin, weißt du nicht, daß nur Ewige die Sternensteine benutzen können? Für alle anderen ist es tödlich.«
    »Geh«, herrschte Shedo ihn an.
    Der Vertrocknete verneigte sich abermals und entfernte sich dann. Er zog den Kopf zwischen die Schultern, als habe er Angst. Aber wovor sollte er Angst haben? Shedo beschützte ihr Volk!
    Der Warner gehörte zu denen, deren Körpertausch dringend stattfinden mußte. Wenn er diese ausgelaugte Hülle nicht bald ablegen konnte, um einen neuen, frischen Körper zu übernehmen, würde er sterben. Und das war nicht gut - weder für ihn persönlich, noch für Shedos Volk, das ohnehin klein geworden war. Und durch Shedos Wirken hatte es gerade wieder drei Köpfe verloren.
    Shedo war der Ansicht, daß es hatte sein müssen. Sie hatte keinen anderen Weg gesehen, zu verhindern, daß der Ewige, von dem dieser Dhyarra-Kristall stammte, die Spur in Shedos Welt fand.
    Anfangs, als er mit Shedos Untertanen zusammentraf, war er »nur« als Träger des Medaillons der Macht erkannt worden. Shedo hatte ihn in eine Falle locken und zu sich bringen lassen wollen; sie wollte dieses Medaillon der Macht in ihren Besitz bringen. Doch dann hatte einer ihrer Untertanen festgestellt, daß dieser Mann ein Ewiger war.
    Nur die DYNASTIE DER EWIGEN besaß und benutzte Dhyarra-Kristalle!
    Der Entdecker war so klug gewesen, den Dhyarra zu entwenden und ihn Shedo bringen zu lassen. Als Beweis für seine Entdeckung. Shedo hatte dann das Todesurteil gefällt. Der Ewige mußte sterben.
    Es war ein Gesetz in Shedos Welt. Laß keinen Ewigen leben. Zu viel hatten sie ihrem Volk in grauer Vorzeit angetan. Die DYNASTIE DER EWIGEN hatte mit Shedos Volk grausame Experimente durchgeführt. Aus normalen Menschenwesen waren Skelette geworden, die auf Dauer nur überleben konnten, wenn sie sich in die lebenden Körper anderer Menschen hineindrängten und deren Skelette praktisch hinaus warfen. Das war für den betreffenden Menschen der Tod, aber es garantierte Shedos Volk ein Überleben.
    Aber um welchen mörderischen Preis?
    Unsterblichkeit! Aber sie zu erhalten, war zu einem Zwang für Shedos Volk geworden. In ihnen steckte ein unstillbarer Drang, ihr Leben auch auf Kosten anderer zu verlängern. Skrupel…? Verdrängt, unmöglich gemacht. Sie konnten einfach nicht anders, so wie ein Raubtier andere Tiere schlägt und auffrißt, um selbst zu überleben. Sie mußten überleben. Mordeten sie nicht, übernahmen sie keine neuen Körper, starben sie unter den gräßlichsten Qualen.
    Nur Shedo, die
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