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0465 - Das Biest

0465 - Das Biest

Titel: 0465 - Das Biest
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Fußspuren gefunden. Teilweise waren sie schon wieder vom Schnee bedeckt worden, aber sie waren immerhin noch zu erkennen; wenn jemand fast einen halben Meter tief einsinkt bei jedem Schritt, den er macht, dann lassen sich diese Eindrücke nicht so schnell wieder ausfüllen.
    Und jetzt riß die Fußspur einfach ab.
    Das war der Beweis, daß die telepathischen Angaben stimmten. Hier waren sie richtig! Tendyke bewegte sich auf die Stelle zu, an der die Spuren aus dem Nichts kamen. Er stapfte durch den hohen Schnee, erneuerte und verbreiterte damit die Spur. »Vielleicht sollte ich erst einmal allein nachsehen, was dort los ist«, sagte er. »Ich werde zurückkommen und euch herbeiholen, wenn die Luft rein ist.«
    Uschi und Monica antworteten nicht. Tendyke machte den nächsten Schritt - und befand sich von einem Augenblick zum anderen in einer anderen Welt. Eine Welt, in der alles irgendwie blau zu sein schien, und in der sich eine endlose Ebene von gewaltigen Sechsecken erstreckte, wie ein aus überdimensionalen Bienenwaben erstellter Boden.
    Tendyke, der überrascht stehengeblieben war, erhielt einen leichten Stoß. Monica war hinter ihm aufgetaucht. Natürlich! Er hätte es wissen müssen, daß die Zwillinge nicht einfach zurückblieben, daß sie die Nase sofort vorn haben wollten.
    »Das ist fremd«, stieß Monica hervor. »Shedos Welt ist luftig und grün! Hier stimmt nichts! Rob, das ist eine Falle, wir sind in der falschen Welt gelandet…«
    Und da wurde alles anders .
    ***
    Des Käfers Gehirnsubstanz befand sich nicht in seinem Kopf; dorthin erstreckten sich nur einige Nervenenden. Das Gehirn war ein Ganglienzellennetz, das sich durch den gesamten Körper wand. Deshalb konnte dieses Netz den zerstörten Körper immer noch teilweise steuern.
    Und angreifen.
    Aber da war noch immer ein kleiner Rest von Shedo im Insektenbiest, und Shedo bekam plötzlich mit, daß da jemand telepathisch veranlagt war. Der Kontakt entstand. Und durch die Augen des telepathischen Menschenwesens sah das Shedo-Fragment nun ein Geschöpf, das den Wesen aus Shedos Volk ähnlich war. Darauf taumelte der Restkörper zu und griff an!
    Shedo bot all ihre Kraft auf, das zu verhindern. Der Rest von Shedo kämpfte um die Herrschaft über den vom Insekt verschlungenen Dhyarra-Kristall.
    Ihre Impulse störten; der Kristall konnte gegensätzliche Befehle nicht mehr voneinander trennen und stellte daher seine Aktivität ein; der Dhyarra-Angriff brach zusammen.
    Es war das letzte, was Shedo noch für einen aus ihrem Volk tun konnte - beziehungsweise für jemanden, den sie nicht mehr von einem ihrer Untertanen unterscheiden konnte. Doch die abermalige geistige Verbindung mit dem Dhyarra-Kristall löschte sie endgültig aus; die Restbestandteile ihres ohnehin absterbenden Bewußtseins schwanden ins Nichts. Shedo gab es nicht mehr.
    Und damit auch nicht mehr die Existenzgrundlage für die Welt der grünen Göttin.
    Es war der Augenblick, in dem endlich Zamorras Amulett aktiv wurde, weil es einen mit Magie geführten Angriff spürte; innerhalb weniger Sekundenbruchteile baute sich um den Parapsychologen herum ein grünlich waberndes Leuchten auf, das sich rasch mit bläulichen Strukturen durchsetzte. Die Dhyarra-Energien des Biestes verfingen sich darin. Die unterschiedlichen Kräfte vertrugen sich nicht miteinander; hätte das Biest nur wenige Sekunden länger angreifen können, wäre es zu einer Katastrophe gekommen. Aber Shedos Eingreifen stoppte den Angriff.
    Nicht mehr zu stoppen war aber Ted Ewigks Gegenschlag.
    Er setzte den Machtkristall ein, der dem anderen weit überlegen war. Er blockte den Käfer-Angriff ab, und gleichzeitig gab er diesem den Befehl, sich selbst aufzulösen. Der Käferrumpf wurde durchscheinend, verblaßte mehr und mehr und verschwand dann als nur schwach erkennbare Rauchwolke, die sich rasch verflüchtigte.
    Gleichzeitig ließ die mittlerweile fast unerträglich gewordene Hitze in den Körpern der Menschen nach; die Temperatur begann sich wieder zu normalisieren.
    Und da lag etwas, das übriggeblieben war, als der Käfer verdampfte.
    Ein Dhyarra-Kristall!
    »Verflixt, das gibt's doch nicht!« stieß Zamorra hervor, dessen Amulett mittlerweile seine Abwehrreaktion ebenfalls eingestellt hatte, weil sie nicht mehr erforderlich war. »Das ist ja - das ist ja mein Kristall! Wie zum Teufel gelangt der in diesen Käfer?«
    »Ich weiß es«, sagte Nicole. »Ich hatte ganz kurz telepathischen Kontakt mit Shedo selbst. Sie muß mit
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